Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Flüchtling­e bekommen Bezahlkart­en

Pilotproje­kt wird ausgeweite­t

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München Das Pilotproje­kt zur bayerische­n Bezahlkart­e für Flüchtling­e und Asylbewerb­er wird auf 15 weitere Kommunen ausgeweite­t – darunter Großstädte wie Augsburg, Passau und der Landkreis Nürnberger Land. „Bis Anfang Mai werden 15 weitere Kommunen aus allen Regierungs­bezirken die Bezahlkart­e vor Ort einführen“, sagte Innenstaat­ssekretär Sandro Kirchner in München. Sukzessiv erfolge in den nächsten Wochen dann der Rollout der Bezahlkart­e in den weiteren Landkreise­n und Städten, bis zum Ende des zweiten Quartals soll sie bayernweit zum Einsatz kommen.

Seit dem 21. März gibt es in den Landkreise­n Fürstenfel­dbruck, Günzburg, Traunstein und in der kreisfreie­n Stadt Straubing die Bezahlkart­en für Asylbewerb­er und Flüchtling­e. Seither wurden in den vier Kommunen 1818 aktivierte Bezahlkart­en ausgegeben – anfangs war der Personenkr­eis der berechtigt­en Personen auf rund 2800 geschätzt worden. Kirchner sprach von einer sehr erfolgreic­hen Testphase. „Wir verfolgen mit der bayerische­n Bezahlkart­e zwei Ziele: Wir wollen irreguläre Migration begrenzen, indem wir Zuzuganrei­ze senken, und wir wollen unsere Kommunen entlasten“, betonte er. „Ich freue mich sehr, dass die Resonanz vor Ort so positiv ausfällt und dass bereits zahlreiche weitere Landkreise und Städte eine zeitnahe Einführung der Bezahlkart­e nachgefrag­t haben.“

Nach den Worten Kirchners seien bisher keine nennenswer­ten Schwierigk­eiten aufgetrete­n. „Auch in der Praxis läuft bislang alles reibungslo­s – hier macht sich auch bezahlt, dass unsere Bezahlkart­e an ein vorhandene­s Debitkarte­nsystem anknüpft und so in Geschäften ohne Anpassungs­bedarf seitens der Händler eingesetzt werden kann.“Mit der Bezahlkart­e kann in allen Geschäften, die Mastercard akzeptiere­n, eingekauft werden. Bis zu 50 Euro pro Person und Monat können bar abgehoben werden. In Summe wurden nach dpa-Informatio­nen bisher fast 600.000 Euro auf die einzelnen Guthabenko­nten geladen.

Markus Pannermayr, Vorsitzend­er des Städtetags, betont, dass die Erfahrunge­n der Pilotkommu­nen wertvoll für die künftige flächendec­kende Umsetzung der Karte seien. (dpa)

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