Er ist der neue Mann für die Städtepartnerschaften
Günter Volk ist neu im Vöhringer Rathaus und mit einem breiten Aufgabenspektrum betraut. Sein bisheriger Berufsweg ist bemerkenswert und führte ihn in Krisengebiete.
Vöhringen Tätigkeiten für die Bundeswehr, das Auswärtige Amt und die Nato haben Günter Volk bis dato in Atem gehalten. Jetzt sitzt er im Vöhringer Rathaus und fühlt sich dort „ausgesprochen wohl“, sagt’s und lacht. Nach aufreibenden Einsätzen im In- und Ausland, was zulasten der Familie ging, suchte der 60-jährige Reservist jetzt einen heimatnahen Arbeitsplatz. Und hat ihn in Vöhringen gefunden.
Günter Volk wohnt im knapp 50 Kilometer entfernten Ziemetshausen und kommt im weitesten Sinne aus der Region. Er stammt aus Albstadt auf der Schwäbischen Alb. Er besuchte das Claretiner Kolleg und machte sein Abitur am Nikolaus-KopernikusGymnasium in Weißenhorn. Er absolvierte seinen Wehrdienst und verpflichtete sich zunächst für drei Jahre als Zeitsoldat.
In Augsburg studierte Volk Politikwissenschaften, Geschichte und Sprachwissenschaften. Außerdem belegte er Dialektologie, eine Sparte der Sprachwissenschaften. Er spricht Englisch und Französisch fließend, umgangssprachlich Russisch und Portugiesisch und besitzt Grundkenntisse in Georgisch.
Wer einen Blick in seinen sechsseitigen, in Englisch verfassten Lebenslauf wirft, stellt fest, dass Günter Volk in verschiedenen Positionen für die Bundeswehr und für das Auswärtige Amt tätig war.
Aus der Vielzahl seien einige genannt. 2007 bis 2008 war er
Editorial Journalist, was mit Redaktionsjournalist zu übersetzen wäre. Er arbeitete als Chefredakteur einer Feldzeitung, ein Blatt für Soldaten fern der Heimat, die keinen Zugriff auf deutsche Medien haben.
2008 war er Beobachter bei den
Parlamentswahlen in Belarus. Auch als Chief Political Advisor to the Commander of the Kosovo Force, also in Chefposition als politischer Berater des Kommandeurs
der Kosovo-Streitkräfte, war er tätig. Aber auch in diversen Übungen: Wenn ein Katastrophenfall an der Nahtstelle zweier Länder eintritt, was muss dann schnellstmöglich getan werden und welche Hilfskräfte werden benötigt?
Sein Profil bringt Günter Volk verkürzt auf diesen Nenner: Er hat Erfahrung in internationalen politischen Angelegenheiten, in politischer Beratung, als Beobachter in Krisenregionen, einschließlich bei angesagter Entwaffnung beziehungsweise Abrüstung und in humanitären Angelegenheiten in Krisengebieten. Tätig war er unter anderem in Afghanistan, Nagorni-Karabach, Weißrussland, Georgien und im Südkaukasus. Auf seine neuen Aufgaben in Vöhringen freut er sich.
Auf die Öffentlichkeitsarbeit, auf den Kontakt mit den Partnerstädten Hettstedt, Vizille in Frankreich und Venaria Reale in Italien. Eine große Aufgabe sieht er in der Kontaktpflege mit den Vereinen in der Stadt und deren Ortsteilen.
Er folgt im Rathaus auf Simone Thalhofer-Preußner. Volk ist verheiratet, hat Kinder und Enkel. Dass er jetzt in seiner Heimatregion tätig sein kann, ist für ihn ein besonderes Bonbon.
Günter Volk hat Kenntnisse in insgesamt sechs Sprachen.