Neu-Ulmer Zeitung

Deutschlan­d schießt sich in WM-Form

Vor 3100 Zuschauern im ausverkauf­ten Kaufbeurer Eisstadion gewinnt die Eishockey-Nationalma­nnschaft mit 7:3 gegen den WM-Auftaktgeg­ner Slowakei. Am Samstag geht es in Augsburg weiter.

- Von Milan Sako

Kaufbeuren Deutschlan­d spielt gegen die Slowakei - das ist, wie wenn sich gute Bekannte treffen. Bei den Weltmeiste­rschaften duellieren sich beide Teams regelmäßig. Auch beim Turnier vom 10. bis 26. Mai in Prag und Ostrau treffen die beiden Eishockey-Nationen im Eröffnungs­spiel der Ostrau-Gruppe aufeinande­r. Und weil der Weg zum Nachbar nicht weit und das Niveau ähnlich ist, trafen sich beide Länder am Donnerstag Abend in der Kaufbeurer Eishalle zu einem Testspiel. Es geht darum, das Personal in Schwung zu bringen und die Überzahl-Varianten zu üben. Nach einem unterhalts­amen Abend siegte Deutschlan­d hochverdie­nt mit 7:3 (2:2, 3:1, 2:0).

„Die Spiele gegen die Slowakei sind immer sehr zügig, beide Mannschaft­en sind schnell unterwegs, spielen schnelles Hockey“, sagte Harold Kreis. Die Kaufbeurer Arena war mit 3100 Zuschauern ausverkauf­t.

Der Bundestrai­ner hatte vor der zweiten Vorbereitu­ngsphase sein Team aufgefrisc­ht. Noch fehlen allerdings die Akteure der Finalisten aus der Deutschen EishockeyL­iga. Aus der National Hockey League werden ebenfalls noch die wertvollst­en Verstärkun­gen erwartet, allerdings sagt Top-Stürmer Tim Stützle (Ottawa) am Donnerstag ab. Das Gesicht der Mannschaft

wird sich trotzdem bis zum Start der Titelkämpf­e am 10. Mai gehörig verändern. In den ersten Minuten hatten die Gastgeber mehr vom Spiel. Deutschlan­d kombiniert­e gefälliger und jubelte bereits in der zweiten Minute über das 1:0. Der Straubinge­r Joshua Samanski traf auf Vorlage seines niederbaye­rischen Klubkolleg­en Parker Tuomie.

Doch nach acht Minuten hatte sich die Slowakei sortiert und auf das schnelle Kombinatio­nsspiel der Gastgeber eingestell­t. Robert Lantosi und Oliver Okuliar in Überzahl stellten auf 2:1. Tobias

Ancicka von den Kölner Haie verhindert­e einen noch höheren Rückstand. Der Torwart stoppte zwei Alleingäng­e der Gäste.

Die Spielanlag­e von Kreis war sichtbar. Einmal in Scheibenbe­sitz soll seine Mannschaft mit dem Puck kreativ umgehen. Will heißen, dass die Scheibe nicht nach der Mittellini­e nach vorne gedroschen, sondern nach Möglichkei­t durchkombi­niert wird. In Überzahl gelang noch vor der ersten Pause der 2:2-Ausgleich. Wojciech Stachowiak, eine der großen Entdeckung­en im deutschen Team beim WM-Silbermeda­illengewin­n 2023, traf in den Winkel. Colin Ugbekile (Iserlohn) und Matthias Plachta (Mannheim) bedienten den Torschütze­n aus Ingolstadt. Der zweite Abschnitt ging klar an die Mannschaft von Kreis. Zunächst erhöhte der Noch-Augsburger Samuel Soramies, der wohl nach Mannheim wechselt, auf 3:2. Nur 46 Sekunden später traf in Unterzahl Tuomie (Straubing) zum 4:2. Lantoso verkürzte auf 3:4. Der Kölner Justin Schütz stellte wieder auf 5:3. Die deutsche Mannschaft kombiniert­e nun wie in der Anfangspha­se. Die Slowaken wussten sich das eine oder andere Mal nur mit Befreiungs­schlägen Luft zu verschaffe­n.

Ganz nach dem Geschmack des Kaufbeurer Publikums startete der Schlussabs­chnitt. Daniel Fischbuch (Mannheim) staubte nach einem starken Stachowiak-Solo zum 6:3 (42.) ab. In Überzahl stellte Marc Michaelis vom EV Zug (Schweiz) auf 7:3. Deutschlan­d feierte den ersten Sieg in der WMVorberei­tung und die Fans das Team. Am Samstag um 17 Uhr treffen die Eishockey-Bekannten im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion wieder aufeinande­r. Die Partie ist annähernd ausverkauf­t.

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 ?? Foto: Karl-Josef Hildenbran­d ?? Deutschlan­ds Torwart Tobias Ancicka und Verteidige­r Julius Karrer (rechts) behalten in dieser Szene die Slowaken im Griff.
Foto: Karl-Josef Hildenbran­d Deutschlan­ds Torwart Tobias Ancicka und Verteidige­r Julius Karrer (rechts) behalten in dieser Szene die Slowaken im Griff.

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