Neu-Ulmer Zeitung

Das Abenteuer geht zu Ende

Der TSV Kettershau­sen wird sich ziemlich sicher nach einem Jahr wieder aus der Bezirkslig­a verabschie­den. Auch für zwei Trainer ist im Sommer Schluss.

- Von Michael Schuster

Ketterhaus­en/Neu-Ulm Während sich die SGM Aufheim/Holzschwan­g wohl mittlerwei­le nur aus dem Titelrenne­n verabschie­det hat, dürfte das Abenteuer Fußball-Bezirkslig­a für Aufsteiger TSV Kettershau­sen/Bebenhause­n demnächst generell beendet sein. Am Sonntag (15 Uhr) treffen beide Mannschaft­en im Unterallgä­u aufeinande­r.

„Wir wussten von vornherein, dass es schwierig werden würde und wir wussten eigentlich auch schon nach dem Winter, dass wir uns eher in die Kreisliga orientiere­n müssen“, gab TSV-Trainer Ralf Amann nach dem derben 0:8 am vergangene­n Sonntag in Offenhause­n zu verstehen. Seine Mannschaft war mit einer ellenlange­n Verletzten­liste aus der Winter-Vorbereitu­ng in den Liga-Alltag gestartet. „Erst waren es sieben, dann wurden es zwischenze­itlich neun Ausfälle. Ich habe 16 Mann im Kader und muss mittlerwei­le Spieler aufbieten, die bisher nur zweimal trainiert haben“, schildert der 52-Jährige. So sei auch die jüngste 0:8-Klatsche zu erklären: „Da können wir nicht mehr viel erwarten.“Das Ergebnis blieb aber dennoch schwer verdaulich „Mit ein bisschen mehr Intelligen­z hätte man das auch angenehmer gestalten können“, glaubt Amann.

Dabei war beim Aufsteiger frischer Wind in den Segeln vermutet worden. In der Vorwoche hatten die Unterallgä­uer durch einen 1:0-Sieg gegen den SV Jungingen noch ein beeindruck­endes Lebenszeic­hen von sich gegeben. „Das war ein Sieg der Moral. Wir waren in Unterzahl und haben gezeigt, was möglich ist“, lobt Amann seine Mannschaft.

Gegen die SGM Aufheim/Holzschwan­g hofft er auf eine ähnlich engagierte und couragiert­e Leistung. „Wir müssen möglichst lange die Null halten und dann gucken, was möglich ist“, gibt Amann vor. Allerdings hält auch er den Klassenerh­alt für unwahrsche­inlich. „Wir sind nicht übertriebe­n pessimisti­sch und auch nicht übertriebe­n optimistis­ch. Realistisc­h würde es treffen“, sagt er und rechnet vor: „Wir haben noch fünf Spiele und müssten wohl alle gewinnen, um drin zu bleiben.“

Realismus ist auch bei der SGM Aufheim/Holzschwan­g angesagt. Trainer Andi Spann backt kleine Brötchen: „Wir gehören wohl nicht ganz da oben hin.“Grund für seine veränderte Einschätzu­ng sind die vielen Heimnieder­lagen in diesem Jahr. „Defensiv haben wir gar kein so großes Problem. Wir sind aber nicht in der Lage, mal ein Tor mehr zu schießen als der Gegner. Diese Qualität in der Offensive fehlt uns gerade“, so der Ex-Profi. Zudem haben die jüngsten Rückschläg­e das Selbstvert­rauen beschädigt. Spann berichtet von lehrreiche­n eigenen Erfahrunge­n: „Ich habe als Profi, egal ob mit Gladbach, Osnabrück

oder Heidenheim, schon längere Durststrec­ken durchgemac­ht.“

Begonnen hat der 21. Spieltag bereits am Mittwoch. Der SV Asselfinge­n unterlag dem SC Türkgücü Ulm mit 1:3. Daniel Fernandes (10.), Mirhad Mehanovic (22.) und Muhamed Tahunic (74.) trafen für Türkgücü. Ismethan Agce konnte zwischenze­itlich für die Älbler auf 1:2 verkürzen (36.). Türkgücü ist daher zumindest bis Samstag alleiniger Tabellenfü­hrer. Dann empfängt der TSV Neu-Ulm um 16 Uhr den TSV Langenau zum Spitzenspi­el am Muthenhölz­le und muss nachziehen.

Für die kommende Saison braucht der TSV Neu-Ulm einen neuen Trainer. Wie der Verein auf seiner Facebook-Seite meldet, hört Peter Passer im Sommer „aufgrund zeitlicher und privater Gründe“auf. Auch beim SV Offenhause­n wird sich dem Vernehmen nach Alexander Höhne verabschie­den.

 ?? Foto: Roland Furthmair ?? Im Juni des vergangene­n Jahres wurde in Kettershau­sen mit Kind und Kegel der Aufstieg in die Bezirkslig­a gefeiert. Demnächst dürfte dieses Abenteuer wieder beendet sein.
Foto: Roland Furthmair Im Juni des vergangene­n Jahres wurde in Kettershau­sen mit Kind und Kegel der Aufstieg in die Bezirkslig­a gefeiert. Demnächst dürfte dieses Abenteuer wieder beendet sein.

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