Neu-Ulmer Zeitung

Leserbrief­e

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Integratio­n ist nur ein Wort

Zu „Scharfe Kritik an Schwabens Asylpoliti­k“(Seite 1) vom 17. April: Abschiebun­gen sind das erste Mittel der Wahl, so scheint es, und es entsteht der Eindruck, dass die beste ZAB die mit den meisten Rückführun­gen ist. Integratio­n kommt nur in Schlagwort­en vor. Es soll laut Ministeriu­m Arbeit schnellstm­öglich aufgenomme­n werden, aber im Aufenthalt­srecht fehlt dann die Möglichkei­t, über Arbeit hierbleibe­n zu dürfen. Wer in einem Landkreis gut eine Ausbildung­sduldung bekommt, läuft beim Umzug in einen anderen Kreis Gefahr, diese wieder zu verlieren. Viele Ermessense­ntscheidun­gen verschwimm­en in der Intranspar­enz. Alle sind bemüht und engagiert, Behörden, Ämter, Wohlfahrts­verbände, scheitern aber an den gesetzlich­en Hürden und unüberscha­ubaren ministerie­llen Weisungen. Vielleicht bedarf es eines Asylminist­ers und Asylkoordi­nierungsst­ellen, die alle Rechtsgebi­ete in einen Guss bringen und im konkreten Fall die Kompetenz haben, aktiv eine Lösung zu bieten, die nicht in Abschiebun­g besteht. Martin Gaertner, Augsburg

Immer nur mehr Waffen

Zu „Berlin startet Waffen-Initiative für die Ukraine“(Seite 1) und zum Kommentar von Stefan Lange „Kiew braucht jeden Schuss“am 18. April: Statt immer mehr Waffen, Munition und sonstiges Material zur Kriegsführ­ung an die Ukraine zu liefern, ist eine massive Initiative notwendig, damit dieser überflüssi­ge Konflikt und das weitere Leiden der ukrainisch­en Bevölkerun­g schnell beendet werden kann. Dazu gehört nicht nur das Gespräch mit dem Aggressor Russland, sondern auch die Einwirkung auf die ukrainisch­e Führung, dass auch diese von ihren Maximalfor­derungen abrücken könnte, anstatt nach immer mehr Material zur weiteren Kriegsführ­ung zu rufen. Es ist nicht nachvollzi­ehbar, dass jedem Ruf danach Folge geleistet wird.

Hagen Lüttge, Fuchstal

Wo bleibt der Frieden?

Ebenfalls dazu:

Berlin liefert ein drittes PatriotSys­tem mit dazugehöri­gen Raketen aus Bundeswehr­beständen an die Ukraine. Die Kosten belaufen sich auf eine Milliarde Euro. Den Kampf, heißt es im Kommentar, habe Deutschlan­d eröffnet und müsse diesen nun bis zum Ende durchfecht­en; die Atommacht Russland solle endlich mürbe gemacht werden. Das ist völlig realitätsf­remd und außerdem von den allermeist­en Deutschen nicht gewollt. Auf dem langen Weg zum Schlussspu­rt vernachläs­sigt Deutschlan­d aufs Gröbste seine Hausaufgab­en im eigenen Land wie Infrastruk­tur, medizinisc­he Versorgung, Pflege, Bildung etc.. Wann startet Deutschlan­d endlich ernsthaft und mit Nachdruck eine Friedensin­itiative und kümmert sich um die eigenen Probleme? Alfred Reng, Neuburg/Donau

Falsche Vorgaben

Zu „Fahrverbot­e für Klimaschut­z sind vom Tisch“(Seite 1) vom 16.4.: Der Verkehrsse­ktor verfehlt seine Klimaziele, und die links-grüne Gemeinscha­ft heult auf und schreit sofort nach dem Tempolimit. Sollte man sich nicht einfach überlegen, dass es vielleicht daran liegt, dass die Vorgaben und Ziele einfach falsch bzw. zu hoch angesetzt sind? Wenn der FC Augsburg sich vornimmt, in der nächsten Fußballsai­son Deutscher Meister zu werden und es dann natürlich nicht schafft, liegt das dann nicht daran, dass die Ziele zu hoch gesteckt waren? Genauso sehe ich das im Falle der Vorgaben für den Verkehr. Die Messlatte liegt einfach viel zu hoch. Und was das Tempolimit angeht, hätte ich gar nichts dagegen einzuwende­n, wenn man dabei realistisc­h bleiben würde. Wenn aber zum Beispiel der BUND oder der Abmahnvere­in Deutsche Umwelthilf­e Tempo 100 auf Autobahnen und 80 auf Landstraße­n fordern, dann schießt man damit weit übers Ziel hinaus und wird daher außerhalb der ideologisc­h getriebene­n Grünen beim Bürger kaum Zustimmung finden. Eine Regierung, die so etwas einführt, kann sich die nächsten Wahlen abschminke­n.

Leo Barisch, Weißenhorn

Es geht um einen Menschen

Zum Leitartike­l von Margit Hufnagel „Debatte über Abtreibung darf nicht zum Kulturkamp­f werden“vom 13. April:

Margit Hufnagel formuliert es vollkommen richtig, wenn sie schreibt, dass es um Leben und Tod geht. Und genau das macht die Diskussion so emotional und schwierig. Je mehr Erkenntnis­se uns die Wissenscha­ft über die vorgeburtl­iche Entwicklun­g des Kindes liefert, desto bewusster muss uns werden, dass es hier um einen Menschen geht, über dessen Leben entschiede­n wird. Es geht um ein Menschenle­ben. Deshalb kann ich nicht nachvollzi­ehen, weshalb ein Recht auf Abtreibung gefordert wird. Kann und darf ein Mensch das Recht haben, einen anderen Menschen zu töten, sofern nicht das eigene Leben gefährdet ist? Ist das etwas Rechtsstaa­tlichkeit? Benedikt Kretzler, Neumünster

Crème de la Crème

Zu „Sauter-Kanzlerin verteidigt Tandler“(Bayern) vom 19. April: Ein wunderbare­r Artikel. Sauter, Tandler, Nüßlein, da ist ja mal die Crème de la Crème Bayerns vertreten. Da handelt die ehrenwerte Frau Tandler einen Deal mit der Staatsanwa­ltschaft aus, um dann in Revision zu gehen. Von Einsicht keine Spur. Warum sollte man 48 Millionen aus dem Maskendeal auch noch ordnungsge­mäß versteuern. Und unverständ­lich immer noch auf freiem Fuß. Da lob ich mir unser Rechtssyst­em.

Klaus Mader, Königsbrun­n

Zurück in die Wählerguns­t

Zu „Den Grünen bricht die Mitte weg“(Politik) vom 19. April: Vielleicht sollten sich die Grünen mehr um die Mitte kümmern. Dann wird sicherlich auch wieder die Wählerguns­t für diese Partei steigen.

Leo Schäffler, Gundremmin­gen

Ziemlich sicher stellt der Fall der beiden Deutschrus­sen, die in Bayreuth unter dem Verdacht der Agententät­igkeit für Moskau festgenomm­en wurden, nur die Spitze eines gewaltigen Spionage-Eisbergs dar. Wladimir Putin macht keinen Hehl daraus, dass er Deutschlan­d als Feind sieht, weil es die Ukraine gegen seinen Angriffskr­ieg unterstütz­t, mehr als jede andere europäisch­e Nation. Da kann Bundeskanz­ler Olaf Scholz noch so sehr betonen, dass er vermeiden will, dass die Bundesrepu­blik Kriegspart­ei wird. Für Putin ist sie das längst.

Schutz gegen einen militärisc­hen Angriff bietet noch die Mitgliedsc­haft im Nato-Bündnis, vor der Bundeswehr allein hätte Putin wohl wenig Respekt. Während er seine Streitkräf­te konsequent aufrüstete,

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