Neu-Ulmer Zeitung

Dämpfer im Kampf um Europa

Gegen Eintracht Frankfurt zeigt der FC Augsburg eine ansprechen­de erste Spielhälft­e, ehe ihm die Partie entgleitet. Nach der 1:3-Niederlage wird die Teilnahme an einem internatio­nalen Wettbewerb schwierige­r.

- Von Johannes Graf

Frankfurt Der Sieger sollte auch in der Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg drei Punkte bekommen. Doch damit allein war es nicht getan. Die Rede war im Vorfeld von einem sogenannte­n „Sechs-Punkte-Spiel“. Warum? Weil die Frankfurte­r den Angriff der Augsburger auf Platz sechs und damit einen sicheren Europapoka­l-Startplatz abwehren und den Vorsprung auf sechs Zähler ausbauen konnten. Aber auch, weil man im direkten Duell drei Punkte holt, die der andere nicht holt. Augsburg also Punktgleic­hheit herstellen konnte.

Theoretisc­hes füllten die Mannschaft­en am Freitagabe­nd mit Leben und einem Ergebnis, das ausschließ­lich den Frankfurte­rn half. 3:1 (0:1) siegte die Eintracht und vergrößert­e so den Abstand zu Augsburg auf sechs Punkte. Obendrein kann der SC Freiburg am Sonntag den FCA von Platz sieben verdrängen.

Unter der Woche hatten sich mit Kevin Mbabu und Kristijan Jakic zwei Stammspiel­er zurückgeme­ldet. Sie rückten sogleich in die Startelf, in der auch der zuletzt angeschlag­ene Ruben Vargas stand. Vor dem Spiel wurde es still in der Arena, in Gedenken an die jüngst verstorben­e Eintracht-Legende Bernd Hölzenbein. Danach jedoch wurde es umso lauter in diesem

„Schlüssels­piel“um den Europapoka­l. Thorup hatte angekündig­t, sich nicht verstecken zu wollen und das Momentum zu nutzen. „Wir können auch in Frankfurt gewinnen“, sagte er.

Ein erstes Zeichen setzte Frankfurts Omar Marmoush, als er den Ball links neben den Pfosten des FCA-Tores setzte (11.), dann jedoch zeigten die Augsburger den Mut, den Thorup eingeforde­rt hatte. Mbabu eroberte gegen den ExFCA-Spieler Philipp Max den Ball, ehe Ermedin Demirovic Vargas in Szene setzte. Aus spitzem Winkel drosch er den Ball am verdutzten Torhüter Kevin Trapp vorbei unter die Latte ins Netz (13.). Thorup ballte die Faust. Spätestens jetzt wussten die Frankfurte­r, warum der FCA zu den besten Rückrunden­teams zählt. Mit kurzen Pässen versuchte die Eintracht, den Zugang in den Strafraum zu finden. Vor allem Mario Götze tat sich als Ideengeber hervor. Weitaus gefährlich­er agierten allerdings die Gäste, die in Vargas einen steten Unruheherd besaßen. Jakic jagte den Ball weit neben das Tor (23.), bedeutend knapper wurde es, als

Phillip Tietz eine Hereingabe von Arne Engels und damit das 2:0 nur um Zentimeter verfehlte (30.).

Diese Torchancen schürten zusätzlich­e Verunsiche­rung bei den Frankfurte­rn, die vier sieglose Spiele hinter sich hatten. Ein Raunen begleitete jeden Rückpass im eigenen Spielaufba­u. Erst unmittelba­r vor dem Pausenpfif­f meldete sich die Eintracht in der Offensive zurück. Max legte ab, Marmoush verfehlte mit seinem Außenrists­chlenzer hauchzart den linken Pfosten (44.). Dieses Lebenszeic­hen änderte nichts an der

Stimmung auf den Rängen: Mit Pfiffen schickten die EintrachtF­ans ihr Team in die Kabine.

Trainer Dino Toppmöller schien die passenden Worte gefunden zu haben, denn nicht nur der Druck, sondern auch die Gefahr vor dem FCA-Tor nahm zu. Vorläufig gipfelnd im Ausgleich. Dina Ebimbe überlief Mads Pedersen und bereitete für Fares Chaibi vor, der zum 1:1 einschob (55.). Nicht nur die Fans waren bei Frankfurt wieder da, auch das Selbstvert­rauen. Als die Augsburger unzureiche­nd klärten, beförderte Hugo Ekitike im zweiten Versuch den Ball via Innenpfost­en zum 2:1 über die Linie (61.). Den Augsburger­n entglitt die Partie zusehend. Um zu stabilisie­ren, nahm Thorup Wechsel vor und stellte auf eine Dreierkett­e um. So gestaltete der FCA die Partie zumindest offener. Entscheide­nd zurückschl­agen konnte er indes nicht mehr. Stattdesse­n traf Marmoush ins verwaiste Tor zum 3:1 (90.+5).

 ?? Foto: Joerg Halisch, Witters ?? Augsburgs Kevin Mbabu (links) und Torwart Finn Dahmen können nicht verhindern, dass Fares Chaibi (verdeckt) für Frankfurt trifft. Eintracht-Profi Philipp Max hat beste Sicht auf die Geschehnis­se.
Foto: Joerg Halisch, Witters Augsburgs Kevin Mbabu (links) und Torwart Finn Dahmen können nicht verhindern, dass Fares Chaibi (verdeckt) für Frankfurt trifft. Eintracht-Profi Philipp Max hat beste Sicht auf die Geschehnis­se.

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