Bald startet der Neu-Ulmer Kultursommer
Das Kulturprogramm der Stadt Neu-Ulm startet traditionell mit dem Tanz in den Mai. Mit einer neuen Literaturreihe dringt das städtische Kulturprogramm auch endlich in die Stadtteile.
Neu-Ulm Die Kultur in Neu-Ulm treibt Blüten, bewährte und neue. Der Neu-Ulmer Kulturreferent Ralph Seiffert ist froh, dass das Kulturbudget trotz des notwendigen Sparprogramms durchging. Im Mai startet ein neues Format der Neu-Ulmer Kultur: Florian Arnolds Reihe „NU:LIT“, die sowohl die Interaktion zwischen Neu-Ulm und seinen Stadtteilen fördern als auch den von vielen ersehnten Humor auf feine bis skurrile Weise als Kontrapunkt zum erdenschweren Ernst dieser Zeit setzen will.
„NU:LIT“bedeutet fünf Veranstaltungen in vier Neu-Ulmer Stadtteilen, beginnend am 15. Mai bei Blumen Weimar in Finningen mit dem österreichischen Kabarettisten Thomas Maurer, der ziemlich genau hundert Jahre nach dem Tod von Franz Kafka der Komik des Dichters nachspürt – zum Beispiel in der Erzählung von Gregor Samsa, der sich in einen überdimensionalen Käfer verwandelt. Vier Tage später wird die Theaterei Herrlingen im Holzschwanger Pfarrstadel Amüsantes aus der Literatur präsentieren. Die StadtteilReise geht weiter nach Pfuhl. Am 22. Mai kommt die Kabarettistin Katinka Buddenkotte in den Pfuhler Museumsstadel. Am 24. Mai liest die Berliner Autorin Katharina Hacker, die mit 13 Tieren von Huhn bis Esel zusammenlebt, in der Kirche St. Margaretha in Reutti aus ihrer im vergangenen Jahr erschienenen Erzählung „Über Leben mit Tier“. Am 26. Mai schließt sich der Kreis bei Blumen Weimar mit einem Abend über den französischen Drehbuchautor und Schauspieler Jacques Tati. Ihn gestalten Christel Mayr und Markus Hottgenroth vom Theater Ulm und der Musiker Salvo La Ferrera. Für die neue Reihe schuf Florian Arnold ein Plakat, das einen mit großen Augen lesenden Basset Hound als Blickfang hat.
Das Kulturprogramm, dessen Auftakt „Rock in den Mai“am 30. April mit den beiden Bands „Bogbrother“und „Jesus George“stattfinden wird, beinhaltet natürlich auch Open-Air-Veranstaltungen im Glacispark. Heuer sind es 33. Beginnend am 5. Mai gibt es bis zum 30. August Konzerte, Serenaden, Kindertheater und auch das
Ulmer Heeresmusikkorps bei freiem Eintritt zu hören und zu sehen. Vor und in der Caponniere 4 sind zwischen dem 12. Mai und dem 8. September fünf Jazzkonzerte und zwei Ausstellungen zu erleben. Die erste davon wird vom Kunstbauraum organisiert und hat sich „Licht“als Thema setzt.
Während des Donaufestes in
Ulm und Neu-Ulm samt der anschließenden Ulmer Schwörfeierlichkeiten macht die Neu-Ulmer Kulturabteilung Pause, um danach mit der Reihe „Kultur im Museumshof“im gemütlichen Innenhof des Edwin-Scharff-Museums – vom 27. Juli bis 10. August – und dem beliebten Straßenfestival „Kultur auf der Straße“am 17. und 18. August wieder voll durchzustarten.
Zum von ihr initiierten Straßenkunstfestival kommen jährlich an zwei Tagen insgesamt etwa 16.000 bis 18.000 Besucherinnen und Besucher nach Neu-Ulm, berichtet Mareike Kuch, Leiterin der Abteilung Bildung, Kultur, Sport und Freizeit. Die Straßen sind an diesem Wochenende von internationalen Artisten, Clowns und Musikern bevölkert. Vom 5. bis 7. September schließt der Kultur-Sommer in Neu-Ulm mit dem OpenAir-Literaturformat „Literatur unter Bäumen“am Schwal. „Unsere Gäste dürfen sich auch in diesem Jahr wieder auf ein gut gefülltes und abwechslungsreiches Programm freuen“, sagt Mareike Kuch, die Kopf und Herz des Kulturprogramms ist. Man habe für jedes Interesse und jede kulturelle Vorliebe Veranstaltungen parat.
Das komplette Kulturprogramm der Stadt Neu-Ulm für das Jahr 2024 ist auf der Homepage der Stadt unter www.neu-ulm.de/kulturraum zu finden. Die Stadt hat während der gesamten Saison ein Wetter-Telefon mit der Nummer 0731/70502121 eingerichtet. Hier können sich Interessierte über witterungsbedingte Ausfälle oder Verlegungen informieren.