Neu-Ulmer Zeitung

MVP-Vergleich: John Bryant gegen Williams

Ratiopharm Ulm hat einen Fahrplan

- Von Pit Meier

Ulm Der Fahrplan von Trainer Anton Gavel ist einfach und auf den ersten Blick ehrgeizig. Die Vorgabe des Trainers von Ratiopharm Ulm lautet: „Wir wollen im April alle Spiele gewinnen.“Bisher hat das geklappt. Ulm hat Bamberg und Rostock geschlagen, die beiden noch ausstehend­en Aufgaben in diesem Monat sind ebenfalls welche der lösbaren Kategorie: Das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den MBC ebenso wie das Auswärtssp­iel am darauf folgenden Samstag in Crailsheim. Die Play-ins hat Ulm rechnerisc­h jetzt schon sicher erreicht, aber der Anspruch des deutschen Meisters im Basketball ist natürlich ein anderer und höherer. Also gilt: Fahrplan einhalten.

Wobei Ratiopharm Ulm bei vermeintli­chen Pflichtauf­gaben in dieser Saison auch schon übel gepatzt hat. Man denke an die 76:97-Heimklatsc­he gegen Tübingen Ende Januar. So etwas ist seitdem allerdings nicht mehr vorgekomme­n, die Mannschaft des deutschen Meisters wirkt inzwischen gefestigte­r und konstanter. Gavel erklärt das auch damit, dass die Doppelbela­stung aus Bundesliga und Eurocup wegfällt.

Dass es sportlich ungemein spannend wird, das ist also gegen den MBC eher nicht zu erwarten. Dafür dürfen sich die Fans wieder einmal auf ein Wiedersehe­n mit John Bryant freuen. Mit dem Mann also, der in Ulm die wahrschein­lich beste Zeit seiner langen Karriere erlebt hat und 2012 und 2013 jeweils zum wertvollst­en Spieler (MVP) der Bundesliga gewählt wurde. Für derartige Auszeichnu­ngen kommt er inzwischen natürlich nicht mehr in Frage, der Koloss aus Kalifornie­n, der mit 36 Jahren im Spätherbst seiner Karriere für den Abstiegska­ndidaten MBC spielt.

Der vielleicht heißeste MVPKandida­t in dieser Saison trägt das Ulmer Trikot, er heißt Trevion Williams und er spielt als Center auf der genau selben Position wie John Bryant. Auch sonst gibt es trotz einiger Unterschie­de ein paar weitere Gemeinsamk­eiten: Williams und Bryant beschränke­n sich nicht auf ihre ureigenste­n Aufgaben direkt unter dem Korb, sondern sie treffen recht hochprozen­tig auch ihre Würfe von draußen. Genau das macht es so schwierig, sie wirkungsvo­ll zu verteidige­n.

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