Struff schafft ersten Turniersieg
Ohne Satzverlust in München
München Jan-Lennard Struff breitete im Münchner Schmuddelwetter nach dem Matchball zu seinem ersten Titelgewinn auf der TennisProfitour strahlend die Arme aus. Nach dem frühen Aus von Topfavorit Alexander Zverev schlüpfte der nervenstark aufspielende Routinier bei den BMW Open in die Hauptrolle und beglückte die deutschen Fans beim 7:5, 6:3 gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz mit dem Heimsieg. 79 Minuten dauerte das am Sonntag von Struff klar dominierte Match. „Absolut verrückt, es fühlt sich sehr gut an. Emotional war das ein wichtiger Sieg für mich. Ich habe super Spieler geschlagen – unglaublich. Ich habe so lange auf diesen Turniersieg gewartet. Es ist mein 14. Jahr“, sagte Struff vor der Siegerzeremonie auf dem Center Court.
Regen, Kälte, Wind, Unterbrechungen – der deutsche DavisCup-Spieler ließ sich bei dem Traditionsturnier auf der Anlage des MTTC Iphitos weder von den schwierigen äußeren Bedingungen noch den vier Gegnern stoppen, die er ohne Satzverlust bezwang. Auch beim Endspiel tröpfelte es mal mehr, mal weniger. Struff trug eine wärmende Leggings und wirkte extrem fokussiert. Im ersten Durchgang wehrte er drei Satzbälle seines Gegners ab. Seine drei vorangegangenen Endspiele bei ATP-Turnieren hatte Struff verloren, eines davon 2021 ebenfalls beim Sandplatz-Event in München. „Ich hoffe, ich kann den letzten Schritt gehen“, hatte er am Samstag gesagt, nachdem ihm beim 6:2, 6:0 im Halbfinale gegen Vorjahressieger Holger Rune aus Dänemark „ein perfektes Match“gelungen war.
Trotzdem wurde Struff am Final-Wochenende zum Schwerarbeiter. Denn er musste gleich fünfmal auf den Platz, da er am Samstagvormittag erst mal sein Viertelfinale zu Ende spielen musste. Drei Einzel-Matches, zwei Doppel – die Zuschauer erlebten Struff im Dauereinsatz. (dpa, Foto: Hoppe, dpa)