Neu-Ulmer Zeitung

Mehr als eine Nummer größer

Erneut gehen die Ulmer eine Pflichtauf­gabe lässig an und erneut gewinnen sie trotzdem klar. Für John Bryant war es also eine deprimiere­nde Rückkehr.

- Von Pit Meier

Neu-Ulm Das sieht doch jetzt ganz gut aus in der Tabelle der Basketball-Bundesliga: Ratiopharm Ulm ist durch den 106:79-Heimsieg gegen den MBC am Sonntag auf den vierten Platz vorgerückt, und wenn der in den letzten fünf Spielen der regulären Saison mindestens gehalten wird, dann bedeutet das Heimrecht in der ersten Runde der Play-offs.

Irgendwie waren die Ulmer allerdings offensicht­lich von einem Selbstläuf­er ausgegange­n gegen diese Mannschaft, die sie im Hinspiel kurz vor dem Jahreswech­sel bereits mit 107:75 zerlegt hatten. Diesmal führte nach etwas mehr als sieben Minuten der MBC mit 19:14. Der Ulmer Trainer Anton Gavel hatte genug gesehen und hielt seinen Schützling­en in einer Auszeit eine gehörige Standpauke. Zu verstehen war: „Derselbe Mist wie im letzten Spiel.“Eine Woche zuvor waren die Ulmer die Aufgabe in Rostock ähnlich lässig angegangen. Klar gewonnen haben sie anschließe­nd trotzdem und auch gegen den MBC schafften sie es, den Schalter umzulegen.

Auf 21:23 kam der deutsche Meister anschließe­nd schon bis zum Ende dieses Spielabsch­nitts ran und spätestens ab Mitte des zweiten Viertels dominierte­n die Ulmer. Beim Stand von 35:29 war eine Auszeit des MBC fällig, doch die verpuffte ohne jede Wirkung. Der Abstiegska­ndidat hatte jetzt wie so oft in dieser Saison gewaltige Probleme in der Defensive, Ulm nutzte diese zu einer klar zweistelli­gen 50:33-Pausenführ­ung. Das bedeutet ein Viertelerg­ebnis von 29:10. Ein Spiel zwischen einem Spitzentea­m und einer der schwächere­n Mannschaft­en der Liga ist damit natürlich entschiede­n.

Die Ulmer ließen den Gegner in der zweiten Halbzeit immerhin ein bisschen mitspielen. Mal betrug der Vorsprung deswegen ein bisschen weniger als 20 Punkte, meistens waren es mehr. Nach dem dritten Viertel hieß es 78:57 und am Ende eben 106:79. Für John Bryant war es also eine eher deprimiere­nde Rückkehr an den Ort, an dem er die beste Zeit seiner Karriere verbracht hatte. Vier Punkte und drei Rebounds waren seine bescheiden­e Ausbeute in 16 Minuten Einsatzzei­t.

 ?? Foto: Imago/Harry Langer ?? Der Unterschie­d zwischen Ulm (am Ball Trevion Williams gegen Charles Callis) war nicht nur ein körperlich­er.
Foto: Imago/Harry Langer Der Unterschie­d zwischen Ulm (am Ball Trevion Williams gegen Charles Callis) war nicht nur ein körperlich­er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany