Warum bei Robotern das mit dem Humor nicht funktioniert
Eine Forscherin untersuchte, wie Roboter Zielkonflikte mit Menschen effizient und akzeptabel lösen könnten.
Ulm Dr. Franziska Babel erhielt für ihre Dissertation an der Universität Ulm den Südwestmetall-Förderpreis. Die Forscherin untersuchte, wie Roboter Zielkonflikte zwischen Mensch und Roboter effizient und akzeptabel lösen könnten.
Als Untersuchungsgegenstand führte Babel Konflikte bei Laufwegen von Robotern an, die im öffentlichen Raum tätig sind. Weicht der Roboter dem Menschen aus oder bleibt stehen, büßt er an Effizienz ein – setzt der Roboter jedoch seine eigenen Ziele prioritär durch, widerspricht er den Erwartungshaltungen des Menschen und verursacht eine ablehnende Haltung.
In insgesamt fünf Studien untersuchte Babel potenzielle Wege der Konfliktlösung und deren Akzeptanz bei Probanden. Die Arbeit stellt heraus, dass menschliche Konfliktlösungsprinzipien wie Höflichkeit und soziale Einflussnahme von Probanden als positiv bewertet werden, während Humor, Empathie oder Befehle seitens des Roboters nicht erfolgreich waren.
„Eine erfolgreiche und konfliktfreie Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter wird gerade im Zuge der Industrie 4.0 immer wichtiger werden. Deshalb sind diese Untersuchungen und deren Ergebnisse ein wichtiger Beitrag für den breiten Einsatz von Robotern
in der Industrie und im öffentlichen Raum“, sagte Oliver Wirth, Vorsitzender von Südwestmetall in Ulm anlässlich der Preisverleihung in Stuttgart.
Besonderer Wert für die industrielle Arbeitswelt.
Die von Südwestmetall prämierten Dissertationen zeichnen sich durch eine besondere Bedeutung für die industrielle Arbeitswelt und deren Rahmenbedingungen aus. Die Förderpreise werden seit 35 Jahren verliehen und sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. (AZ)