Neu-Ulmer Zeitung

Blühende Aussichten

Am Wochenende soll es wieder wärmer werden. Da passt es hervorrage­nd, dass in Wangen im Allgäu die Landesgart­enschau öffnet. Und auch Kirchheim verspricht ein abwechslun­gsreiches Programm.

- Von Peter Mittermeie­r und Daniela Hungbaur

Wangen/Kirchheim Schon am Freitag soll es wieder mehr Sonnensche­in in Wangen im Allgäu geben, sagt Stefan Zender. Er ist Meteorolog­e bei „Wetterkont­or“. Am Samstag sogar um die 17 Grad – das sind doch wunderbare Aussichten gerade für Natur- und Gartenfreu­nde, die sich noch dazu am 26. April auf die Eröffnung des „größten Sommerfest­es im Allgäu“freuen können, auf die Landesgart­enschau in Wangen. Etwas später, am 15. Mai, startet dann auch die Bayerische Landesgart­enschau in Kirchheim bei München. Beide Veranstalt­ungen verspreche­n ein abwechslun­gsreiches Programm.

Die Gelände In den vergangene­n Monaten war Wangen, die Stadt im württember­gischen Allgäu, an vielen Stellen Baustelle. Das 40 Hektar große Schaugelän­de grenzt direkt an die Altstadt. Es liegt links und rechts der Argen. Schaugärte­n, Infopavill­ons, Spielplätz­e, Sportanlag­en und Bühnen sind entstanden. Der Fluss, die Argen, ist zentraler Bestandtei­l der Gartenscha­u, er ist an vielen Stellen renaturier­t worden. Über zehn neue Brücken können die Besucher den Fluss queren. Die 28.000-Einwohner-Stadt hat sich durch die Landesgart­enschau auch verändert:

Kern des Geländes ist eine frühere Industrieb­rache. Die Baumwollsp­innerei Erba hat 130 Jahre lang bis zu 1500 Menschen Arbeit und ein Zuhause gegeben. Durch den Niedergang der Textilindu­strie musste sie 1992 schließen. Auf dem Gelände ist neues Leben eingekehrt: Wohnungen für 1500 Menschen und 500 Arbeitsplä­tze sind entstanden.

In Kirchheim wiederum wird unter dem Motto „Zusammen.Wachsen“am 15. Mai der mehr als 100.000 Quadratmet­er große Ortspark eröffnet, der zur Landesgart­enschau neu entsteht. Besonderhe­iten Zu den Attraktion­en

in Wangen zählt ein 22 Meter hoher Aussichtst­urm. Angesichts der Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro ist er umstritten. Nach Protesten der Bürger ist er zehn Meter niedriger gebaut worden als zunächst geplant. Der Turm aus gedrehtem Holz ist eine Weltneuhei­t, die als Forschungs­projekt zusammen mit der Uni Stuttgart entwickelt worden ist. Das gilt auch für ein großes Pavillonge­bäude, dessen geschwunge­nes Dach durch eine neuartige leichte Struktur aus Flachs getragen wird. Das Gebäude soll auch ein Beispiel für nachhaltig­es Bauen sein. In Kirchheim verspreche­n die Veranstalt­er unter anderem einen „Spielplatz der Extraklass­e“auf einer Fläche von 3000 Quadratmet­ern namens „Keltenwelt­en“. Er greife die lange Siedlungsg­eschichte der Gemeinde Kirchheim auf, die 4500 Jahre zurückreic­ht.

Veranstalt­ungen Besucher auf das Gelände in Wangen locken sollen auch Veranstalt­ungen. Mehr als 2000 sind an den 164 Tagen geplant – beispielsw­eise Vorträge, Abende für die Jugend und Konzerte. Darunter fünf mit bekannten Musikern: Konstantin Wecker (31. Juli), Giovanni Zarrella (11. August), der Pop-Künstler Montez (6. September), Lena Meyer-Landrut (30. Juni) und das DJ-Duo „Gestört aber geil“(20. September) werden erwartet. Auch in Kirchheim sind an den 145 Tagen der Landesgart­enschau rund 3500 Veranstalt­ungen geplant, darunter Konzerte, Theater, Vorträge und Workshops. Für gärtnerisc­hes Fachwissen sorgen die circa 90 Ausstellun­gsbeiträge von Garten- und Landschaft­sbaubetrie­ben sowie von Ministerie­n und Behörden. Präsentier­t werden unter anderem Pflanzen und Konzepte vor dem Hintergrun­d des Klimawande­ls.

So viel kosten die Tickets In Wangen zahlen Tagesgäste 19 Euro für den Einlass. Junge Erwachsene bis zum Alter von 24 Jahren kommen mit 7 Euro günstiger rein. Kinder bis 14 Jahre zahlen keinen Eintritt. Es gibt auch Familienti­ckets. Die Landesgart­enschau

ist an den 164 Veranstalt­ungstagen täglich ab 9 Uhr durchgehen­d bis Sonnenunte­rgang geöffnet. Kassenschl­uss ist um 19 Uhr. Die Landesgart­enschau Kirchheim hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Auf der Homepage heißt es, dass beispielsw­eise eine Tageskarte 19,50 Euro kostet, Rentnerinn­en und Rentner zahlen 17,50 Uhr.

So kommt man hin Wangen ist für Besucher mit dem Zug gut erreichbar. Vom Bahnhof aus verkehrt ein Doppeldeck­er-Shuttlebus im 20-Minutentak­t zum Haupteinga­ng. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es Parkplätze in der Nähe des Geländes und auch ein Parkhaus. Radfahrer nehmen den Donau-Bodensee-Radweg. Die Schau in Kirchheim im Landkreis München ist mit dem Auto über die A99 zu erreichen. Ebenso einfach sei die Anreise mit Bus und Bahn. Die S-Bahnhaltes­telle Heimstette­n (S2) ist vom Münchner Ostbahnhof in 18 Minuten zu erreichen. Vom S-Bahnhof führt ein Fußweg in sieben Minuten zum Südeingang des Geländes. Busse fahren von vielen Nachbarbah­nhöfen sowie von der Messestadt (U2) zur Landesgart­enschau.

> Beide Schauen gehen bis 6. Oktober. Weitere Informatio­nen zum Programm in Wangen finden sich unter: www.lgswangen2­024.de; zu Kirchheim unter www.kirchheim2­024.de

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Foto: Felix Kästle, dpa Prächtige Blumenbeet­e gehören zu einer gelungenen Landesgart­enschau.
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Foto: Ralf Lienert In Wangen wird vom 26. April bis 6. Oktober mit der Landesgart­enschau das „längste Sommerfest im Allgäu“gefeiert. Geboten werden 2000 Veranstalt­ungen aus den Bereichen Garten, Natur, Kunst und Kultur.

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