Blühende Aussichten
Am Wochenende soll es wieder wärmer werden. Da passt es hervorragend, dass in Wangen im Allgäu die Landesgartenschau öffnet. Und auch Kirchheim verspricht ein abwechslungsreiches Programm.
Wangen/Kirchheim Schon am Freitag soll es wieder mehr Sonnenschein in Wangen im Allgäu geben, sagt Stefan Zender. Er ist Meteorologe bei „Wetterkontor“. Am Samstag sogar um die 17 Grad – das sind doch wunderbare Aussichten gerade für Natur- und Gartenfreunde, die sich noch dazu am 26. April auf die Eröffnung des „größten Sommerfestes im Allgäu“freuen können, auf die Landesgartenschau in Wangen. Etwas später, am 15. Mai, startet dann auch die Bayerische Landesgartenschau in Kirchheim bei München. Beide Veranstaltungen versprechen ein abwechslungsreiches Programm.
Die Gelände In den vergangenen Monaten war Wangen, die Stadt im württembergischen Allgäu, an vielen Stellen Baustelle. Das 40 Hektar große Schaugelände grenzt direkt an die Altstadt. Es liegt links und rechts der Argen. Schaugärten, Infopavillons, Spielplätze, Sportanlagen und Bühnen sind entstanden. Der Fluss, die Argen, ist zentraler Bestandteil der Gartenschau, er ist an vielen Stellen renaturiert worden. Über zehn neue Brücken können die Besucher den Fluss queren. Die 28.000-Einwohner-Stadt hat sich durch die Landesgartenschau auch verändert:
Kern des Geländes ist eine frühere Industriebrache. Die Baumwollspinnerei Erba hat 130 Jahre lang bis zu 1500 Menschen Arbeit und ein Zuhause gegeben. Durch den Niedergang der Textilindustrie musste sie 1992 schließen. Auf dem Gelände ist neues Leben eingekehrt: Wohnungen für 1500 Menschen und 500 Arbeitsplätze sind entstanden.
In Kirchheim wiederum wird unter dem Motto „Zusammen.Wachsen“am 15. Mai der mehr als 100.000 Quadratmeter große Ortspark eröffnet, der zur Landesgartenschau neu entsteht. Besonderheiten Zu den Attraktionen
in Wangen zählt ein 22 Meter hoher Aussichtsturm. Angesichts der Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro ist er umstritten. Nach Protesten der Bürger ist er zehn Meter niedriger gebaut worden als zunächst geplant. Der Turm aus gedrehtem Holz ist eine Weltneuheit, die als Forschungsprojekt zusammen mit der Uni Stuttgart entwickelt worden ist. Das gilt auch für ein großes Pavillongebäude, dessen geschwungenes Dach durch eine neuartige leichte Struktur aus Flachs getragen wird. Das Gebäude soll auch ein Beispiel für nachhaltiges Bauen sein. In Kirchheim versprechen die Veranstalter unter anderem einen „Spielplatz der Extraklasse“auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern namens „Keltenwelten“. Er greife die lange Siedlungsgeschichte der Gemeinde Kirchheim auf, die 4500 Jahre zurückreicht.
Veranstaltungen Besucher auf das Gelände in Wangen locken sollen auch Veranstaltungen. Mehr als 2000 sind an den 164 Tagen geplant – beispielsweise Vorträge, Abende für die Jugend und Konzerte. Darunter fünf mit bekannten Musikern: Konstantin Wecker (31. Juli), Giovanni Zarrella (11. August), der Pop-Künstler Montez (6. September), Lena Meyer-Landrut (30. Juni) und das DJ-Duo „Gestört aber geil“(20. September) werden erwartet. Auch in Kirchheim sind an den 145 Tagen der Landesgartenschau rund 3500 Veranstaltungen geplant, darunter Konzerte, Theater, Vorträge und Workshops. Für gärtnerisches Fachwissen sorgen die circa 90 Ausstellungsbeiträge von Garten- und Landschaftsbaubetrieben sowie von Ministerien und Behörden. Präsentiert werden unter anderem Pflanzen und Konzepte vor dem Hintergrund des Klimawandels.
So viel kosten die Tickets In Wangen zahlen Tagesgäste 19 Euro für den Einlass. Junge Erwachsene bis zum Alter von 24 Jahren kommen mit 7 Euro günstiger rein. Kinder bis 14 Jahre zahlen keinen Eintritt. Es gibt auch Familientickets. Die Landesgartenschau
ist an den 164 Veranstaltungstagen täglich ab 9 Uhr durchgehend bis Sonnenuntergang geöffnet. Kassenschluss ist um 19 Uhr. Die Landesgartenschau Kirchheim hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Auf der Homepage heißt es, dass beispielsweise eine Tageskarte 19,50 Euro kostet, Rentnerinnen und Rentner zahlen 17,50 Uhr.
So kommt man hin Wangen ist für Besucher mit dem Zug gut erreichbar. Vom Bahnhof aus verkehrt ein Doppeldecker-Shuttlebus im 20-Minutentakt zum Haupteingang. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es Parkplätze in der Nähe des Geländes und auch ein Parkhaus. Radfahrer nehmen den Donau-Bodensee-Radweg. Die Schau in Kirchheim im Landkreis München ist mit dem Auto über die A99 zu erreichen. Ebenso einfach sei die Anreise mit Bus und Bahn. Die S-Bahnhaltestelle Heimstetten (S2) ist vom Münchner Ostbahnhof in 18 Minuten zu erreichen. Vom S-Bahnhof führt ein Fußweg in sieben Minuten zum Südeingang des Geländes. Busse fahren von vielen Nachbarbahnhöfen sowie von der Messestadt (U2) zur Landesgartenschau.
> Beide Schauen gehen bis 6. Oktober. Weitere Informationen zum Programm in Wangen finden sich unter: www.lgswangen2024.de; zu Kirchheim unter www.kirchheim2024.de