Neu-Ulmer Zeitung

Mann soll Kinder vergewalti­gt haben

Die Polizei nimmt 60-Jährigen aus dem Kreis Neu-Ulm fest

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Landkreis Neu-Ulm Die Vorwürfe wiegen schwer, ermittelt wird schon seit gut einem Jahr: Wegen mehrerer Sexualdeli­kte zum Nachteil von Kindern und Jugendlich­en aus dem familiären Umfeld ist ein 60 Jahre alter Mann aus dem Kreis Neu-Ulm vergangene Woche festgenomm­en worden. Er sitzt inzwischen in Untersuchu­ngshaft.

Die mutmaßlich­en Taten ereigneten sich nach Polizeiang­aben im Zeitraum von 2006 bis 2022. Seit April 2023 ermittle die Neu-Ulmer Kriminalpo­lizei bereits unter Sachleitun­g der Staatsanwa­ltschaft Memmingen gegen den 60-Jährigen. Vorausgega­ngen sei eine Anzeige aus dem Kreis der Geschädigt­en. Warum die erst nach so vielen Jahren erfolgte, konnte ein Polizeispr­echer nicht sagen.

Bei den betroffene­n Kindern und Jugendlich­en handle sich allesamt um Menschen aus dem näheren familiären Umfeld des 60-Jährigen. Er soll die Kinder und Jugendlich­en missbrauch­t und die Taten dokumentie­rt haben.

Derzeit gehen die Ermittler von drei Geschädigt­en aus. Zu diesen drei Personen liegen demnach ausreichen­d gesicherte Beweise und Aussagen vor. Sie waren zum Zeitpunkt der Taten im Alter zwischen elf und 19 Jahren. Heute aber seien die Personen bereits älter. Laut Polizei ist eine der geschädigt­e Personen heute zum Beispiel schon 28 Jahre alt. Vom Alter her wäre es denkbar, dass es sich womöglich sogar um die eigenen Kinder des Mannes handelte. Die Polizei macht dazu aber keine Angaben.

Die Gesamtzahl der Opfer könne sich jedoch noch erhöhen. Bis zu insgesamt sieben Geschädigt­e könnten es werden. Alle aber seien dem familiären Umfeld zuzuordnen. „Gefahr für Außenstehe­nde bestand nach derzeitige­n Kenntnisst­and nicht“, so der Polizeispr­echer. Neben der Herstellun­g von kinder- und jugendporn­ografische­m Bild- und Videomater­ial stehen auch mehrere Missbrauch­staten zum Nachteil von Kindern, Schutzbefo­hlenen und widerstand­sunfähigen Personen sowie Vergewalti­gungen im Raum. Inwiefern es auch zu Geschlecht­sverkehr kam, konnte der Polizeispr­echer nicht sagen. Jene Kinderporn­os seien nach derzeitige­m Kenntnisst­and wohl nur „für den Eigengebra­uch“gewesen, von einer Veröffentl­ichung im Internet sei derzeit nichts bekannt.

Neben den Aussagen der Geschädigt­en hätten auch zahlreiche Datenträge­rauswertun­gen durch die Ermittler den Tatverdach­t gegen den Mann erhärtet. Am Mittwoch, 17. April, wurde von der Kripo die Wohnung des 60-Jährigen im Kreis Neu-Ulm durchsucht. Die Polizei stellte dabei weitere Datenträge­r sicher, die nun im Nachgang auswertet werden.

Die Staatsanwa­ltschaft Memmingen erließ einen Untersuchu­ngshaftbef­ehl gegen den Mann. Eine Wiederholu­ngsgefahr stehe im Raum, so ein Polizeispr­echer. Der Mann wurde daraufhin verhaftet. Bei der Vorführung beim Amtsgerich­t Memmingen wurde der Haftbefehl bestätigt. Die Kriminalpo­lizei brachte den Verdächtig­en in eine Justizvoll­zugsanstal­t. (AZ/dpa)

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