Neu-Ulmer Zeitung

Das teuerste Bier der Liga gibt’s beim SSV Ulm

Die Ulmer Fußballer könnten als Spitzenrei­ter der Dritten Liga bald den Aufstieg besiegeln. Spitze sind sie auch beim Bierpreis im Donaustadi­on. Sogar in der Allianz-Arena soll’s günstiger sein.

- Von Oliver Helmstädte­r

Ulm Wenn in den nächsten Wochen in Ulm die Drei-Liter-Humpen für die Bierdusche im Falle eines Aufstiegs gefüllt werden, ist das für die Ulmer bei Heimspiele­n eine teure Angelegenh­eit: 11,25 Euro kostet umgerechne­t der Liter Gold Ochsen im Donaustadi­on. So viel wie angeblich sonst nirgends in der Dritten Liga.

Herausgefu­nden hat das das Portal Fußballmaf­ia. Demnach führt Ulm nicht nur die Tabelle aus sportliche­r Hinsicht an, sondern auch beim Bierpreis. Den Spitzenpla­tz teile sich Ulm mit dem VfB Lübeck. Ob das richtig ist, ist allerdings fraglich. Denn wie auf der Homepage des norddeutsc­hen Vereins steht, werden hier nach Fanprotest­en seit zwei Jahren für 4,50 Euro nicht mehr 0,4 Liter, sondern 0,5 Liter Bier ausgeschen­kt. In Ulm gibt es nach wie vor die „Fake-Halbe“, also 0,4 Liter. Das heißt, Ulm wäre alleiniger Bier-Spitzenrei­ter.

Selbst in der Münchner AllianzAre­na ist das Bier billiger als in Ulm: Hier kostet die Halbe Paulaner 5,50 Euro, also umgerechne­t 13 Cent weniger als der halbe Liter in Ulm. Kein Bundesligi­st bietet sein Bier so teuer an, wie es in Ulm der Fall ist: Die Bayern führen hier laut dem Portal Statista. Am günstigste­n ist es demnach bei Union Berlin und in Augsburg, hier kosten 0,5 Liter Bier 4,50 Euro. Wie in Ulm, nur dass es hier halt kein halber Liter ist.

Es geht aber noch teuer im Profifußba­ll: Spitzenrei­ter soll laut Fußballmaf­ia Holstein Kiel sein, 0,4 Liter Flensburge­r schlagen hier mit fünf Euro zu Buche. Sollten die Spatzen in die Zweite Bundesliga aufsteigen, würde sich Ulm bei angenommen­en stabilen Bierpreise­n mit 5,63 Euro für den halben Liter hinter Kiel auf Platz zwei eingruppie­ren. Gefolgt von Fürth und Nürnberg, hier kostet die echte Halbe laut „Stadionwel­t“5,50 Euro. Am günstigste­n wären die Auswärtsfa­hrten für Ulmer Schlachten­bummler, zumindest was den Bierpreis angeht, nach Elversberg, hier kostet die Halbe nur vier Euro.

Sogar Frank Schlagenha­uf, Leiter Marketing und Vertrieb bei

Brauerei Gold Ochsen, zeigt sich auf Nachfrage überrascht davon, dass das Bier im Ulmer Donaustadi­on teurer sein soll als in der Münchner Allianz-Arena. Die

Brauerei sorge bis 2027 exklusiv für Bier im Ulmer Donaustadi­on. Der Vertrag gelte auch für die Zweite Bundesliga. Auf den Verkaufspr­eis habe Gold Ochsen keinen Einfluss. Der Caterer zahle „den normalen Marktpreis“an Gold Ochsen. Sowohl das „Gebinde“, also 0,4 Liter oder 0,5 Liter, als auch der Endpreis seien Sache des Caterers.

Das ist im Ulmer Donaustadi­on Erich Steer, der Betreiber des NeuUlmer Biergarten­s Done. Der 67-Jährige ist nicht nur als Gastronom bekannt: Er spielte acht Jahre bis 1988 für den SSV in der zweiten Liga. Später war der gelernte Metzgermei­ster Manager der Ulmer in glorreiche­n Bundesliga­zeiten 1999/2000, die später einer Insolvenz endeten. Wie es auf Nachfrage in seinem Biergarten heißt, sei Steer derzeit verreist und somit nicht zu sprechen. Tradition haben im Ulmer Donaustadi­on die 0,4-Liter-Becher. Die gab es schon Ende der 1990er-Jahre, als phasenweis­e Ulmer Münster Bier im Stadion ausgeschen­kt wurde.

 ?? Foto: Oliver Helmstädte­r ?? 0,4-Liter-Becher haben in Ulm beim SSV-Tradition. Und so teuer wie hier ist der Gerstensaf­t selten in deutschen Stadien.
Foto: Oliver Helmstädte­r 0,4-Liter-Becher haben in Ulm beim SSV-Tradition. Und so teuer wie hier ist der Gerstensaf­t selten in deutschen Stadien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany