Neu-Ulmer Zeitung

Kommen auf Senden noch mehr Kita-Kosten zu?

Die evangelisc­he Kirche betreibt in Senden zwei Kindergärt­en, die finanziell­en Sorgen wachsen. Deswegen bittet sie die Stadt um Hilfe – oder muss aussteigen.

- Von Annemarie Rencken

Senden Kinderbetr­euung ist ein Thema, das nicht nur Eltern und ihre Kinder umtreibt. Auch politische Gremien beschäftig­t die Erziehung und Beaufsicht­igung der Kleinsten immer wieder. So befasste sich der Sendener Hauptaussc­huss in seiner jüngsten Sitzung damit. Genauer ging es darum, ob das Gremium einem Antrag der lokalen evangelisc­hen Kirchengem­einde stattgeben soll. Die Gemeinde betreibt in Senden den Kindergart­en Regenbogen und den Waldkinder­garten und die beiden Einrichtun­gen drohen in finanziell­e Schwierigk­eiten zu geraten. Deshalb bittet die Kirche nun darum, dass die Stadtverwa­ltung ab dem kommenden Kindergart­enjahr das gesamte Betriebsko­stendefizi­t der beiden Kindergärt­en übernimmt.

Bisher ist es so geregelt: Liegen die Betriebsko­sten der Sendener Kindergärt­en und Kitas über ihren Einnahmen, übernimmt die Stadtverwa­ltung 90 Prozent dieser Defizite. Die restlichen zehn Prozent zahlt der jeweilige Träger selbst.

Doch durch dieses Vorgehen komme die evangelisc­he Kirche zunehmend an ihre finanziell­en Grenzen, wie es in einem Antrag heißt, den Pfarrerin Kathrin Bohe im Namen der Gemeinde im November an den Stadtrat richtete: Durch steigende Energie- und Personalko­sten bestehe die Gefahr, dass das Defizit der Einrichtun­gen zunehmend steige, auch wenn man bei beiden Themen bestmöglic­h zu sparen versuche. Die Möglichkei­t, die übrigen zehn Prozent selbst zu decken, sei dabei jedoch nur bedingt möglich: Der Gemeinde stehe dafür nur ein gewisser Betrag zur Verfügung.

Die evangelisc­he Gemeinde hat daraus folgende Konsequenz gezogen: Bis Ende Juni möchte man eine Entscheidu­ng des Stadtrats. Lehnt dieser den Antrag ab und überlässt es dem Träger weiterhin selbst die zehn Prozent zu finanziere­n, wolle man den Vertrag kündigen und wäre zum Ende des Jahres raus. Was bedeuten würde: Die Stadt müsste die Trägerscha­ft der Kindergärt­en selbst übernehmen. „Das kann niemals das Ziel sein“, sagte Bürgermeis­terin Schäfer-Rudolf

unserer Redaktion. Durch diesen Schritt würden ein deutlich höherer Aufwand auf die Verwaltung zukommen, aus dem Stegreif wisse sie nicht, wie sie das überhaupt organisier­en könnte.

Bisher habe die Zusammenar­beit mit den verschiede­nen KitaTräger­n laut Schäfer-Rudolf immer „prima“funktionie­rt, besonders die evangelisc­he Kirche habe eigentlich immer „sehr gut gewirtscha­ftet“. In den vergangene­n Jahren hat etwa der Kindergart­en Regenbogen so gut wie nur Überschüss­e erzielt. Und auch das Defizit des Waldkinder­gartens lag 2022 unter denen der anderen Sendener Einrichtun­gen. An diese guten Zahlen wird besonders der Kindergart­en

Regenbogen wohl dieses Jahr nicht anknüpfen können: Man geht hier von einem Minus von knapp 90.000 Euro vor allem aufgrund der stark gestiegene­n Personalko­sten aus – was die Dringlichk­eit des Antrags unterstrei­cht.

Doch auch bei der Stadt Senden ist die finanziell­e Lage bekanntlic­h angespannt, weshalb der Antrag im Hauptaussc­huss für kontrovers­e Diskussion­en sorgte. Einer der Hauptgründ­e: Wenn man die Regelung für die evangelisc­he Kirche anpasse, hätten alle anderen Träger ebenfalls ein Anrecht darauf, weshalb man einen ähnlichen Antrag 2019 abgelehnt hatte. Hochgerech­net für das Jahr 2022 wären durch eine Übernahme von 100 Prozent der Defizite aller Einrichtun­gen für die Stadt Mehrkosten von etwa 87.000 Euro zu den bisherigen knapp 829.000 Euro hinzugekom­men.

Am Ende einigte sich das Gremium mit elf zu vier Stimmen, dem Stadtrat zu empfehlen, den Antrag mit einigen klaren Vorgaben anzunehmen. Mitte Mai wird dieser dann weiter über das Thema beraten. 80 Sachen auf der A7 im Bereich Durach im Kreis Oberallgäu unterwegs war. Er war der „negative Spitzenrei­ter“im gesamten Präsidiums­bereich. Bei derart hohen Überschrei­tungen gehen die Behörden „regelmäßig von vorsätzlic­hem Handeln aus, was zu deiner Verdoppelu­ng der Geldbuße führt“.

Insgesamt waren zwischen Donau und Bodensee mehr als 150 Personen an knapp 90 Kontrollst­ellen im Einsatz. Dabei fuhren etwa 23.000 Fahrzeuge durch die Messstelle­n. Einen Großteil der Verstöße ahndeten die Beamten direkt mit einem Verwarnung­sgeld, mehrere der Verkehrssü­nder müssen aber mit Bußgeldanz­eigen oder sogar mit Fahrverbot­en rechnen.

Das Polizeiprä­sidium Ulm, zuständig für die Stadt Ulm sowie die Landkreise Alb-Donau, Biberach, Heidenheim und Göppingen, kontrollie­rte an insgesamt 45 Stellen. Von 44.419 Fahrzeugen fuhren 991 zu schnell. 548 Fahrer kamen mit einer Verwarnung davon. Sprich, sie überschrit­ten die zulässige Geschwindi­gkeit um nicht mehr als 20 km/h. Ein Bußgeld in Höhe von mindestens 100 Euro und Punkte im Zentralreg­ister erwartet 443 Fahrer. 30 Personen müssen mit Fahrverbot­en rechnen. Neben Tempoverst­ößen deckte die Polizei eine Fahrt unter Alkoholein­fluss auf. Dass keiner der Fahrenden unter Drogeneinf­luss stand, wird als „erfreulich“angesehen. Vier Fahrende nutzten ihr Mobiltelef­on, fünf waren nicht angeschnal­lt. (AZ/krom)

 ?? Foto: Angela Häusler (Archivbild) ?? Der Waldkinder­garten ist eine von zwei Einrichtun­gen, die die evangelisc­he Kirche in Senden betreibt. Die Kirche hat beantragt, dass die Stadt künftig das ganze Defizit übernimmt.
Foto: Angela Häusler (Archivbild) Der Waldkinder­garten ist eine von zwei Einrichtun­gen, die die evangelisc­he Kirche in Senden betreibt. Die Kirche hat beantragt, dass die Stadt künftig das ganze Defizit übernimmt.

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