Chinesische Autobauer fahren davon
Deutsche Hersteller sind viel langsamer als die Konkurrenz
Peking China ist nicht nur der wichtigste Automarkt der Welt, es ist auch der härteste. Laut einer neuen Studie der deutschen Außenhandelskammer in China, die unserer Redaktion vorab vorlag, erwartet eine große Mehrheit (83 Prozent) der deutschen Autohersteller, die vor Ort aktiv sind, in den kommenden Jahren kontinuierliches Wachstum. Allerdings stehen die Unternehmen auch unter immensem Druck. Bereits elf Prozent der deutschen Hersteller sehen chinesische Konkurrenten bei der Innovationsfähigkeit enteilt. 58 Prozent geben in der Umfrage an, dass sie damit rechnen, dass dies spätestens in den kommenden fünf Jahren der Fall sein wird.
Professor Stefan Bratzel, der Gründer und Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, rechnet damit, dass diese Stärke der neuen Wettbewerber aus Fernost sich immer stärker in den Absatzzahlen auch in Europa niederschlagen wird. „Die Chinesen haben das geschickt gemacht, auch mit staatlicher Unterstützung alle Wertschöpfungsfelder bei der E-Mobilität systematisch besetzt“, sagte Bratzel unserer Redaktion. Viele Hersteller aus China seien nun nicht nur innovativer, sondern auch preislich besser als die deutsche Konkurrenz.
Die goldenen Jahre sind also definitiv vorbei. In den deutschen Chefetagen reagiert man darauf mit einer geteilten Strategie. Zum einen sind vor allem die Automobilhersteller stark dazu übergegangen, in China für China zu forschen (55 Prozent). 70 Prozent der Konzerne setzen auf strategische Partnerschaften mit Universitäten, Zulieferern oder Kunden in China, erklärt die Außenhandelskammer. Zum anderen setzen zwei Drittel der Autobauer auf Kooperationen mit lokalen Firmen. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt der deutschen Firmen über alle Branchen hinweg (37 Prozent).
Kundinnen und Kunden in China lieben technische Neuerungen. 91 Prozent der deutschen Autohersteller geben an, dass Produktinnovationen