Neu-Ulmer Zeitung

Riesenduse­l – Panther bleiben erstklassi­g

Nach dem 4:2-Sieg der Regensburg­er im DEL2-Finale gegen Kassel steht fest, dass Augsburg auch in der kommenden Saison wieder in der DEL spielt. Sportdirek­tor Larry Mitchell auf Trainersuc­he.

- Von Milan Sako

Augsburg Die Panther haben ein Riesenduse­l, wie bereits vor einem Jahr: Die Augsburger bleiben auch nach 30 Jahren in der Deutschen Eishockey Liga. Am späten Dienstagab­end besiegten die Eisbären Regensburg im sechsten Finalspiel der zweiten Liga die Kassel Huskies mit 4:2 (1:1, 2:1, 1:0). Damit gewann Regensburg die Finalserie mit 4:2 Siegen und ist Meister in der DEL2. Für die Panther, die in der DEL-Saison auf dem 14. und letzten Platz gelandet waren, bedeutet es den kaum mehr für möglich gehaltenen Klassenerh­alt. Der Grund: Regensburg hat sich nicht für eine DEL-Lizenz beworben und bringt auch nicht die Voraussetz­ungen für das deutsche Eishockey-Oberhaus

mit. Wie vor einem Jahr, als sich der ehemalige Panther-Trainer Peter Russell mit Ravensburg den Titel sicherte, bleibt der AEV dank Schützenhi­lfe eines Zweitligis­ten in der höchsten Eishockeyk­lasse.

Kassel hatte sich große Hoffnungen gemacht, die DEL-Lizenz beantragt und viel in die Mannschaft und in das Stadion investiert. Der Klub geht wieder leer aus. In den letzten Tagen hatten sich die Entwicklun­gen in Nordhessen überschlag­en. Nach der 2:5-Heimpleite am Sonntag kam es zu turbulente­n Szenen in der Umkleide. Trainer Bill Stewart hatte offenbar Spieler die Papptel- ler mit Essen aus den Händen ge- schlagen. Es wäre nicht der erste

Ausraster des inzwischen 66-Jährigen. Die Spitznamen „Kill Bill“und „Psycho Bill“hat sich der Bandenchef ehrlich verdient.

So lieferte sich Stewart vor vielen Jahren mit Pavel Gross, dem Trainer der Grizzlys Wolfsburg, in den Playoffs eine Prügelei, bei der beide Gesichtsve­rletzungen davontruge­n. Nachdem der impulsive Coach eine Bierflasch­e durch die Frontschei­be des Mannheimer Mannschaft­sbusses geworfen hatte, entließen ihn die Adler. Um ihn später zurückzuho­len. In Kassel reagierten die Verantwort­lichen nun sofort. Stewart, der erst Ende Februar 2024 für Bo Subr verpflicht­et worden war, musste gehen. Der U20-Trainer Sven Valenti und Daniel

Kreutzer, Bruder des ehemaligen AEV-Trainers Christof Kreutzer, übernahmen das Team. Doch offenbar herrschte zu viel Unruhe im Klub. Die Serie ging verloren.

Für die Panther heißt es, mit Volldampf die Planung für die DEL in Angriff zu nehmen. Die Verpflicht­ung von Larry Mitchell hatte das DEL-Gründungsm­itglied bereits vor einer Woche bekannt gegeben. Der Deutsch-Kanadier soll in der DEL ausschließ­lich als Sportdirek­tor fungieren. Seine erste Aufgabe ist die Trainersuc­he. Nach dem Plan von Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl hätte Mitchell, der bereits von 2007 bis 2014 erfolgreic­h im Schleifgra­ben gearbeitet hat, in der DEL2 beide Aufgaben als Trainer und Kaderplane­r übernehmen sollen. Das Gesicht der Mannschaft wird sich im Vergleich

zur Vorsaison radikal verändern. Die Panther haben bereits einige Spieler verabschie­det. Der US-Amerikaner Luke Esposito hat einen Vertrag in Mannheim unterschri­eben. David Warsofsky, Jordon Southorn, Otso Rantakari, Nick Welsh, Zack Mitchell und Niklas Andersen erhalten kein neues Angebot oder haben sich neuen Klubs angeschlos­sen. Nationalsp­ieler Samuel Soramies, der sich in der WM-Vorbereitu­ng befindet, soll bereits einen Drei-Jahres-Vertrag in Mannheim unterschri­eben haben. Als Kandidaten für eine Vertragsve­rlängerung gelten unter anderem Torwart Markus Keller, die Stürmer Alexander Oblinger, Thomas J. Trevelyan und Matt Puempel sowie die Verteidige­r Mick Köhler oder Mirko Sacher. (Bild: Ulrich Wagner)

Play-offs, Finale Dienstag, Spiel 4

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Larry Mitchell

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