Leserbriefe
Gar nicht so soziale Medien
Zu „Viele junge Menschen rücken nach rechts“(Seite 1) vom 23. April: Mit den sozialen Medien und Netzwerken ist über die Jahre eine Kommerzialisierung vor sich gegangen. Entweder wird immer mehr Werbung für was auch immer gepostet (dank der vielen Influencer, die das zum mehr oder weniger kurzlebigen Geschäftsmodell machen) oder es findet eine Politisierung bei gewissen Netzwerken statt, wo Echoräume für alles Mögliche entstehen. Dadurch werden diese Medien und Netzwerke immer mehr zu „asozialen“Medien und verlieren immer mehr ihre Unschuld. Wer mitmacht, kann aber auch leicht seine eigene Meinung durch eine Vielzahl von ähnlichen Beiträgen verstärken und bestätigen und man bleibt unter sich im Wohlfühlbereich. Eine echte Auseinandersetzung zu Themen mit Andersdenkenden findet immer weniger statt. Die Intoleranz gegenüber anderen Meinungen wächst, Hassbeiträge jeglicher Art nehmen zu (leider). Es ist eben so, dass die Grundidee der sozialen Medien gescheitert ist.
Rainer Prosik, Hattenhofen
Kinder an die Macht?
wäre. Aber man sägt sich ja nicht den Ast ab, auf dem man sitzt. In Indien reichen circa 550 Volksvertreter für circa 1,44 Milliarden Menschen. In der BRD sind es aktuell 736 Bundestagsmitglieder für circa 85 Millionen Bürger! Hoffentlich entscheidet nun das Bundesverfassungsgericht im Sinne der Bürger und akzeptiert diese Gesetzesänderung.
Hubert Kühner, Weißenhorn
Die Kirche hat nichts gelernt
Zu „Missbrauch: Beauftragte werfen hin“(Seite 1) sowie zu „Uns wurde die Arbeit erschwert“(Bayern) vom 24. April:
Es ist tieftraurig, dass die katholische Kirche in den letzten Jahren nichts dazu gelernt hat und weiterhin ihre Strategie der Vertuschung und Verzögerung verfolgt. Die Betroffenen hätten es verdient, wenn die Kirche, die so viel Leid über die Betroffenen gebracht hat, respektvoll und einsichtig die Missbrauchsfälle aufarbeiten würde und die Peiniger entsprechend bestraft. Nichts hat die Kirche gelernt und stellt sich dadurch selbst ein Bein. Die Zukunft präsentiert der Kirche mit noch mehr Kirchenaustritten die verdiente Quittung. So ein schäbiges Verhalten wäre sicherlich nicht in Jesus Sinne.
Eva Brückner, Stadtbergen