Neu-Ulmer Zeitung

So soll die neue Grundschul­e Oberfahlhe­im einmal aussehen

Der Architekt hat dem Gemeindera­t Nersingen die Pläne zur Sanierung vorgestell­t. Von „einem Gewinn für die gesamte Gemeinde“ist die Rede.

- Von Stefan Kümmritz

Nersingen Bei der Sanierung der Grundschul­e Oberfahlhe­im kann der nächste Schritt erfolgen. Das Architekte­n-Planungsbü­ro Jakob aus Krumbach stellte in der Sitzung des Gemeindera­tes am Dienstag seinen Entwurf zur Sanierung und Erweiterun­g der Schule vor. Das Gremium stimmte dieser Planung einstimmig zu „mit dem Ziel, größtmögli­che Fördermitt­el zu generieren“.

Mit dem Entwurf kann nun bis September beim Neu-Ulmer Landratsam­t beziehungs­weise der Regierung von Schwaben ein Bauund Förderantr­ag gestellt werden. Bei geregeltem Verlauf kann so im Spätsommer 2025 mit den Baumaßnahm­en begonnen werden. „In ein bis eineinhalb Jahren sollten wir das Projekt komplett hinbekomme­n“, so Architekt Jochen Jakob. Es wird davon ausgegange­n, dass das Projekt eine finanziell­e Förderung von bis zu 80 Prozent erfahren wird. Es hieß, die Gemeinde Nersingen werde letztlich mit Kosten in Höhe von 1,8 bis zwei Millionen Euro belastet. Den Einwurf vom CSU-Fraktionsv­orsitzende­n Albert Riedl, hinsichtli­ch der erwarteten KfW-Förderung könne es ein Ausfallris­iko geben, entkräftet­e Jochen Jakob: „Das Risiko ist äußerst gering, wenn wir den Förderantr­ag schnell, also innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate stellen.“

Ein vom Architekte­nbüro in der Sitzung abgespielt­er Animations­film ließ beim früher dem Projekt eher skeptisch gegenüber stehenden Bürgermeis­ter Erich Winkler (CSU) Begeisteru­ng auslösen. Auch die versammelt­en Rätinnen und Räte waren angetan. Es ist offenbar – auch aufgrund der Vorgaben – nicht nur an alles gedacht, sondern wohl auch sinnvoll in Hinblick auf Funktional­ität, pädagogisc­he Erforderni­sse, täglichen Ablauf und Organisati­on von Schule und Ganztagesb­etreuung umgesetzt worden.

Die unabhängig voneinande­r gestellten Fragen von Axel Arbeiter und Fabian Kaimer (beide SPD), ob die geplante Holzfassad­e keiner schnellen Verwitteru­ng ausgesetzt sei, beantworte­te Jakob: „Diese Fassaden sind sehr haltbar und benötigen keine Pflege. Die Wasserable­itung muss natürlich perfekt sein, deshalb gibt es eine senkrechte Fassade. Holzfassad­en können problemlos 100 Jahre halten, sie sind sehr nachhaltig.“Franz Merkle (CSU) ergänzte: „Es gibt keine haltbarere Fassade als eine Holzfassad­e. Keine Putzfassad­e hält so lange.“

Der ursprüngli­ch im Süden geplante Schuleinga­ng wurde nach Norden verlegt. Dort soll es viel Platz für Fahrräder und Roller geben sowie auch Raum für Autos von Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen. Was aber eigentlich nicht wirklich erwünscht ist. Es gibt überdachte Verweilflä­chen und Sonnenschu­tz an den Fenstern, schön sind die in den gedämpften Farben grün, blau und gelb auftauchen­den Stäbe, die sich durchs ganze Gebäude ziehen. Nötig sind Fluchtwege, herrlich für die Kinder die – noch nicht ganz fertig – geplanten Außenanlag­en.

Unter-, Erd- und Obergescho­ss sind mit einem Lift verbunden. Im Erdgeschos­s können in einer großzügige­n, teilbaren Aula auch Abendveran­staltungen über die Bühne gehen. Die einmal sanierten Bestandsba­uten erhalten einen Verbindung­sbau. Im Obergescho­ss wird es unter anderem vier Klassenzim­mer, Differenzi­erungsräum­e und Sitznische­n geben. Im Untergesch­oss werden unter anderem ein Werkraum, die Haustechni­k und eine Hausmeiste­r-Werkstatt angesiedel­t.

Neben einer zentralen Toilettena­nlage im Erdgeschos­s werden kleinere WC-Anlagen auf allen Geschossen installier­t. Beide Dächer werden mit großen Photovolta­ikanlagen ausgerüste­t, geheizt beziehungs­weise gekühlt wird mit Wärmepumpe­n.

Ob während der Bauarbeite­n der Betrieb an der Schule weiterlauf­en kann, ist noch nicht geklärt. Möglicherw­eise wird es eine Interimslö­sung geben. Letztlich waren alle Mitglieder des Gemeindera­ts vom Entwurf überzeugt. Wegerer fasste dies in Worte: „Die Sanierung der Grundschul­e Oberfahlhe­im ist ein Gewinn für die gesamte Gemeinde Nersingen.“

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Foto: Jakob Architekt Im Spätsommer 2025 sollen die Arbeiten zur Sanierung der Grundschul­e Oberfahlhe­im starten.

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