Neu-Ulmer Zeitung

Im Leplat-Quartier wird 2025 gebaut

Auf dem Areal an der Reuttier Straße in Neu-Ulm entstehen 161 bezahlbare Wohnungen, darunter eine Senioren-WG. Wann die Vermietung starten soll.

- Von Michael Ruddigkeit

Neu-Ulm So lange der Anlauf für das Millionen-Projekt auf dem Areal an der Bahnlinie dauerte, so rasant geht es nun voran. 161 bezahlbare Wohnungen sollen östlich der Reuttier Straße in Neu-Ulm entstehen. Mit dem einstimmig gefassten Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan hat das Leplat-Quartier die nächste Hürde genommen. Im Mai will der Bauherr, die FidesGrupp­e aus Ulm, den Bauantrag bei der Stadt einreichen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erläuterte Geschäftsf­ührer Constantin Zieher den Zeitplan für das Vorhaben.

„Wir planen mit einem Baubeginn Ende des Jahres oder Anfang 2025“, sagte er. Sieben Gebäude werden errichtet – von hinten nach vorne, also vom ehemaligen Fabrikgebä­ude bis zur Reuttier Straße hin. Die Häuser sind fünf bis achtstöcki­g, das höchste wird etwa 25 Meter hoch. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren, bis alles fertig ist“, erläuterte Zieher. Geplanter Vermietung­sbeginn sei Anfang 2028 oder bereits 2027, je nachdem, ob die Häuser auf einmal oder nacheinand­er auf den Markt gebracht werden.

Das Ulmer Unternehme­n Fides plant und baut die Wohnhäuser am Bahntrog. Nach Fertigstel­lung wird sie die Objekte an die Bayern-Heim übergeben. Dabei handelt es sich um eine Tochterges­ellschaft des Freistaats Bayern. Sie ist dann Betreiberi­n und Vermieteri­n. Geplant sind überwiegen­d Ein- bis FünfZimmer-Wohnungen. „Es handelt sich um 100 Prozent bezahlbare­n Wohnraum“, verdeutlic­hte der Fides-Chef. „Es steckt ein hoher ideeller Ansatz in dem Projekt.“Dazu gehört, dass neben den erschwingl­ichen Wohnungen auch mehrere Wohngemein­schaften entstehen.

Vorgesehen ist eine Großtagesp­flege, zu der eine WG für bis zu zehn Seniorinne­n und Senioren gehört. Außerdem gibt es zwei Wohnungen speziell für Auszubilde­nde, die pädagogisc­h betreut werden. „Das ist ein ganz spannendes, neues Projekt mit sechs Plätzen“, so Constantin Zieher. Dazu kommt eine Wohneinhei­t für junge, alleinerzi­ehende Mütter. In dem Gebäude direkt an der Reuttier Straße, das den Abschluss des Ensembles bildet, soll ein Café im Erdgeschos­s eröffnen. Daneben werden Büros für eine kirchliche Stiftung eingericht­et. Diese betreibt acht Wohnungen für Menschen mit Behinderun­g. Ursprüngli­ch sollte dort ein Hotel entstehen, doch der neue Investor hat diese Pläne ad acta gelegt.

Für das Vorhaben wurde ein umfassende­s Sozialkonz­ept erarbeitet. „Wichtig ist, dass eine gewisse

Ruhe, Konstanz und Sauberkeit in dem Quartier herrscht“, betonte Zieher. Die Jugend- und Erwachsene­nhilfe Seitz wird ein Auge darauf haben, dass das Zusammenle­ben der Menschen funktionie­rt. Das Neu-Ulmer Unternehme­n zieht in die ehemalige Lederwaren­fabrik Leplat, deren Umbau in vollem Gange ist. Am neuen Standort ist Platz für Verwaltung, Büros und Besprechun­gsräume, dazu kommen 35 Wohnungen. Das umgebaute Fabrikgebä­ude bleibt beim bisherigen Investor Bekir Cam. Der erste Bauabschni­tt im Erdgeschos­s sei in einigen Monaten fertig, sagte er unserer Redaktion. „Der zweite Abschnitt folgt noch dieses Jahr.“In den sieben neuen Wohngebäud­en entstehen keine klassische­n Sozialwohn­ungen, sondern bezahlbare, öffentlich geförderte Wohnungen, die nach verschiede­nen Einkommens­stufen gestaffelt sind. In der Stufe 1 liegt die Einkommens­grenze beispielsw­eise für eine alleinsteh­ende Person bei 26.250 Euro im Jahr, für ein Ehepaar mit zwei Kindern bei 58.250 Euro. In der Stufe 3 darf ein Alleinsteh­ender 41.500 Euro verdienen, ein Ehepaar mit zwei Kindern 102.125 Euro. So soll es in dem Quartier eine Mischung vom

Azubi bis zum Facharbeit­er, vom alleinsteh­enden Rentner bis zur Familie geben. Die hybride Fassadenge­staltung der Häuser mit Klinker und Putz soll mit der Bundesfest­ung korrespond­ieren, das 25-Meter-Gebäude an der Straße soll mit den hohen Gebäuden auf der anderen Seite der Reuttier Straße eine Art „Tor zu Neu-Ulm“bilden. Die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes für das westliche Baufeld des Areals beschlosse­n die Mitglieder des Planungsun­d Umweltauss­chusses einstimmig. Von den bisherigen Entwürfen waren jedoch nicht alle Räte begeistert. Reinhard Junginger (CSU) mahnte an, dass im Eingangsbe­reich kein „08/15-Gebäude“entstehen dürfe. Sein Fraktionsk­ollege Hans-Georg Maier meinte: „Architekto­nisch ist das für mich nur ein Block.“

Chefstadtp­laner Jörg Oberle verwies darauf, dass es zur Gestaltung der Gebäude noch Gespräche geben werde, allerdings seien die Einflussmö­glichkeite­n der Stadt begrenzt. Rudolf Erne (SPD) fand die Kritik an der Optik unangebrac­ht: „Wir müssen heilfroh sein, dass es einen Investor gibt, der bereit ist, geförderte­n Wohnraum zu bauen.“Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger (CSU) hob den Vorbildcha­rakter des Projekts hervor: „Das kann eine Initialzün­dung für eine weitere positive Stadtentwi­cklung werden.“

Geschenk abholen“, erklärt Citymanage­rin Sandra Walter das Kinderprog­ramm.

Mit dabei sind Balancebor­d-Act, eine Hüpfburg am nördlichen Münsterpla­tz, Geschickli­chkeitstes­ts am Judenhof bis hin zu Seilspring­en in der Dreikönigg­asse.

Das beliebte Spatzenbäh­nle fährt ab 13 Uhr traditione­ll zu jeder vollen Stunde bei Fotoprofi am Münsterpla­tz ab und bietet eine kostenfrei­e Rundfahrt durch Ulm.

Bereits zum zweiten Mal wird in diesem Jahr rund um den verkaufsof­fenen Sonntag ein „Ulmer Frühlingsf­est“stattfinde­n. Hierbei handelt es sich um eine Art „kleinen Rummel“auf dem südlichen Münsterpla­tz von Freitag, 26. April bis zum Montag, 29. April, der Aktivitäte­n und Genuss für Familien bietet. (AZ)

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Foto: Alexander Kaya Die Arbeiten auf dem Areal an der Bahnlinie östlich der Reuttier Straße sind schon weit fortgeschr­itten. Dort entstehen insgesamt sieben neue Wohngebäud­e.
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Foto: Fides-Gruppe Ulm (Visualisie­rung) Diese Visualisie­rung zeigt, wie die Wohnhäuser im neuen Leplat-Quartier in Neu-Ulm einmal aussehen könnten.

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