Im Leplat-Quartier wird 2025 gebaut
Auf dem Areal an der Reuttier Straße in Neu-Ulm entstehen 161 bezahlbare Wohnungen, darunter eine Senioren-WG. Wann die Vermietung starten soll.
Neu-Ulm So lange der Anlauf für das Millionen-Projekt auf dem Areal an der Bahnlinie dauerte, so rasant geht es nun voran. 161 bezahlbare Wohnungen sollen östlich der Reuttier Straße in Neu-Ulm entstehen. Mit dem einstimmig gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan hat das Leplat-Quartier die nächste Hürde genommen. Im Mai will der Bauherr, die FidesGruppe aus Ulm, den Bauantrag bei der Stadt einreichen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erläuterte Geschäftsführer Constantin Zieher den Zeitplan für das Vorhaben.
„Wir planen mit einem Baubeginn Ende des Jahres oder Anfang 2025“, sagte er. Sieben Gebäude werden errichtet – von hinten nach vorne, also vom ehemaligen Fabrikgebäude bis zur Reuttier Straße hin. Die Häuser sind fünf bis achtstöckig, das höchste wird etwa 25 Meter hoch. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren, bis alles fertig ist“, erläuterte Zieher. Geplanter Vermietungsbeginn sei Anfang 2028 oder bereits 2027, je nachdem, ob die Häuser auf einmal oder nacheinander auf den Markt gebracht werden.
Das Ulmer Unternehmen Fides plant und baut die Wohnhäuser am Bahntrog. Nach Fertigstellung wird sie die Objekte an die Bayern-Heim übergeben. Dabei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft des Freistaats Bayern. Sie ist dann Betreiberin und Vermieterin. Geplant sind überwiegend Ein- bis FünfZimmer-Wohnungen. „Es handelt sich um 100 Prozent bezahlbaren Wohnraum“, verdeutlichte der Fides-Chef. „Es steckt ein hoher ideeller Ansatz in dem Projekt.“Dazu gehört, dass neben den erschwinglichen Wohnungen auch mehrere Wohngemeinschaften entstehen.
Vorgesehen ist eine Großtagespflege, zu der eine WG für bis zu zehn Seniorinnen und Senioren gehört. Außerdem gibt es zwei Wohnungen speziell für Auszubildende, die pädagogisch betreut werden. „Das ist ein ganz spannendes, neues Projekt mit sechs Plätzen“, so Constantin Zieher. Dazu kommt eine Wohneinheit für junge, alleinerziehende Mütter. In dem Gebäude direkt an der Reuttier Straße, das den Abschluss des Ensembles bildet, soll ein Café im Erdgeschoss eröffnen. Daneben werden Büros für eine kirchliche Stiftung eingerichtet. Diese betreibt acht Wohnungen für Menschen mit Behinderung. Ursprünglich sollte dort ein Hotel entstehen, doch der neue Investor hat diese Pläne ad acta gelegt.
Für das Vorhaben wurde ein umfassendes Sozialkonzept erarbeitet. „Wichtig ist, dass eine gewisse
Ruhe, Konstanz und Sauberkeit in dem Quartier herrscht“, betonte Zieher. Die Jugend- und Erwachsenenhilfe Seitz wird ein Auge darauf haben, dass das Zusammenleben der Menschen funktioniert. Das Neu-Ulmer Unternehmen zieht in die ehemalige Lederwarenfabrik Leplat, deren Umbau in vollem Gange ist. Am neuen Standort ist Platz für Verwaltung, Büros und Besprechungsräume, dazu kommen 35 Wohnungen. Das umgebaute Fabrikgebäude bleibt beim bisherigen Investor Bekir Cam. Der erste Bauabschnitt im Erdgeschoss sei in einigen Monaten fertig, sagte er unserer Redaktion. „Der zweite Abschnitt folgt noch dieses Jahr.“In den sieben neuen Wohngebäuden entstehen keine klassischen Sozialwohnungen, sondern bezahlbare, öffentlich geförderte Wohnungen, die nach verschiedenen Einkommensstufen gestaffelt sind. In der Stufe 1 liegt die Einkommensgrenze beispielsweise für eine alleinstehende Person bei 26.250 Euro im Jahr, für ein Ehepaar mit zwei Kindern bei 58.250 Euro. In der Stufe 3 darf ein Alleinstehender 41.500 Euro verdienen, ein Ehepaar mit zwei Kindern 102.125 Euro. So soll es in dem Quartier eine Mischung vom
Azubi bis zum Facharbeiter, vom alleinstehenden Rentner bis zur Familie geben. Die hybride Fassadengestaltung der Häuser mit Klinker und Putz soll mit der Bundesfestung korrespondieren, das 25-Meter-Gebäude an der Straße soll mit den hohen Gebäuden auf der anderen Seite der Reuttier Straße eine Art „Tor zu Neu-Ulm“bilden. Die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das westliche Baufeld des Areals beschlossen die Mitglieder des Planungsund Umweltausschusses einstimmig. Von den bisherigen Entwürfen waren jedoch nicht alle Räte begeistert. Reinhard Junginger (CSU) mahnte an, dass im Eingangsbereich kein „08/15-Gebäude“entstehen dürfe. Sein Fraktionskollege Hans-Georg Maier meinte: „Architektonisch ist das für mich nur ein Block.“
Chefstadtplaner Jörg Oberle verwies darauf, dass es zur Gestaltung der Gebäude noch Gespräche geben werde, allerdings seien die Einflussmöglichkeiten der Stadt begrenzt. Rudolf Erne (SPD) fand die Kritik an der Optik unangebracht: „Wir müssen heilfroh sein, dass es einen Investor gibt, der bereit ist, geförderten Wohnraum zu bauen.“Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) hob den Vorbildcharakter des Projekts hervor: „Das kann eine Initialzündung für eine weitere positive Stadtentwicklung werden.“
Geschenk abholen“, erklärt Citymanagerin Sandra Walter das Kinderprogramm.
Mit dabei sind Balancebord-Act, eine Hüpfburg am nördlichen Münsterplatz, Geschicklichkeitstests am Judenhof bis hin zu Seilspringen in der Dreiköniggasse.
Das beliebte Spatzenbähnle fährt ab 13 Uhr traditionell zu jeder vollen Stunde bei Fotoprofi am Münsterplatz ab und bietet eine kostenfreie Rundfahrt durch Ulm.
Bereits zum zweiten Mal wird in diesem Jahr rund um den verkaufsoffenen Sonntag ein „Ulmer Frühlingsfest“stattfinden. Hierbei handelt es sich um eine Art „kleinen Rummel“auf dem südlichen Münsterplatz von Freitag, 26. April bis zum Montag, 29. April, der Aktivitäten und Genuss für Familien bietet. (AZ)