Nersingen stößt an seine Grenzen
Nach 20 Jahren muss die Gemeinde wieder neue Schulden machen.
Nersingen Der Haushalt 2024 ist beschlossene Sache. Auch dem Investitionsprogramm für die nächsten Jahre hat der Gemeinderat Nersingen zugestimmt. Damit hat sich das Gremium letztlich einverstanden erklärt, dass die Gemeinde wegen der anstehenden großen Bau- und Sanierungsprojekte erstmals wieder nach 20 Jahren neue Kredite aufnehmen muss und sich die Rücklagen auf das nötige Minimum von 250.000 Euro reduziert haben. Aufgrund dieser Umstände ist der Haushalt gegenüber dem Landratsamt genehmigungspflichtig, doch Bürgermeister Erich Winkler meinte beruhigend: „Ich sehe keine Probleme. Gegenüber anderen Gemeinden stehen wir noch relativ gut da.“
Der Haushalt war in Sitzungen des Bau- und Umweltausschusses sowie des Haupt- und Kulturausschusses vorberaten und auch dort für verabschiedungswürdig befunden worden. Dieter Wegerer sprach für die Freien Wähler und sagte kurz und bündig: „Wir können dem Haushalt zustimmen.“Axel Arbeiter übernahm den Part der SPD-Fraktion und holte weiter aus. Trotz der hohen Kosten seien die Pläne für die anstehenden Bauten notwendig und sinnvoll.
Auch die Arbeitsplätze im Rathaus müssten verändert werden.
Finanziell seien aber „die Grenzen erreicht. Wir müssen sehen, dass unsere Kredite in dem Rahmen bleiben, in dem wir noch selbst entscheiden können. Wir müssen sparen, sparen, sparen. So wird es die Dreifachturnhalle in den nächsten zehn Jahren sicher nicht geben.“Arbeiter meinte ferner etwas kritisch: „Wir ergreifen jetzt Maßnahmen, die in der Vergangenheit liegen. Schade, dass es früher am Mut fehlte, die Weichen anders zu stellen. Falls die Bahnneubaustrecke einmal durch Nersingen führt, werden die Kosten hier noch steigen. Es heißt jetzt wie gesagt sparen. Aber wir stimmen dem Haushalt zu.“Zugestimmt hat auch die CSU-Fraktion, für die ihr Vorsitzender Albert Riedl das Wort ergriff und unter anderem sagte: „Die geplanten Investitionen zeigen, dass uns die künftige Generation am Herzen liegt. Aber die Pro-Kopf-Verschuldung in Nersingen wird sich verdreißigfachen. Der Bau einer Dreifachhalle wird nicht gehen, aber wir sollten ihn nicht komplett beerdigen. Wir müssen jetzt verantwortungsvoll mit den finanziellen Ressourcen umgehen und die Verschuldung auf ein erträgliches Maß begrenzen. Wir stimmen dem Haushaltsplan zu, um der Gemeinde etwas Gutes zu tun.“