Umbau oder Neubau?
Das hilft bei der Entscheidung
Am Haus der Großeltern wurde schon seit etlichen Jahren kaum mehr etwas gemacht: Der energetische Zustand ist miserabel. Küche, Bad und Bodenbeläge stammen aus den Siebzigerjahren, die Zimmer sind klein, die Flure verwinkelt. Hat man eine solche Immobilie geerbt, stellt sich womöglich die Frage: Lohnt es sich, zu sanieren und umzubauen? Oder sind Abriss und Neubau die bessere Idee? Fragen, die nicht pauschal beantwortet werden können. Ausschlaggebend sind schließlich nicht nur finanzielle Überlegungen. „Solche Immobilien stellen auch einen ideellen Wert dar“, sagt Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Zudem besitzen ältere Häuser oft viel Charme. Dennoch: Auch Abriss und Neubau haben Corinna Kodim zufolge ihre Vorteile: „Das neue Haus kann individuell nach den Wünschen des Bauherren geplant werden und entspricht dann den aktuellen baulichen und energetischen Anforderungen.“
Natürlich ist auch ein Kassensturz wichtig ebenso wie ein Blick in die Baugenehmigungsunterlagen. „Der gibt Aufschluss, ob das Haus überhaupt genehmigt ist. Es kommt nämlich vor, dass auch nicht genehmigte Bauten Bestandsschutz haben. „Wird dann an diesen Gebäuden etwas verändert, entfällt möglicherweise der Bestandsschutz und es muss ganz oder teilweise abgerissen werden.“Und das kann alle Pläne einer Sanierung zunichtemachen.
Corinna Kodim rät zu einer gründlichen Prüfung des Bauzustandes, möglichst durch unabhängige Experten. „Bei statischen Mängeln, Feuchtigkeit tief im Mauerwerk oder in der Holzkonstruktion kann eine Sanierung so teuer werden, dass sie die Kosten für Abriss und Neubau überschreitet“, so Kodim.
Wenn das Haus aber in einem recht guten Erhaltungszustand ist und sich der Instandhaltungsstau in überschaubaren Grenzen hält, spricht einiges für Sanierung und Umbau. Ein weiterer Vorteil bei der Sanierung eine Bestandsimmobilie: Man kann erst einmal einziehen und dann Schritt für Schritt vorgehen. tmn