Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die Bundeswehr schickt weitere Soldaten, um die Suche nach dem sechsjährigen Arian zu unterstützen.
Bremervörde Seit vier Tagen fehlt jede Spur von Arian, doch die Rettungsmannschaften geben nicht auf: Bei der Suche nach dem Sechsjährigen im Norden Niedersachsens ist die Zahl der Einsatzkräfte am Freitag noch einmal aufgestockt worden. Die Bundeswehr beorderte weitere 150 Soldatinnen und Soldaten nach Bremervörde westlich von Hamburg. Ein Lebenszeichen von dem Kind gab es allerdings nicht. „Die Hoffnung bei den Einsatzkräften ist noch enorm hoch“, sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen. „Wir wissen aber, dass die Zeit gegen uns spielt.“
Arian wird seit Montagabend vermisst. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden
aus seinem Elternhaus in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprachen. Am Freitag konzentrierte sich der Einsatz auf die Gegend nordwestlich von Elm. Die Suche dort lief auch entlang des
Flusses Oste. Groß ist die Sorge, dass der Junge ins Wasser gefallen sein könnte. Schuppen und Garagen wurden durchsucht. Die Gemeinde hatte die für Freitag geplante Müllabfuhr abgesagt.
Zugleich änderte die Polizei ihre Taktik in der Hoffnung, Arian lebend zu finden. „Wir haben wieder neue Suchkorridore eingerichtet und suchen dort, allerdings nicht mit den langen Polizei- oder Personenketten, sondern in kleineren Gruppen“, sagte Sprecher Heiner van der Werp. Das Kind ist nur mit einem längeren Pullover, einer Jogginghose und Socken bekleidet. In der Nacht zu Freitag habe die Polizei einige Aktionen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit des Jungen zu erregen. So seien mit sogenannten Skybeamern Lichtkegel an den nächtlichen Himmel geworfen worden. „Auf so etwas reagiert der Junge möglicherweise positiv“, sagte der Sprecher. Über Lautsprecher seien auch Kinderlieder abgespielt worden. (dpa)