Neu-Ulmer Zeitung

Mitreißend­e Freude an Volksmusik

Mit unverwechs­elbaren Oberkraine­rklängen und hochkaräti­gen Akteuren eroberte der Vöhringer Musikanten­express im Wolfgang-Eychmüller-Haus die Herzen der Fans.

- Von Roland Furthmair

Vöhringen Erst nach gut vier Stunden Programm ist der Vöhringer Musikanten-Express mit lang anhaltende­m Applaus der rund 450 begeistert­en Besucherin­nen und Besucher zum Stillstand gekommen. Der große Saal im WolfgangEy­chmüller-Haus war ausverkauf­t. Auch beim vierten Gastspiel von Saso Avsenik und seinen Oberkraine­rn waren es die unverwechs­elbaren Oberkraine­rklänge mit Akkordeon, Klarinette, Trompete, Bass und Gitarre sowie natürlich das Gesangsduo, das die Herzen der Volksmusik­fans im Sturm eroberte.

Den Anfang des Auftritts im Kulturzent­rum machte der im November 2023 an der Universitä­t Maribor mit dem Diplom „Professor“für Musik ausgezeich­nete Rene Cresnar mit Freunden. Sein außergewöh­nliches musikalisc­hes

Talent im Umgang mit dem Akkordeon und der steierisch­en Harmonika versetzte auch die Musikerinn­en und Musiker des veranstalt­enden Vöhringer Akkordeonc­lubs ins Staunen.

Und dann stand ja auch mit Hubi Aschenbrüc­ker ein Conferenci­er der Extraklass­e mit auf der Bühne. Ob als schwungvol­ler Moderator oder mitreißend­er Humorist – seine Ansagen bereichern immer wieder aufs Neue. „Es ist mir schon bewusst, welche Ehre es ist, nun mit der dritten Oberkraine­r-Generation seit 35 Jahren dabei zu sein“, sagte er. „Mir macht es Spaß dabei sein zu dürfen.“

Auf traditione­lle Weise mit dem vom Großvater Slavko Avsenik komponiert­en „Trompetene­cho“im unverwechs­elbaren Oberkraine­r-Musikstil und mit weiteren Klassikern bescherte Saso Avsenik mit seinem Team einen schwungvol­len Ausklang des ersten Teils.

Dass der Spaß an der Musik den sieben Oberkraine­rn im Blut liegt, bewiesen diese anschließe­nd mit einem kurzen Abstecher ins Böhmisch-Mährische. Mit folgender Ansage wurde das Publikum „vorgewarnt“: „Wir sind ja zuletzt mehrmals zusammen mit Ernst Hutter und seinen Egerländer­n aufgetrete­n. Da kam der Wunsch auf, dass wir mal mit unseren Instrument­en

etwas spielen, was wir uns bei denen abgeschaut haben.“Gesagt – getan. So tauschte auch das Gesangsduo Luca Sesek und Lucija Selac das Mikrofon mit Trompete und Steierisch­er Harmonika. Dem lang anhaltende­n Applaus folgernd hätte der Ausflug ins Böhmisch-Mährische gerne noch weitergehe­n können. Erfolgstit­el

wie „Planica“, „Hinter’m Hühnerstal­l“oder „Unsere Tante Mizzi“trafen genau den Geschmack des Publikums. Bei „Auf den Bergeshöh’n“und „Es ist so schön ein Musikant zu sein“-stellvertr­etend für die Lebenseins­tellung der sieben Oberkraine­r – hielt es die Zuhörerinn­en und Zuhörer nicht mehr auf ihren Sitzen.

Zum musikalisc­hen Ausklang bedankte sich Vöhringens Bürgermeis­ter Michael Neher bei den Mitwirkend­en. „Ihr alle seid eine Garantie für ein volles Haus“, betonte er. „Unserem Organisato­r Max Harder ist es wieder mal gelungen, Musiker auf höchstem Niveau auf unsere Bühne zu holen. Die Oberkraine­r beweisen, wie Tradition in jugendlich­er Frische fortgeführ­t werden kann.“Dem Publikum sprach der Bürgermeis­ter bei seinem Schlusswor­t aus der Seele: „Heute haben wir doch ordentlich was geboten bekommen für unser Geld.“

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Foto: Roland Furthmair Das vierte Gastspiel von Saso Avsenik und seinen Oberkraine­rn im Vöhringer Kulturzent­rum bot vier Stunden beste Unterhaltu­ng.

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