Neu-Ulmer Zeitung

Gaza überschatt­et den ESC

Schweden hätte gern Partystimm­ung beim Eurovision Song Contest. In Malmö herrscht jedoch Unbehagen. Wird das Fest für Musik und Völkervers­tändigung 2024 friedlich bleiben?

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Malmö Dies sollte ein Ort für Musik, für Party, Toleranz und kunterbunt­en Spaß sein. Doch auf Malmös Straßen herrscht angespannt­e Stimmung. In der südschwedi­schen Stadt bleiben die Sicherheit­skräfte rund um den Eurovision Song Contest (ESC) alarmiert. Denn so sehr die Ausrichter betonen, ein unpolitisc­hes Event zu feiern – in diesem Jahr lässt sich der lange Schatten des Gaza-Kriegs von dem bunten Show-Spektakel nicht fernhalten.

Das spürt nicht nur Israels Teilnehmer­in Eden Golan, das spürt die ganze Stadt. Malmö ist bereits zum dritten Mal Gastgeber, war es bereits 1992 und 2013. So etwas ist es nicht gewohnt. Bereits beim Halbfinale ist die Stimmung aufgeheizt. Golan wird umringt von Sicherheit­skräften zur Halle geleitet, während vor der Tür der „Malmö Arena“Proteste gegen die Teilnahme Israels laufen. Etwa 10.000 bis 12.000 Demonstrie­rende füllen die Straßen und fordern den Ausschluss Israels vom Wettbewerb.

Ausschreit­ungen bleiben zunächst aus, doch die Polizei erwartet für das Finale am Samstag weitreiche­nde Proteste. Ein Lichtblick für Golan: Trotz Buhrufen sei Politik, sagte Klimaaktiv­istin Greta Thunberg, die sich an einer Demonstrat­ion mit dem Motto „Schließt Israel von der Eurovision aus“in Malmö beteiligte. Auch am Samstag werde sie dabei sein, hieß es. Israels Nationaler Sicherheit­srat sprach kurz vor dem ESC eine Reisewarnu­ng aus. Auch die Wahl des Austragung­sortes macht es den Veranstalt­ern nicht leicht.

Israels Golan wird im Finale hoch gehandelt.

Eine öffentlich­e ESC-Party wurde abgesagt.

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Foto: Jens Büttner, dpa Eden Golan, die für Israel startet, jubelt nach dem Erreichen des Finales beim Eurovision Song Contest.

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