„Hitler und die Grünen“: Künstler reagiert
Schild sorgt für Ärger, Adi Hösle antwortet mit Plakat
Dettingen Eigentlich sollte das Plakat am 8. Mai hängen, am Jahrestag des Kriegsendes in Europa. Das hätte gut gepasst, findet Adi Hösle. Es gehe ja um den bewussten Umgang mit der deutschen Geschichte. Der Künstler hat ein Plakat gestaltet, das nun an einer Werbetafel im Dettinger Ortsteil Kleinkellmünz hängt. Zu sehen sind zwei Bügelverschlussflaschen und die Aufschrift: „Lieber Hopfen & Malz in braunen Flaschen, als braune Flaschen, bei denen Hopfen und Malz verloren sind“. Das Plakat ist die Reaktion auf ein Schild, dessen Aufschrift Aufsehen und Entsetzen ausgelöst hatte.
Der Kellmünzer Unternehmer und Gemeinderat Thomas Obermüller hatte auf dem Grundstück seines Betriebs in Kleinkellmünz eine Tafel mit dem Schriftzug „Hitler und die Grünen darf unserem Land nie wieder passieren“angebracht. Obermüller hatte behauptet, er vergleiche Hitler und die Grünen nicht direkt. Er setze nur manche Sachen gleich, die jetzt ähnlich seien wie damals. Nach wenigen Tagen tauschte Obermüller das Schild wieder aus. Zu lesen war danach die Aufschrift „Grünwähler haben hier Hausverbot“, die Obermüller bereits Monate zuvor auf seinem Grundstück angebracht hatte.
Einer, der über die Aufschriften erschüttert ist, ist Künstler Adi Hösle. Er wandte sich in einer E-Mail an den Kellmünzer Bürgermeister Michael Obst. Die Antwort auf seine Nachricht habe Obst an ihn und an Obermüller gleichzeitig geschickt, berichtet Hösle. „Das ist ein schwerer Datenschutzverstoß“, beklagt der Künstler. Thomas Obermüller habe ihm daraufhin direkt angeschrieben, in ironischer Weise für die „Werbung“gedankt und angeboten, er werde einen Kasten Bier als Dankeschön vorbeibringen. Auch das nutzte Hösle als Idee für das Plakat. „Ich bin