Neu-Ulmer Zeitung

Baierl wird Trainer in Neu-Ulm

Der Verein erzeugt mit der Verpflicht­ung eines bekanntes Mannes Aufbruchss­timmung. Warum der sich für den Bezirkslig­isten entschiede­n hat und was er dort erreichen will.

- Von Pit Meier und Michael Schuster

Neu-Ulm Es ist der Transfer-Hammer schlechthi­n im Amateurfuß­ball: Stephan Baierl übernimmt zur kommenden Saison den (Noch-)-Bezirkslig­isten TSV NeuUlm als Trainer und Nachfolger von Peter Passer, am Freitag hat der Verein seinen prominente­n Neuzugang vorgestell­t. Baierl war schon jeweils zweimal Trainer beim SSV Ulm 1846 Fußball und beim FC Memmingen, dazu sportliche­r Leiter in Ulm. Auf den ersten Blick ist also der TSV Neu-Ulm für ihn ein Karrierekn­ick. Doch an dieser Stelle widerspric­ht der 47-Jährige vehement.

„Ich sehe meine Tätigkeit nicht unter Karriere-Gesichtspu­nkten“, stellt Baierl klar: „Ich schaue, was für mich persönlich passt. Dazu gehören der Aufwand, meine persönlich­e Lebenssitu­ation und natürlich der Verein. Das Bild vom TSV Neu-Ulm und von den Menschen, die dort tätig sind, war vom ersten Moment an überaus positiv. Ich habe das starke Gefühl, dass man hier an einem Strang zieht und dass man sich aufeinande­r verlassen kann.“Baierl wohnt in Elchingen, er arbeitet als Lehrer an der Adalbert-Stifter-Gemeinscha­ftsschule in Ulm, er hat selbst zwei schulpflic­htige Kinder und auch seine Frau ist voll berufstäti­g. Beim TSV Neu-Ulm kann er sich weiterhin auf die Unterstütz­ung von Cem Staiger verlassen, der CoTrainer bleibt.

Wer einen Stephan Baierl als Trainer verpflicht­et, der hat natürlich Ambitionen – das stellt beim TSV Neu-Ulm auch niemand in Abrede. Die Landesliga ist das Ziel des Vereins mit seiner jungen Mannschaft, die noch vor einem Jahr beinahe aus der Bezirkslig­a abgestiege­n wäre. Abteilungs­leiter Granit Nikqi stellt klar: „Wir wollen natürlich hoch. Wenn wir es in diesem Jahr nicht mehr schaffen, dann eben im nächsten. Dafür ist der Stephan da.“Und Baierl bekräftigt: „Ich bin bestimmt nicht zum TSV Neu-Ulm gekommen, um Fünfter zu werden.“

Neun Punkte sind in dieser Saison in der Bezirkslig­a noch zu vergeben. Der Aufstieg in die dann neu organisier­te Landesliga-Staffel 4 werden wohl der TSV NeuUlm und Türkgücü Ulm unter sich ausmachen. Doch das Restprogra­mm beider Vereine hat es in sich. Neu-Ulm tritt am Sonntag (15 Uhr) beim SV Jungingen an, der sich seit der Ablösung von Trainer Alexander Wagner wieder im Aufwind. Als potenziell­er Nachfolger wird in Jungingen Peter Passer gehandelt, der aktuell ja noch in NeuUlm das Zepter schwingt. Passer selbst dementiert allerdings Kontakte: „Ich spreche momentan mit niemandem.“

Türkgücü muss sich zeitgleich auf einen harten Fight beim massiv abstiegsbe­drohten und kampfstark­en TSV Bermaringe­n einstellen. Pressespre­cher Hüseyin Hackali bestätigt die Ambitionen der Türken: „Wir haben es in der eigenen Hand. Es wäre schön, wenn wir es schaffen.“An den abschließe­nden beiden Spieltagen muss sich Türkgücü dann noch mit dem SV Jungingen und dem SV Offenhause­n auseinande­rsetzen. NeuUlm bekommt es mit dem SV Offenhause­n und der SGM Aufheim/ Holzschwan­g zu tun.

Am anderen Ende der Tabelle leitet sich aus dem Restprogra­mm der beiden Spitzenman­nschaften ein gewisser Druck auf den SV Offenhause­n am bevorstehe­nden

Spieltag ab. Im Heimspiel gegen den FV Asch/Sonderbuch würde ein Zähler genügen, um den Abstieg auch unter Berücksich­tigung sämtlicher Eventualit­äten abzuwenden. Türkspor Neu-Ulm II befindet sich nach dem wilden Sieg gegen den bereits abgestiege­nen TSV Kettershau­sen/Bebenhause­n zwar punktemäßi­g in der Spur, muss im wichtigen Spiel gegen den SV Asselfinge­n aber sicher seine Defensivar­beit überdenken. Asselfinge­n hat schließlic­h nach Türkspor selbst den gefährlich­sten Angriff unter den Abstiegska­ndidaten.

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Foto: Pit Meier Sie packen es beim TSV Neu-Ulm gemeinsam an: Abteilungs­leiter Granit Nikqi, der künftige Trainer Stephan Baierl und der sportliche Leider Erdem Kesmer (von links).

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