Aus ihm wird niemand richtig schlau
Kurz vor den Play-offs nimmt sich der Ulmer Spielmacher Georginho wieder einmal eine seiner Krisen. Welche Fragen vor dem letzten Spiel der Hauptrunde gegen Braunschweig noch offen sind.
Ulm So richtig schlau wird die Ulmer Basketball-Gemeinde nicht aus diesem Mann mit dem Namen George Lucas Alves de Paula und dem Künstlernamen Georginho. Der Brasilianer hat in dieser Bundesliga-Saison ja durchaus schon starke Spiele abgeliefert. Aber zwischendurch kriselt er immer wieder über mehrere Wochen, aktuell und damit zum unglücklichsten Zeitpunkt – nämlich kurz vor Beginn der Play-offs – nimmt er sich erneut so eine Auszeit. In den vergangenen vier Spielen gegen Crailsheim, die Bayern, Heidelberg und Oldenburg waren es für ihn zwei, null, zwei und noch einmal zwei Punkte. Am Donnerstag gegen Oldenburg standen zudem sieben Ballverluste in der persönlichen Statistik von Georginho. Im letzten Viertel saß er konsequenterweise durchgehend auf der Bank, die Verantwortung im Spielaufbau übernahm Juan Nunez. Der 19-jährige Spanier macht derzeit einfach viel mehr richtig und viel weniger falsch als Georginho. Ulm gewann übrigens dieses Viertel mit 31:19 und damit das Spiel mit 91:74. Wenn der deutsche Meister in den Play-offs annähernd an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen will, dann wird er aber vermutlich zwei funktionierende Pointguards brauchen.
Das zweite große Thema nach dem Oldenburg-Spiel waren die Rebounds. Der Gegner schnappte sich unfassbare 24 vom offensiven Brett abprallende Bälle und bekam dadurch 27 Wurfchancen mehr als die Ulmer. „Unglaublich soft“seinen seine Schützlinge da vor allem in der ersten Halbzeit zu Werke gegangen, bemängelte hinterher Trainer Anton Gavel. Irgendwie erstaunlich, dass man so ein Spiel trotzdem gewinnen kann. Letztlich haben den Ulmern sicher auch ihre 27 Freiwürfe den Allerwertesten gerettet. Oldenburg durfte nur 13 Mal an die Linie.
Zwei Fragen sind vor dem letzten Spiel der Hauptrunde noch offen. Erstens: Von welchem Platz aus startet Ratiopharm Ulm in die Play-offs? Zweitens: Wer ist der Gegner im Viertelfinale? Klar ist, dass die Ulmer nur noch von Tabellenplatz fünf auf Rang vier vorrücken können, wenn sie am Sonntag (15.30 Uhr) in Braunschweig gewinnen. Zusätzlich müsste Würzburg in Chemnitz verlieren. Sollte Würzburg allerdings gewinnen und das mit mehr als zwei Punkten Differenz, dann wäre plötzlich Chemnitz der Ulmer Gegner in der ersten Runde. Der deutsche Meister würde auch in diesem Fall Fünfter bleiben und mit zwei Auswärtsspielen in die Viertelfinalserie starten.