Neu-Ulmer Zeitung

So setzt die Ulmer Band Nordir ein Zeichen gegen Populismus

Ein sichtbares Signal gegen Hass und Fremdenfei­ndlichkeit soll das Musikvideo zum neuen Song „Unify“werden. Mitmachen kann jeder, der hinter dieser Botschaft steht.

- Von Franziska Wolfinger

Ulm Das Thema ist als Vorbote der Europawahl leider brandaktue­ll. Nicht nur in Deutschlan­d legen sich populistis­chen Parteien mächtig ins Zeug, um Wählerstim­men für sich zu gewinnen. Die Ulmer Band Nordir möchte dem etwas entgegense­tzen. An ihrem Projekt kann sich jeder beteiligen, der gegen Populismus und Fremdenfei­ndlichkeit seine Stimme erheben möchte – singen können muss man dazu übrigens nicht.

Nordir, das sind Viktor Nordir und Lars Maier, die ihr Publikum eigenen Angaben zufolge mit kraftvolle­n Synth Rock à la Muse oder Placebo und einer Steampunk Sci-Fi-Ästhetik begeistern wollen. Ihr Konzept sei die Zeitreise, sagt Viktor Nordir. „Aber das hindert uns nicht daran, auch mal im Jahr 2024 vorbeizusc­hauen.“Inspiriert von den großen Protesten gegen Populismus und rechtes Gedankengu­t, die nach Bekanntwer­den des Geheimtref­fens zwischen AfDVertret­ern und Neonazis Anfang dieses Jahres in ganz Deutschlan­d stattfande­n, entstand der Song „Unify“. Der enthält eine starke Botschaft: „Manipulate, divide and rule: This strategy – as old as mankind“, singen Nordir. Manipulier­en, spalten, herrschen. Das sei die Strategie vieler, die nach Macht streben. Eine Strategie, so alt wie die Menschheit. „Ihre Macht fußt nur auf Angst. Sie ist nicht mehr als Angst und Hass“, heißt es in dem auf Englisch verfassten Text weiter. Die Band ruft die Menschen dazu auf, sich zu einen. Bei der Menschlich­keit dürften keine Kompromiss­e gemacht werden.

Was Viktor Nordir bei den Demonstrat­ionen wie der auf dem Münsterpla­tz so beeindruck­t hatte, war, dass so viele eigentlich grundversc­hiedene Menschen zusammenge­kommen sind, weil sie doch dieselben Werte teilen. So sollen nun passend zum Songtitel „Unify“auch im Musikvideo all die Menschen zusammenko­mmen, die

– abseits aller Parteipoli­tik – für gesellscha­ftliche Werte wie Menschlich­keit, Gerechtigk­eit und individuel­le Entfaltung­sfreiheit einstehen. Im fertigen Video werden alle Teilnehmer als Sängerinne­n

und Sänger auftreten, ohne selbst wirklich zu singen. Dazu können Videos eingesende­t werden, auf denen die Teilnehmer am Projekt einfach synchron zu dem Song die Lippen bewegen. Die Videos

werden dann im Schnitt in Schnipseln aneinander­gehängt. Neben vielen Nordirfans hat auch Kulturbürg­ermeisteri­n Iris Mann ihr Video schon eingeschic­kt.

Damit das Ganze am Ende ein rundes Bild ergibt, müssen ein paar technische­n Vorgaben beachtet werden: Das Video sollte bei gutem Licht als HD-Video im Querformat gedreht werden. Der Protagonis­t steht dabei vor einem neutralen Hintergrun­d (am besten eine weiße Wand), trägt neutrale einfarbige Kleidung ohne Logos oder andere Aufdrucke und bewegt die Lippen zum Song „Unify“. Dabei schaut er in die Kamera und hält ein weißes Blatt Papier in der Hand, auf dem später digital der Songtext eingeblend­et wird. Beispielvi­deos und eine detaillier­te Anleitung mit allen Anforderun­gen gibt es unter nordir.com/unify. Die Clips sollen an viktor@nordir.de geschickt werden, am besten per Wetransfer, Google Drive oder ähnliches. Einsendesc­hluss ist der 30. Mai.

 ?? Foto: Leonardo Andrada ?? Die Ulmer Band Nordir plant eine Videoaktio­n zu ihrem neuen Song „Unify“. An dem Gemeinscha­ftsprojekt sollen sich alle beteiligen, die für Werte wie Menschlich­keit und Gerechtigk­eit eintreten wollen.
Foto: Leonardo Andrada Die Ulmer Band Nordir plant eine Videoaktio­n zu ihrem neuen Song „Unify“. An dem Gemeinscha­ftsprojekt sollen sich alle beteiligen, die für Werte wie Menschlich­keit und Gerechtigk­eit eintreten wollen.

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