Von Angesicht zu Angesicht mit Marilyn Monroe
Die Galerie am Saumarkt zeigt Bilder von Pop-Art-Künstler James Francis Gill, die sich nur mit der Ikone Marilyn Monroe beschäftigt. Auch in anderen Galerien gibt es gerade viel Interessantes zu entdecken. Ein Rundgang.
Ulm Begeisterte Galeriegänger können momentan wieder zwischen mehreren interessanten Ausstellungen wählen. Hier eine Auswahl mit drei Ausstellungen in Ulm und einer in Senden.
„Only Marilyn“heißt die Ausstellung in der Galerie am Saumarkt. Dabei verrät der Titel schon alles. Gezeigt werden ausschließlich Bilder von Star, Legende und Ikone Marilyn Monroe. Geschaffen hat sie der heute 89-jährige Amerikaner James Francis Gill, der zu den Vertretern der amerikanischen Pop-Art gezählt wird und der zur Eröffnung der Ausstellung extra aus den USA nach Ulm gekommen war. In der Galerie von Bernd Geserick sind Siebdrucke, mit Öl auf Leinwand gemalte Bilder, Serigrafien und auf Büttenpapier gemalte Vorentwürfe ausgestellt, die oft
Marilyn Monroe im Porträt zeigen. Der Künstler hat auf teilweise sehr großformatigen Bildern hervorstechende Merkmale der Schauspielerin wie ihren typischen Gesichtsausdruck, ihre gewellten blonden Haare und ihren rot geschminkten
Mund zum Ausdruck gebracht und dabei das Wesen dieser außerordentlichen Frau sehr gut erfasst. Dem Genre entsprechend sind die Bilder poppig und beeindrucken auch durch den Wert, der ihnen international beigemessen wird. So gehört beispielsweise „Marilyn Triptych“zur Sammlung des Museums of Modern Art in New York City. Die in Ulm präsentierten Bilder sind eine bunte Hommage an eine ebenso populäre wie herausragende Schauspielerin früherer Zeiten. Die Ausstellung geht bis zum 29. Juni.
Viele farbige Porträts kennzeichnen auch die Ausstellung „F total“in der Galerie Sebastianskapelle, die von der in Tjumen/Westsibirien geborenen Xenia Hartok bestritten wird. „In meinen Gemälden, Collagen und Zeichnungen überlagere ich Spiel mit Ernst“, so die Künstlerin. Die 39-Jährige zeigt ausschließlich Frauen, vorwiegend junge, die viel lachen, Fröhlichkeit ausstrahlen, dann aber auch wieder welche, denen Zweifel, Sorge, ja Angst ins Gesicht geschrieben ist und deren Erscheinung verstörend wirken. Im Eingangsbereich gibt es zum Kontrast vier Blumenporträts, die farblich eine neutrale Ergänzung zu den Frauenbildern darstellen. Sehr schön sind die Bilder, auf denen Frauen mit offenen Mündern lachen und die Arme vor Freude nach oben strecken. Welche Leichtigkeit, Unbeschwertheit aus diesen Bildern spricht. Die Ausstellung geht bis zum 9. Juni.
Porträts sind unter anderem auch in der Ausstellung „Drucksachen und Sperrgut“von Freya Blösl im Rathaus Senden zu sehen. Die Variationen im Linoldruck geben vom Motiv her ein einheitliches und von den Farben ein uneinheitliches Bild ab, wobei daraus eine gewisse Spannung entsteht. Blösls Vielseitigkeit ist klar erkennbar, denn neben abstrakten, meist farbigen Gelatinedrucken zeigt sie im Eingangsbereich die eckige, sperrige Holzskulptur „Einzelgänger weiß“sowie spannende Schrankobjekte, eines zum Beispiel mit dem Titel „Die Meerjungfrau“, sowie andere Objekte wie „Freya Blösl meets Andy Warhol“, bei dem leere (Bier-)Dosen unverkennbar auf den berühmten Pop-ArtKünstler hinweisen. Der Zusammenhang zwischen den wunderbaren Drucken und den Objekten wird allerdings nicht ganz klar. Die Ausstellung geht bis 27. Juni.
Die Künstlergilde Ulm präsentiert in ihrer Schaufensterausstellung Bilder und Keramikobjekte der Naturliebhaberin Maria BaurFenkl, die auch in mehreren Umweltschutzorganisationen engagiert ist. Eine ganze Reihe von Bildern zeigt diverse Affen. Vier Jahre lang hat die Künstlerin mit ihrem Mann im afrikanischen Simbabwe gelebt. Eine Serie beschäftigt sich konträr dazu mit Schuhen, unter anderem ist das Bild „Flugschuhe des Hermes“zu betrachten, mit dem sie schon den Gildepreis gewonnen hat. Die Ausstellung geht bis zum 19. Juni.