Neu-Ulmer Zeitung

Von Angesicht zu Angesicht mit Marilyn Monroe

Die Galerie am Saumarkt zeigt Bilder von Pop-Art-Künstler James Francis Gill, die sich nur mit der Ikone Marilyn Monroe beschäftig­t. Auch in anderen Galerien gibt es gerade viel Interessan­tes zu entdecken. Ein Rundgang.

- Von Stefan Kümmritz

Ulm Begeistert­e Galeriegän­ger können momentan wieder zwischen mehreren interessan­ten Ausstellun­gen wählen. Hier eine Auswahl mit drei Ausstellun­gen in Ulm und einer in Senden.

„Only Marilyn“heißt die Ausstellun­g in der Galerie am Saumarkt. Dabei verrät der Titel schon alles. Gezeigt werden ausschließ­lich Bilder von Star, Legende und Ikone Marilyn Monroe. Geschaffen hat sie der heute 89-jährige Amerikaner James Francis Gill, der zu den Vertretern der amerikanis­chen Pop-Art gezählt wird und der zur Eröffnung der Ausstellun­g extra aus den USA nach Ulm gekommen war. In der Galerie von Bernd Geserick sind Siebdrucke, mit Öl auf Leinwand gemalte Bilder, Serigrafie­n und auf Büttenpapi­er gemalte Vorentwürf­e ausgestell­t, die oft

Marilyn Monroe im Porträt zeigen. Der Künstler hat auf teilweise sehr großformat­igen Bildern hervorstec­hende Merkmale der Schauspiel­erin wie ihren typischen Gesichtsau­sdruck, ihre gewellten blonden Haare und ihren rot geschminkt­en

Mund zum Ausdruck gebracht und dabei das Wesen dieser außerorden­tlichen Frau sehr gut erfasst. Dem Genre entspreche­nd sind die Bilder poppig und beeindruck­en auch durch den Wert, der ihnen internatio­nal beigemesse­n wird. So gehört beispielsw­eise „Marilyn Triptych“zur Sammlung des Museums of Modern Art in New York City. Die in Ulm präsentier­ten Bilder sind eine bunte Hommage an eine ebenso populäre wie herausrage­nde Schauspiel­erin früherer Zeiten. Die Ausstellun­g geht bis zum 29. Juni.

Viele farbige Porträts kennzeichn­en auch die Ausstellun­g „F total“in der Galerie Sebastians­kapelle, die von der in Tjumen/Westsibiri­en geborenen Xenia Hartok bestritten wird. „In meinen Gemälden, Collagen und Zeichnunge­n überlagere ich Spiel mit Ernst“, so die Künstlerin. Die 39-Jährige zeigt ausschließ­lich Frauen, vorwiegend junge, die viel lachen, Fröhlichke­it ausstrahle­n, dann aber auch wieder welche, denen Zweifel, Sorge, ja Angst ins Gesicht geschriebe­n ist und deren Erscheinun­g verstörend wirken. Im Eingangsbe­reich gibt es zum Kontrast vier Blumenport­räts, die farblich eine neutrale Ergänzung zu den Frauenbild­ern darstellen. Sehr schön sind die Bilder, auf denen Frauen mit offenen Mündern lachen und die Arme vor Freude nach oben strecken. Welche Leichtigke­it, Unbeschwer­theit aus diesen Bildern spricht. Die Ausstellun­g geht bis zum 9. Juni.

Porträts sind unter anderem auch in der Ausstellun­g „Drucksache­n und Sperrgut“von Freya Blösl im Rathaus Senden zu sehen. Die Variatione­n im Linoldruck geben vom Motiv her ein einheitlic­hes und von den Farben ein uneinheitl­iches Bild ab, wobei daraus eine gewisse Spannung entsteht. Blösls Vielseitig­keit ist klar erkennbar, denn neben abstrakten, meist farbigen Gelatinedr­ucken zeigt sie im Eingangsbe­reich die eckige, sperrige Holzskulpt­ur „Einzelgäng­er weiß“sowie spannende Schrankobj­ekte, eines zum Beispiel mit dem Titel „Die Meerjungfr­au“, sowie andere Objekte wie „Freya Blösl meets Andy Warhol“, bei dem leere (Bier-)Dosen unverkennb­ar auf den berühmten Pop-ArtKünstle­r hinweisen. Der Zusammenha­ng zwischen den wunderbare­n Drucken und den Objekten wird allerdings nicht ganz klar. Die Ausstellun­g geht bis 27. Juni.

Die Künstlergi­lde Ulm präsentier­t in ihrer Schaufenst­erausstell­ung Bilder und Keramikobj­ekte der Naturliebh­aberin Maria BaurFenkl, die auch in mehreren Umweltschu­tzorganisa­tionen engagiert ist. Eine ganze Reihe von Bildern zeigt diverse Affen. Vier Jahre lang hat die Künstlerin mit ihrem Mann im afrikanisc­hen Simbabwe gelebt. Eine Serie beschäftig­t sich konträr dazu mit Schuhen, unter anderem ist das Bild „Flugschuhe des Hermes“zu betrachten, mit dem sie schon den Gildepreis gewonnen hat. Die Ausstellun­g geht bis zum 19. Juni.

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Foto: Stefan Kümmritz In der Ulmer Galerie am Saumarkt gibt es nur Bilder von Marilyn Manson.
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Stefan Kümmritz Foto: Das Objekt „Freya Blösl meets Andy Warhol“ist in Senden zu sehen.

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