Auf Leichtathletik-Olympiasieger wartet in Paris eine fette Zusatz-Prämie
Der Leichtathletik-Weltverband wird als erster internationaler Verband auch Prämien für Olympia-Gold zahlen. Deutsche Olympiasieger freut es.
MONACO – Diese Mitteilung des Leichtathletik-Weltverbandes und seines Präsidenten Sebastian Coe ist nichts weniger als der Anfang einer neuen olympischen Zeitrechnung - und ein kleiner Affront gegen das Internationale Olympische Komitee. Mit der Ankündigung, jede Goldmedaille bei den Sommerspielen in Paris mit jeweils 50.000 US-Dollar (46.000 Euro) zu belohnen, geht der vom einstigen Weltklasseläufer angeführte Verband voran.
Internationale Fachverbände zahlten bisher nichts aus für Erfolge bei Olympischen Spielen, die lange Zeit nur reinen Amateuren offenstanden. Und derSchritt, denWorldAthletics dem IOC mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach fast beiläufig und nicht durch Coe selbst ankündigte, könnte bei vielen Sportlerinnen und Sportlern anderer Verbände Begehrlichkeiten wecken.
Die deutschen Olympiasieger Robert Harting und Thomas Röhler loben die Entscheidung. „Das finde ich total positiv. Es wäre zu wünschen, dass sich die olympische Bewegung da anschließen könnte. Das ist ja nach wie vor halb ehrenamtlich“, sagte Harting (39), der 2012 Diskus-Gold in London holte und sich stets für eine angemessene Honorierung der
Erfolge von Athletinnen und tionalen Meisterschaften werDas IOC teilte mit, es verteile gust war jeder Einzeltitel mit Athleten einsetzte. den Preisgelder ausgeschüttet, 90 Prozent seiner Einnahmen - 70.000 US-Dollar dotiert, für
Speerwurf-Olympiasieger der Amateurstatus als zentrainsbesondere an die Nationalen Rang acht gab es noch 5000 DolRöhlerlar.sprachvoneinemwich-lesolympischesElementistOlympischenKomiteesunddie tigen Schritt auf dem Weg zur faktisch längst Geschichte. Fachverbände. Die EntscheiWorld-Athletics-Chef Coe Professionalisierung der Sportdung, wie sie dieses Geld am sprach dennoch von einem art. „Für den Athleten ist es top, besten verwendeten, obliege Schlüsselmoment für den Verdass es da Wertschätzung gibt. ihnen. Täglich würden so 4,2 band und die Leichtathletik. Es ist gut, dass es jetzt passiert“, Millionen US-Dollar (3,9 Millio„Damit unterstreichen wir sagte Röhler (32), der 2016 in nen Euro) zur Unterstützung unser Engagement für die StärRio de Janeiro ganz oben auf von Athletinnen und Athleten kung der Athleten und die entdem Treppchen stand. sowie Sportorganisationen in scheidende Rolle, die sie beim
Geld zu verdienen gibt es für aller Welt f ließen. Erfolg aller Olympischen Spiele die Sportlerinnen und Sportler Der Leichtathletik-Weltverspielen“, erklärte der 67-jährijenseits millionenschwerer band wird bei insgesamt 48 ge Brite, der 1980 und 1984 großer Profi-Sportarten auch Entscheidungen im August in Olympiasiegerüber1500Meter jetzt schon, bei Olympia allerParis 2,4 Millionen US-Dollar war. „Die Athleten sind die dings je nach Land in sehr (2,2 Millionen Euro) auszahlen. Stars der Show“, betonte er in unterschiedlicher Höhe. In Bei Staffel-Entscheidungen teieiner Runde mit internationaDeutschland honoriert die len sich die Mitglieder die len Medien und erinnerte daSporthilfe Gold mit 20.000 50.000 Dollar. 2028 in Los Angeran, wie er selbst als Amateur Euro, anderswo gibt es wesentles soll es dann auch Preisgeld noch Essensgutscheine erhielt lich mehr, mal aus staatlichen für Silber und Bronze geben. und Eisenbahn zweiter Klasse Kassen, mal aus VerbandsmitBei denWeltmeisterschaften in fuhr. „Das war eine ganz andeteln. Auch bei großen, interna- Budapest im vergangenen Au- re Welt“, sagte er.