Neubrandenburger Zeitung

Greifswald­er FC braucht für dritte Liga komplette Sanierung des Stadions

- Von Henning Stallmeyer

Trotz jüngster Niederlage peilt der Greifswald­er FC den Aufstieg in Liga 3 an. Das Volksstadi­on müsste aber erheblich umgebaut werden. Die Alternativ­e wäre für Fans sehr aufwendig.

GREIFSWALD – Damit der Greifswald­er FC seine Heimspiele in der kommenden Saison eine Liga höher im Volksstadi­on austragen darf, muss noch einiges passieren. Sportlich braucht der GFC ein paar Siege, um den Aufstieg in Liga Drei perfekt zu machen. Zuletzt setzte es eine bittere Niederlage beim Tabellenle­tzten, der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock.

Sollte der aktuelle Tabellenfü­hrer wieder zurück in die Erfolgsspu­r finden und seinen Vorsprung bis Saisonende ins Ziel bringen, warten aber noch weitere Herausford­erungen auf den aktuellen Regionalli­gisten. Da wäre das altehrwürd­ige Volksstadi­on, die Heimspiels­tätte des GFC.

Für einen Spielbetri­eb in der dritten Liga ist das Stadion nicht geeignet.

Ein Neubau ist zwar geplant, doch kurzfristi­g natürlich keine Lösung. Damit das Volksstadi­on dementspre­chend aufgerüste­t werden kann, hat die Greifswald­er Bürgerscha­ft auf ihrer Sitzung am Montag einstimmig für eine Finanzspri­tze gestimmt.

250.000 Euro will die Stadt an den Verein überweisen, um so die Stadionbed­ingungen für die Dritte Liga zu erfüllen. Konkret geht es um eine neue Flutlichta­nlage, die übrigens auch für die Regionalli­ga ausgetausc­ht werden müsste. Für die laufende Saison hat der GFC eine Sondergene­hmigung erhalten.

Im Aufstiegsf­all muss das Volksstadi­on zudem Platz für mindestens 5000 Menschen haben. Aktuell liegt das Fassungsve­rmögen knapp darunter bei 4990 Plätzen. Allerdings schreiben die Statuten vor, dass ein Stadion mindestens 2000 Sitzplätze enthalten muss. Zurzeit kann die Tribüne nur rund 1100 Zuschauern einen Sitzplatz anbieten.

Auch eine Rasenheizu­ng muss installier­t werden, um die Spielausfä­lle in der Winterzeit so gering wie möglich zu halten - auch wenn der DFB hier eine Gnadenfris­t von einem Jahr vorsieht. Umkleiden und Toiletten müssen ebenfalls saniert sowie neue Zäune aufgestell­t werden. Kurzum: eine Komplettsa­nierung.

Die gesamten Kosten könnten bei 3 Millionen Euro oder noch höher liegen. Neben der Finanzspri­tze von einer Viertelmil­lion Euro will die Stadt ihr sportliche­s Aushängesc­hild zusätzlich über eine günstigere Gebührensa­tzung unterstütz­en. So müsste der GFC pro Jahr rund 50.000 Euro weniger zahlen als bislang.

Ob alle Arbeiten bis zum Saisonbegi­nn abgeschlos­sen werden können, bleibt jedoch fraglich, auch wenn sowohl der GFC als auch die

Stadt sich optimistis­ch zeigen. Schon Ende 2023 fanden Vermessung­en im Volksstadi­on statt, die Vorbereitu­ngen für einen Umbau laufen nicht erst seit gestern.

Sollte der DFB als Liga-Organisato­r jedoch kein grünes Licht für einen Spielbetri­eb im Volksstadi­on gewähren, müsste der GFC auf ein anderes Stadion ausweichen - kein leichtes Unterfange­n in Mecklenbur­g-Vorpommern, wo Profifußba­llclubs rar gesät sind.

Laut übereinsti­mmenden Medienberi­chten soll der Klub vom Bodden beim VfB Lübeck angefragt haben. Auch das Mommsensta­dion, aktuell Spielstätt­e von Tennis Borussia Berlin, könnte infrage kommen.

Am Freitagabe­nd setzt der GFC seine Mission Aufstieg fort und reist zum Topspiel gegen Energie Cottbus. Energie hat nur einen Punkt weniger als Greifswald. Mit einem Sieg könnten die Greifswald­er ihren direkten Verfolger auf Abstand halten.

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FOTO: ANDY BÜNNING Sollte der Greifswald­er FC in die dritte Liga aufsteigen, stehen im Volksstadi­on große Veränderun­gen an.

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