Greifswalder FC braucht für dritte Liga komplette Sanierung des Stadions
Trotz jüngster Niederlage peilt der Greifswalder FC den Aufstieg in Liga 3 an. Das Volksstadion müsste aber erheblich umgebaut werden. Die Alternative wäre für Fans sehr aufwendig.
GREIFSWALD – Damit der Greifswalder FC seine Heimspiele in der kommenden Saison eine Liga höher im Volksstadion austragen darf, muss noch einiges passieren. Sportlich braucht der GFC ein paar Siege, um den Aufstieg in Liga Drei perfekt zu machen. Zuletzt setzte es eine bittere Niederlage beim Tabellenletzten, der zweiten Mannschaft von Hansa Rostock.
Sollte der aktuelle Tabellenführer wieder zurück in die Erfolgsspur finden und seinen Vorsprung bis Saisonende ins Ziel bringen, warten aber noch weitere Herausforderungen auf den aktuellen Regionalligisten. Da wäre das altehrwürdige Volksstadion, die Heimspielstätte des GFC.
Für einen Spielbetrieb in der dritten Liga ist das Stadion nicht geeignet.
Ein Neubau ist zwar geplant, doch kurzfristig natürlich keine Lösung. Damit das Volksstadion dementsprechend aufgerüstet werden kann, hat die Greifswalder Bürgerschaft auf ihrer Sitzung am Montag einstimmig für eine Finanzspritze gestimmt.
250.000 Euro will die Stadt an den Verein überweisen, um so die Stadionbedingungen für die Dritte Liga zu erfüllen. Konkret geht es um eine neue Flutlichtanlage, die übrigens auch für die Regionalliga ausgetauscht werden müsste. Für die laufende Saison hat der GFC eine Sondergenehmigung erhalten.
Im Aufstiegsfall muss das Volksstadion zudem Platz für mindestens 5000 Menschen haben. Aktuell liegt das Fassungsvermögen knapp darunter bei 4990 Plätzen. Allerdings schreiben die Statuten vor, dass ein Stadion mindestens 2000 Sitzplätze enthalten muss. Zurzeit kann die Tribüne nur rund 1100 Zuschauern einen Sitzplatz anbieten.
Auch eine Rasenheizung muss installiert werden, um die Spielausfälle in der Winterzeit so gering wie möglich zu halten - auch wenn der DFB hier eine Gnadenfrist von einem Jahr vorsieht. Umkleiden und Toiletten müssen ebenfalls saniert sowie neue Zäune aufgestellt werden. Kurzum: eine Komplettsanierung.
Die gesamten Kosten könnten bei 3 Millionen Euro oder noch höher liegen. Neben der Finanzspritze von einer Viertelmillion Euro will die Stadt ihr sportliches Aushängeschild zusätzlich über eine günstigere Gebührensatzung unterstützen. So müsste der GFC pro Jahr rund 50.000 Euro weniger zahlen als bislang.
Ob alle Arbeiten bis zum Saisonbeginn abgeschlossen werden können, bleibt jedoch fraglich, auch wenn sowohl der GFC als auch die
Stadt sich optimistisch zeigen. Schon Ende 2023 fanden Vermessungen im Volksstadion statt, die Vorbereitungen für einen Umbau laufen nicht erst seit gestern.
Sollte der DFB als Liga-Organisator jedoch kein grünes Licht für einen Spielbetrieb im Volksstadion gewähren, müsste der GFC auf ein anderes Stadion ausweichen - kein leichtes Unterfangen in Mecklenburg-Vorpommern, wo Profifußballclubs rar gesät sind.
Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Klub vom Bodden beim VfB Lübeck angefragt haben. Auch das Mommsenstadion, aktuell Spielstätte von Tennis Borussia Berlin, könnte infrage kommen.
Am Freitagabend setzt der GFC seine Mission Aufstieg fort und reist zum Topspiel gegen Energie Cottbus. Energie hat nur einen Punkt weniger als Greifswald. Mit einem Sieg könnten die Greifswalder ihren direkten Verfolger auf Abstand halten.