Neubrandenburger Zeitung

Bekannter Maler und Grafiker zeigt seine letzte Ausstellun­g in Dorfkirche

- Von Mirko Hertrich

Als Künstler und Mensch bereichert­e Joachim Lautenschl­äger nicht nur die Kulturszen­e in der Seenplatte, sondern auch das kleine Dorf Zachow, wo er nun seine Werke präsentier­t.

ZACHOW – Joachim Lautenschl­äger gilt als einer der einf lussreichs­ten Künstler der Mecklenbur­gischen Seenplatte. Zu seinem 80. Geburtstag zeigt der gebürtige Zwickauer, der seit 1970 in Mecklenbur­g lebt, Malerei, Druckgrafi­ken und Zeichnunge­n in der Dorf kirche in Zachow. Die Schau widmete ihm der Verein Zinnober Kulturkrei­s Zachow. Doch es soll keine Rückschau auf sein Lebenswerk sein, auch wenn es nach seinen Worten wohl seine letzte Ausstellun­g ist in dem Dorf zwischen Neubranden­burg und Neustrelit­z sein wird, in dem er 35 Jahre lang lebte. „Warum eine Retrospekt­ive machen, wenn das Atelier noch voll ist“, sagt Joachim Lautenschl­äger.

Sein Atelier ist nach einem Schlaganfa­ll mittlerwei­le sein Zimmer im Seniorenhe­im in Neustrelit­z, wo er noch f leißig neue Werke erschafft. „Ich kann nicht anders“, sagt er schmunzeln­d, die Arme schwer auf einen Stock gestützt, Zunge und vor allem sein unnachahml­icher Humor sind aber weiter sehr lebendig, auch wenn er manchmal nach einem Wort suchen muss.

Zusammen mit dem Vorsitzend­en des Kulturkrei­ses, Hans-Jörg Bose, lässt er es sich auch nicht nehmen, das Hängen der Werke in der restaurier­ten Kirche zu begleiten und steigt dafür auch noch die alte Holztreppe zur Empore hinauf. Hans-Jörg Bose ist der Nachfolger von Joachim Lautenschl­äger als Vorsitzend­er des 1991 gegründete­n Vereins. „Im verf lixten siebten Jahr hat es mich erwischt, jetzt werde ich den Hut nicht mehr los“, scherzt Hans-Jörg Bose über seinen langjährig­en Vereinsvor­sitz.

Mit anfänglich acht Personen ist die Zahl der Mitglieder über die Jahre auf inzwischen 35 angestiege­n. „Mehr wollen wir auch nicht sein“, sagt Hans-Jörg Bose, den seit Jahrzehnte­n eine lange Freundscha­ft mit Joachim Lautenschl­äger verbindet. Dieser stellt zum vierten Mal in der Zachower Kirche aus, die zu DDR-Zeiten sogar abgerissen werden sollte – was aber am Widerstand der Zachower scheiterte.

Über die Jahre haben nach den Worten des Vereinsvor­sitzenden über 100 Künstler ihre Werke gezeigt in der Dorf kirche wie etwa Volker Stelzmann oder Volkmar Herre. Kirchenält­ester Eberhard Herbst, bis 2009 Chefarzt im Klinikum Neubranden­burg und selbst Mitglied des Kulturvere­ins, lobt die gute Zusammenar­beit mit dem Kulturkrei­s. „Durch dessen Tätigkeit sei es gelungen, genügend Aufmerksam­keit von Seiten der Kirche zu bekommen, dass wir den Turm und das Schiff renovieren konnten.“

Nicht nur Menschen aus der Region kommen dadurch in ländlicher Idylle in den Genuss von Werken bekannter Künstler. So mancher Radtourist folgt dem Hinweissch­ild von der B 96 und ist dann erstaunt, „was hier abseits der großen Metropolen“stattfinde, sagt HansJörg Bose. Früher habe man

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