French Open starten mit einem Tennis-Blockbuster
In Paris beginnen am Sonntag die French Open im Tennis. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Olympiasieger Alexander Zverev. Wir beantworten die wichtigsten Fragen. Was steht an?
PARIS –
Die 123. French Open in Paris, auch bekannt als Roland Garros. Es ist das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres, das einzige auf Sand und die Chance auf insgesamt 53,5 Millionen Euro Preisgeld, knapp acht Prozent mehr als im Vorjahr.
Mehr als 200 Spielerinnen und Spieler kämpfen vom 26. Mai bis 9. Juni in Frankreichs Hauptstadt um die Krone - unter ihnen Vorjahressiegerin Iga Swiatek aus Polen und der serbische Titelverteidiger Novak Djokovic.
Warum wird es sehr besonders?
Weil der Sandplatzkönig sein Reich verlässt. Rafael Nadal spielt ein letztes Mal bei dem Turnier, das er wie kein anderer Spieler geprägt hat. Unfassbare 14 Titel gewann Nadal auf der Pariser Asche, im Idealfall soll nun ein 15. her. Doch hinter Nadals Fitness steht nach üblen Jahren voller Verletzungsprobleme ein dickes Fragezeichen. Und in der ersten Runde wartet ein dicker Brocken: Alexander Zverev, frisch gekrönter
Champion des ATP-Masters von Rom. Die Auslosung bescherte den Tennisfans einen Blockbuster.
Wer gewinnt?
In diesem Duell ist Zverev der Favorit. Nadal hat in Roland Garros aber eine Bilanz von 112 Siegen bei nur drei Niederlagen. Doch der Olympiasieger aus Hamburg ist selbstbewusst und stark wie lange nicht mehr. „Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren, um wie früher meinen Rhythmus in Paris zu finden. Dann habe ich alles selbst im Schläger“, sagt er.
Zumal auch die üblichen Konkurrenten schwächeln. Novak Djokovic präsentierte sich in Rom desolat, Wimbledonsieger Carlos Alcaraz und Australian-Open-Gewinner Jannik Sinner hatten mit Verletzungen zu kämpfen.
Und bei den Frauen?
Führt wohl kein Weg an der Polin Swiatek vorbei. Die überragende Spielerin der bisherigen Sandplatzsaison – sie gewann die 1000er-Turniere in Madrid und Rom – peilt im zarten Alter von 22 Jahren bereits ihren vierten Titel in Roland Garros an. Vieles spricht dafür, dass sich die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka aus Belarus auch dieses Mal die Zähne ausbeißt.
Ebenso wie weitere Mitfavoritinnen um Coco Gauff (USA) oder Jelena Rybakina (Kasachstan).
Was macht Angelique Kerber?
Die dreimalige Grand-SlamSiegerin zeigte sich auf dem ungeliebten Sandplatz zuletzt in überraschend guter Form - dennoch fehlt Kerber knapp ein halbes Jahr nach ihrem Comeback nach Babypause wohl noch die Qualität. Dass die 36-Jährige ihr bestes Paris-Ergebnis (Viertelfinale 2012 und 2018) toppen kann, scheint unrealistisch, zumal sie nach dem Auftakt gegen die Niederländerin Arantxa Rus auf Rybakina treffen könnte. Auch die anderen Deutschen um die Weltranglisten-64. Tatjana Maria werden es in den ersten Runden schwer haben.
Wer überträgt?
Eurosport berichtet gewohnt umfangreich aus Paris. Der TV-Sender zeigt das Highlight der Sandplatzsaison sowohl im linearen Fernsehen als auch auf verschiedenen Web-Kanälen und setzt dabei auf ein prominentes Expertenteam um Ex-Wimbledonsieger Boris Becker.