Pilzsaison startet mit Verspätung
Natur Trockenheit macht den Schwammerln zu schaffen
Augsburg Wenn der Sommer langsam zu Ende geht, beginnt die Pilzsaison. In diesem Jahr dauert es allerdings länger. „Bislang ist überall tote Hose“, sagt der Pilzexperte Manfred Enderle aus Leipheim (Landkreis Günzburg). Selbst an den besten Stellen suchen Pilzsammler derzeit noch vergeblich. Nach zuletzt zwei guten Pilzjahren, spricht Enderle in diesem Jahr von einem Sonderfall.
Denn noch nie gab es einen so langen, heißen und vor allem trockenen Sommer. Die Pilze brauchen vor allem Feuchtigkeit. „Wenn es weiterhin trocken bleibt, dann schaut es ganz schlecht aus“, befürchtet Enderle. Doch die aktuellen Wetteraussichten lassen auf Besserung hoffen. Am Wochenende soll es endlich wieder regnen. Und darauf baut Enderle: „Wenn es jetzt drei Wochen lang immer wieder mal regnet, wird es wieder viele Pilze geben.“Denn der milde Winter und der warme Sommer seien eigentlich perfekte Voraussetzungen für einen guten Pilzherbst. Dieser beginnt Anfang September und dauert bis Ende November. In dieser Zeit
Ein Steinpilz Archivfoto: Diemand durchstreifen die SchwammerlFans die Wälder, auf der Suche nach den leckersten Pilzen.
Von den rund 1000 Pilzarten in der Region sind etwa 200 essbar, sagt Enderle. Doch die meisten Menschen sammeln nur wenige Arten: Maronen, Steinpilze und Pfifferlinge sind die beliebtesten. Diese wachsen in Fichtenwäldern, die aber zunehmend von Mischwäldern verdrängt werden. Deshalb sollten Pilzsammler umdenken und sich auf neue Arten einstellen. „Speisepilze wie Stockschwämmchen, Mönchsköpfe, Hallimasch oder Birkenpilze werden in den nächsten zehn bis 20 Jahren immer bedeutender“, sagt Enderle.