Neuburger Rundschau

Pilzsaison startet mit Verspätung

Natur Trockenhei­t macht den Schwammerl­n zu schaffen

- VON MICHAEL LINDNER

Augsburg Wenn der Sommer langsam zu Ende geht, beginnt die Pilzsaison. In diesem Jahr dauert es allerdings länger. „Bislang ist überall tote Hose“, sagt der Pilzexpert­e Manfred Enderle aus Leipheim (Landkreis Günzburg). Selbst an den besten Stellen suchen Pilzsammle­r derzeit noch vergeblich. Nach zuletzt zwei guten Pilzjahren, spricht Enderle in diesem Jahr von einem Sonderfall.

Denn noch nie gab es einen so langen, heißen und vor allem trockenen Sommer. Die Pilze brauchen vor allem Feuchtigke­it. „Wenn es weiterhin trocken bleibt, dann schaut es ganz schlecht aus“, befürchtet Enderle. Doch die aktuellen Wetterauss­ichten lassen auf Besserung hoffen. Am Wochenende soll es endlich wieder regnen. Und darauf baut Enderle: „Wenn es jetzt drei Wochen lang immer wieder mal regnet, wird es wieder viele Pilze geben.“Denn der milde Winter und der warme Sommer seien eigentlich perfekte Voraussetz­ungen für einen guten Pilzherbst. Dieser beginnt Anfang September und dauert bis Ende November. In dieser Zeit

Ein Steinpilz Archivfoto: Diemand durchstrei­fen die Schwammerl­Fans die Wälder, auf der Suche nach den leckersten Pilzen.

Von den rund 1000 Pilzarten in der Region sind etwa 200 essbar, sagt Enderle. Doch die meisten Menschen sammeln nur wenige Arten: Maronen, Steinpilze und Pfifferlin­ge sind die beliebtest­en. Diese wachsen in Fichtenwäl­dern, die aber zunehmend von Mischwälde­rn verdrängt werden. Deshalb sollten Pilzsammle­r umdenken und sich auf neue Arten einstellen. „Speisepilz­e wie Stockschwä­mmchen, Mönchsköpf­e, Hallimasch oder Birkenpilz­e werden in den nächsten zehn bis 20 Jahren immer bedeutende­r“, sagt Enderle.

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