Betrifft: Roma und Realität
Zum Leitartikel „Helft den Roma auf dem Balkan! Dann sinken die Flüchtlingszahlen“von Winfried Züfle (Meinung & Dialog) vom 13. August: Meine Tochter studiert in Bulgarien Medizin (wie so viele andere Deutsche, denen ein Medizinstudienplatz vor Ort aus Kostengründen verwehrt bleibt). Ihrer Behauptung, in den Balkanstaaten würde vor der Not der Roma die Augen verschlossen, kann ich insofern aufgrund persönlicher Erfahrungen und Informationen widersprechen.
Es wurden und werden allein in Bulgarien immer wieder Versuche gemacht, den Roma Wohnungen zur Verfügung zu stellen, sie „sesshaft“zu machen, aber es klappt nicht. Die Wohngegenden wandeln sich in Kürze zu den von Ihnen zitierten Slums. Am Rande dieser Slums stehen dann elegante Villen, das Heim der Clanchefs. Deren Unterhalt wird von den Slumbewohnern gesichert – sie werden von ihnen zu Prostitution, Bettelei und Diebstahl gezwungen. Wenn Sie diese Probleme mit Geld lösen wollen, dann frage ich Sie, wie und wo Sie dieses Geld zu investieren beabsichtigen? Und wie viel Geld soll der deutsche Steuerzahler zusätzlich zu den Milliarden aufbringen, die allein nach Afrika als Entwicklungshilfe jährlich fließen? Nicht jedes Problem ist mit Geld zu lösen, Herr Züfle! Dr. Ulrike Beyer, Villenbach
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