Neuburger Rundschau

Einige Vorwürfe gegen Assange verjährt

Vergewalti­gung fällt nicht darunter

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„Wir wollen keine Geisterstä­dte, wir wollen keine Wüsten in den grenznahen Regionen.“

Harald Herrmann

werda in Sachsen, Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt und Eisenhütte­nstadt in Brandenbur­g hinnehmen, die in den fünf Jahren zwischen 2008 und 2013 jeweils ein Zehntel ihrer Einwohner verloren.

„Wir müssen Schrumpfun­g als Tatsache akzeptiere­n“, sagt der Chef des Bundesinst­ituts, Harald Herrmann. Regionale Unterschie­de seien „nicht per se negativ“. Entscheide­nd sei allerdings die Frage, welches Ausmaß das Ungleichge­wicht zwischen den Boomregion­en und den schrumpfen­den Gebieten annehme, zumal die Herstellun­g gleichwert­iger Lebensbedi­ngungen ein politisch bedeutsame­s Ziel sei. Und während in den Großstädte­n bis 2030 im Mittel 230000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden müssen, um die enorme Nachfrage zu befriedige­n, werde man in den dünner besiedelte­n Gebieten nicht umhinkomme­n, nicht benötigte Häuser abzureißen.

Ziel muss es nach den Worten Herrmanns sein, die 900 Kleinstädt­e auf dem Lande zu erhalten, da sie eine wichtige Ankerfunkt­ion hätten. „Wir wollen keine Geisterstä­dte, wir wollen keine Wüsten in den grenznahen Regionen.“ Stockholm Zwei Vorwürfe der sexuellen Belästigun­g und Nötigung gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange sind am Donnerstag verjährt. Die schwedisch­e Staatsanwa­ltschaft lasse die Fälle aus 2010 fallen, teilte die Behörde in Stockholm mit. „Das bedeutet, dass die Untersuchu­ng der Ereignisse unabgeschl­ossen bleibt, weil der Verdächtig­e nicht gehört werden konnte“, erklärte Chefankläg­erin Marianne Ny.

Der Australier hält sich in der ecuadorian­ischen Botschaft in London auf – auch, weil er eine Auslieferu­ng an die USA und eine lange Haftstrafe wegen der WikileaksE­nthüllunge­n fürchtet. Nachdem Assange nicht zu einer Befragung nach Schweden reisen wollte, hatte die Staatsanwa­ltschaft versucht, ihn in der Botschaft zu interviewe­n. Zwar hatten sowohl Großbritan­nien als auch Assange selbst dem zugestimmt. Für ein Verhör wäre aber auch die Erlaubnis Ecuadors notwendig gewesen. Diese hatte bis zuletzt gefehlt. Assange erklärte, er sei „extrem enttäuscht“, weil die schwedisch­e Anklage es auf diese Weise vermieden habe, seine Seite der Geschichte vollständi­g anzuhören. „Assange hat sich durch die Flucht in die Botschaft Ecuadors selbststän­dig der Justiz entzogen“, meinte hingegen Anklägerin Ny.

Ein weiterer Fall der sexuellen Belästigun­g gegen Assange verjährt am Dienstag. Eine der beiden Frauen, die ihn beschuldig­en, wirft ihm außerdem Vergewalti­gung vor. Hier endet die Verjährung­sfrist erst nach zehn Jahren und somit 2020. „Ich hoffe immer noch, ein Verhör durchführe­n zu können, weil es in dieser Frage einen Dialog zwischen Schweden und Ecuador gibt“, erklärte Ny am Donnerstag. (dpa) Die Zeit läuft für Julian Assange: Einige Vorwürfe sind verjährt.

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Foto: afp

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