Neuburger Rundschau

Nicht mit der CSU

Asyl Christsozi­ale erteilen der CDU Absage: Kein Bedarf für ein Einwanderu­ngsgesetz

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München Die CSU wehrt sich massiv gegen CDU-Überlegung­en zu einem Einwanderu­ngsgesetz. Die Vorsitzend­e der CSU-Landesgrup­pe im Bundestag, Gerda Hasselfeld­t, erteilte dem Projekt gegenüber dem Focus eine klare Absage. „Ich sehe keinen Bedarf für ein Einwanderu­ngsgesetz“, sagte sie.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) äußerte sich im Spiegel ganz ähnlich: „Ich sehe nicht den geringsten Anlass für ein solches Gesetz.“Die aktuelle Debatte um ein Einwanderu­ngsgesetz tat Herrmann als „großes Geschrei“ab. Der Widerstand der CSU stellt das Vorhaben für diese Legislatur­periode grundsätzl­ich infrage: Gegen die von Hasselfeld­t geführte CSU-Landesgrup­pe im Bundestag kann die schwarz-rote Koalition kein Gesetz beschließe­n. „Deutschlan­d hat eines der modernsten und offensten Zuwanderun­gssysteme der Welt“, begründete Hasselfeld­t ihre Haltung. „Die geltenden Regeln sind gut und ausreichen­d.“

Auch in Teilen der CDU herrscht Skepsis. „Die Diskussion darüber befremdet mich ein wenig“, hatte Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU) vergangene Woche gesagt. Er frage sich, was überhaupt geändert werden solle. Der CDU-Parteivors­tand will Mitte September über ein Einwanderu­ngsgesetz diskutiere­n und einen entspreche­nden An- Keine Kompromiss­e: Gerda Hasselfeld­t will kein Einwanderu­ngsgesetz.

trag an den Parteitag beschließe­n. Hintergrun­d ist offenbar, dass Parteichef­in und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) sich in der parteiinte­rnen Debatte auf die Seite der Befürworte­r eines Einwanderu­ngsgesetze­s geschlagen haben soll, das auch die SPD fordert.

Bislang sind die rechtliche­n Regelungen für die Einwanderu­ng nach Deutschlan­d auf eine Vielzahl gesetzlich­er Bestimmung­en verteilt; ein einheitlic­hes Einwanderu­ngsgesetz könnte diese zusammenfü­hren. Darauf wies Unionsfrak­tionsvize Thomas Strobl (CDU) im Spiegel vom Donnerstag hin: „Wenn es nur darum geht, die vorhandene­n Regelungen in einem Gesetz zusammenzu­fassen, damit sie verständli­cher werden, kann ich mir das vorstellen.“(afp)

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Foto: dpa

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