Trällern und Tränen
Fernsehen RTL2 holt mit „Popstars“die Mutter aller Castingshows ins Programm zurück. Ob das gut ist?
Tänzerin Bella Garcia – gesucht wird eine reine Frauenformation.
Im Herbst 2000 startete das, was heute bisweilen als „Mutter aller Castingshows“bezeichnet wird. Anfangs lief „Popstars“bei RTL2 und schlug beim jungen Publikum ein wie eine Bombe. Prompt schnappte sich 2003 Pro Sieben die beliebte Sendung, die mit einer Mischung aus Trällern und Tränen bisweilen mehr als fünf Millionen Zuschauer lockte – bei den 20- bis 29-jährigen schaltete fast jeder Zweite ein, und auf dem Höhepunkt des „Popstars“-Booms moderierten Oliver Pocher und Barbara Schöneberger das Spektakel.
Nach und nach blieben die Zuschauer jedoch aus, andere Castingshows wie Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“waren plötzlich interessanter. Die bislang letzte „Popstars“-Staffel wurde 2012 wegen schlechter Einschaltquoten (durchschnittlich 1,5 Millionen sahen zu) vorzeitig beendet. Die Siegerband „Melouria“dürfte heute nur noch wenigen ein Begriff sein. Die Gruppe ging aus dem Finale im September 2012 als Sieger hervor, am 1. Mai 2013 wurde ihre Auflösung bekannt gegeben.
Alle elf bisher bei „Popstars“geformten Gruppen haben sich mittlerweile aufgelöst. Wie sinnig, dass Jurorin Stefanie Heinzmann sagt: „Ich hoffe darauf, Mädchen und Frauen zu finden, die Musik wirklich lieben und nicht zuerst auf den Erfolg aus sind.“Die neue Staffel ist auf acht Folgen angelegt. Wenn das Format nun nach drei Jahren Pause ins Fernsehen zurückkommt, kehrt es auch zum ursprünglichen Sender RTL2 zurück.