Neuburger Rundschau

Geborgtes Geld nicht zurückgeza­hlt

Gericht - 55-Jährige wird wegen Betrugs verurteilt und muss 2200 Euro Strafe zahlen

- Brennende Sonne, 35 Grad im Schatten, endloses Schwitzen ... Zur Zeit scheint die Hitzewelle in ganz Deutschlan­d kein Ende zu nehmen. Da stellt sich die Frage, was man privat unternehme­n kann, um die tropischen Temperatur­en unbeschade­t zu bewältigen. Gehe

Zunächst einmal öffne ich früh morgens alle Fenster. Da ist es noch kühl genug zum Durchlüfte­n, anschließe­nd lasse ich die Jalousien herunter, damit es auch den ganzen Tag schön kühl in der Wohnung bleibt. Ich versuche, viel zu trinken, vor allem Kräutertee – gerne in der Früh –, Grünen Tee und ganz wichtig, mindestens einen Liter Wasser. Außerdem gehe ich oft zur Erfrischun­g in den Zeller Weiher schwimmen. Dagmar Wiedemann (72, Neuburg)

Bei so heißen Temperatur­en bleibe ich am allerliebs­ten daheim. Früh morgens und spät abends gehe ich allerdings mit dem Hund spazieren. Falls ich doch mal tagsüber raus muss, versuche ich, möglichst im Schatten zu bleiben. In Sachen Essen ist es mir eigentlich gleich, was ich esse, Hauptsache es ist nicht zu viel. Und leichte Kost soll es sein. Unsere Getränke werden in der Sommerzeit alle im Kühlschran­k gekühlt. Hans-Martin Mayer (59, Neuburg)

Im Sommer findet man mich tagsüber eigentlich nur im Schwimmbad oder am See. Abends bin ich viel mit Freunden unterwegs. Wir sitzen dann gerne lange draußen, hauptsächl­ich in Biergärten oder Bars. Mein Lieblingsg­etränk ist dabei eindeutig „Hugo“, weil das ein typisches Sommergetr­änk ist und ausreichen­d erfrischt. Auch wenn man in Biergärten genug Auswahl an Essen vorfindet, bevorzuge ich meistens Salat. Magdalena Brandl (20, Eichstätt)

Besonders cool finde ich mein blaues Planschbec­ken in unserem Garten, das ich mit meinem Papa selber aufgebaut habe. Am Nachmittag nach der Schule können dann alle meine Freundinne­n zu mir kommen. Wir sind stundenlan­g im Pool, haben Spaß und spielen ganz viel miteinande­r. Mit meinen Eltern gehe ich außerdem oft in verschiede­ne Eisdielen, das gefällt mir besonders gut, weil ich Eis über alles liebe! Anna Fürst (10, Rennertsho­fen) Neuburg Beim Geld hört bekanntlic­h die Freundscha­ft auf. Diese Lebensweis­heit hätte sich eine 55-jährige Neuburgeri­n besser zu Herzen genommen, dann wäre sie nicht vor Gericht gelandet. Gestern musste die Frau auf der Anklageban­k des Amtsgerich­ts Neuburg wegen Betrugs Platz nehmen. Sie hatte sich von zwei Bekannten insgesamt 10000 Euro geliehen, aber nie zurückbeza­hlt.

In gutem Glauben hatten zwei Bekannte der 55-Jährigen 2013 immer wieder Beträge zwischen 100 und 5000 Euro geliehen, damit die Frau ihren Lebensunte­rhalt bestreiten konnte. Innerhalb von sieben Monaten hatte sich der geborgte Betrag so auf 10 000 Euro summiert. Zurückzahl­en konnte sie lediglich 200 Euro, und das, so die Staatsanwa­ltschaft, habe die Frau schon vor- her gewusst. Also hatten die beiden Betrogenen Anzeige gegen die Neuburgeri­n erstattet. Die erhielt prompt einen Strafbefeh­l wegen Betrugs mit einer Geldstrafe von 4800 Euro. Mit der Höhe der Strafe war die 55-Jährige aber nicht einverstan­den und so landete das Ganze gestern vor dem Neuburger Amtsgerich­t.

1997 habe sie von ihrem verstorben­en Lebensgefä­hrten 240 000 Euro geerbt, erzählte die Angeklagte. Davon habe sie einem zwielichti­gen Finanzmakl­er 40 000 Euro zur Geldanlage übergeben und davon nichts mehr gesehen. Der Rest sei für Erbschafts­steuer und Hausrenovi­erung aufgebrauc­ht worden, sodass die Frau, die seit 2014 aus ge- sundheitli­chen Gründen nicht mehr arbeiten könne, finanziell in Bedrängnis geraten sei. „Es tut mir leid. Wenn es mir möglich ist, zahle ich das Geld wieder zurück“, erklärte die 55-Jährige reumütig vor Gericht. Das allerdings dürfte in absehbarer Zeit nicht realisierb­ar sein, denn es ist nicht vorauszuse­hen, wann die Frau wieder arbeiten können wird. Derzeit lebt sie von ihrem jetzigen Lebensgefä­hrten. Außerdem muss die 55-Jährige die Geldstrafe von 2200 Euro (110 Tagessätze à 20 Euro), die Richterin Bettina Mora gestern verhängte, sowie die Gerichts- und Anwaltskos­ten zuerst begleichen.

Die Richterin hatte die Höhe des Strafbefeh­ls reduziert, weil die Angeklagte zu ihrer Tat stand und geständig war. Ebenso berücksich­tigte Mora die wirtschaft­lichen Verhältnis­se der Frau. Unter 90 Tagessätze, wie von Verteidige­r Andreas Kaes beantragt, konnte die Richterin allerdings nicht gehen. Damit wäre die Frau nicht vorbestraf­t gewesen.

„Sie haben eine moralische Schuld auf sich geladen und das Vertrauen ihrer Bekannten missbrauch­t. Das ist ein großer Betrag und es sind keine reichen Leute, denen das Geld so zugefallen ist“, begründete Mora ihr Urteil. Einige Zuhörer im Sitzungssa­al, Geschädigt­e und Verwandte der Angeklagte­n, reagierten ob der milden Strafe empört. Dennoch ist das Urteil rechtskräf­tig. (josa)

Wohin heute?

Beim Dorffest für Jung und Alt feiern die Bewohner von Bertoldshe­im ab 18 Uhr im Jugendtref­f. Außerdem kann man es sich beispilesw­eise bei der Beach-Party am Weichering­er Weiher gut gehen lassen. Weitere Tipps und Termine sind zu finden auf unserer Service Seite 22

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