Auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Verkehrsausschuss Parkplätze im Ostend sind Mangelware. Das Ergebnis der Bürgerbeteiligung, bei der Experten und Anwohner zu Wort kamen, ist eindeutig: Es braucht mehr Stellplätze
Wenn es ums Parken im Ostend geht, hört bei vielen Anwohnern der Spaß auf. Vor allem in den Abendstunden gleicht die Suche nach einem Parkplatz in vielen Straßen der berüchtigten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Das sorgte in der Vergangenheit für eine mitunter angespannte Stimmung im Viertel.
Eine Expertenrunde sowie eine Bürgerversammlung im Bürgerhaus Ostend sollten Abhilfe schaffen. Die Ergebnisse wurden nun im Verkehrsausschuss präsentiert. Die Parksituation ist laut Experten und Betroffenen unter anderem im Bereich der Schlesier-, Wartburgoder Sudetenlandstraße sowie in vielen weiteren Straßen problematisch. Hauptproblem ist, dass im Vergleich zu den Wohneinheiten zu wenige Parkplätze zur Verfügung stehen. Das hat seine historischen Gründe, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling in der Sitzung des Verkehrsausschusses: „Viele der Wohneinheiten wurden in den 70er Jahren gebaut, als es noch keine Stellplatzsatzung gab – deswegen gibt es Wohnungen, aber keine Stellplätze.“
Im Ausschuss war man sich einig, dass daher der wichtigste Punkt sei, in großem Stil Stellplätze zu schaffen. Das war auch eines der Ergebnisse im Bürgerbeteiligungsprozess. „Eigentümer und Hausverwalter sollen motiviert werden, Stellflächen zu schaffen“, bestätigte Jürgen Stickl vom Stadtteilmanagement. Die Bürger würden sich außerdem mehr Polizeipräsenz und Verkehrsüberwachung wünschen. Auch Schrottfahrzeuge, die über Monate an der Straße stünden, sowie Garagen, die zu Lagerräumen oder Biergärten umfunktioniert wurden, seien den Anwohnern ein Dorn im Auge. Unter der Moderation des Stadtteilmanagements wollen sich im Frühjahr Experten, Betroffene sowie die Stadtverwaltung treffen und gemeinsam über weitere Lösungen beraten.
Thema im Verkehrsausschuss war außerdem die Verlegung der Bushaltestelle am Karlsplatz. Auf Antrag von Stadtrat Bernhard Pfahler hatte der Werkausschuss im Oktober 2016 entschieden, die Stadtbushaltestelle der Linie 5 zur Feuerwehrzufahrt am Karlsplatz zu verlegen. Jetzt soll sie doch an ihrem bisherigen Standort bleiben und dafür im Rahmen der Sanierung des Karlsplatzes behindertengerecht ausgebaut werden.
Auch beim Geh- und Radweg in der Grünauer Straße/Einmündung Nördliche Grünauer Straße bleibt alles beim alten: Gmehlings Vorschlag, eine Warnblinkanlage für Autofahrer anzubringen, wurde knapp abgelehnt. Damit folgte die Mehrheit der Ausschussmitglieder einer Stellungnahme der Polizei, nach der der Nutzen für die Verkehrssicherheit zu gering sei.
Und: Im Bereich des Friedhofs wird es dauerhaft einen Behindertenparkplatz mehr geben. Der ehemalige in der Franziskanerstraße bleibt erhalten, neu dazu kam der im Invalidengäßchen.