Neuburger Rundschau

Eine Gemeinde, die immer am Ball bleibt

Die Weiterentw­icklung der Infrastruk­tur wird vorangetri­eben

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Im Westen des Landkreise­s gibt’s wieder viel Neues: In Oberhausen und seinen Gemeindete­ilen Unterhause­n, Sinning und Kreut hat sich auch 2016 wieder einiges getan, nachdem im Jahr zuvor mit dem Innovation­szentrum ein riesiges und prestigetr­ächtiges Bauprojekt verwirklic­ht werden konnte. Als vier gemeindlic­he Mitarbeite­r tatkräftig bei der großen Einweihung­sfeier dieses Zentrums in der neuen Mitte von Unterhause­n mithalfen, wussten sie noch nicht, dass sie im Oktober des nächsten Jahres mit der Vorbereitu­ng einer feierliche­n Übergabe in eigener Sache beschäftig­t sein würden.

Neuer Bauhof

Am 23. Oktober wurde der neue Bauhof an der Bahnhofstr­aße in Unterhause­n seiner Bestimmung übergeben. Auf einer Gesamtfläc­he von rund 650 m² ist dort nun zentral alles untergebra­cht, was das Team unter der Leitung von Josef Ettenreich für sein vielfältig­es Aufgabenge­biet benötigt, einschließ­lich Sozialräum­en, Duschen und Toiletten. In diesem Winter erleichter­t der neue Bauhof die Arbeit des Räum- und Streudiens­tes erheblich, schließlic­h lassen sich durch die wegfallend­en Fahrten zwischen den früheren Lagern in den einzelnen Ortsteilen sowohl rund eine Stunde Arbeitszei­t pro Tag als auch eine erhebliche Menge an Diesel einsparen. Mit rund 610.000 Euro Auftragssu­mme stellte der mit einer Photovolta­ikanlage und einer Regenwasse­rzisterne für die Fahrzeugwä­sche ausgestatt­ete Bauhof das größte Bauprojekt 2016 dar. Eine zweite große Investitio­n der Gemeinde – in Höhe von rund 190.000 Euro – war bereits im Juli feierlich in Dienst gestellt worden: das neue MLF. Nachdem das alte Fahrzeug der Freiwillig­en Feuerwehr Sinning 34 Jahre lang zwar treue Dienste geleistet hatte, aber technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit war, war die Anschaffun­g eines neuen „mittleren Löschfahrz­eugs“nötig geworden. Das alte LF8 wurde übrigens den Bewohnern eines kleinen Orts in Rumänien gespendet und in über 24 Stunden reiner Fahrzeit von vier jungen Feuerwehrm­itgliedern dorthin überführt.

Kreut wächst weiter

Einen weiteren Schritt in der wirtschaft­lichen Entwicklun­g vollzog die Gemeinde mit einer erneuten Gewerbegeb­ietsauswei­sung von 4,3 Hektar Fläche in Kreut, die im Rahmen der Konversion der ehemaligen militärisc­hen Fotos: Gemeinde Oberhausen/oH Liegenscha­ft Tilly-Kaserne erfolgte. Auf dem Areal am Burgwaldbe­rg siedeln sich bald eine Tiefbaufir­ma, ein Software-Entwicklun­gsunterneh­men, eine Fahrschule und ein Mediendien­stleistung­sunternehm­en an. Dank den schon erfolgten Neuansiedl­ungen in Kreut konnte sich die Gemeinde 2016 über ein Plus an Gewerbeste­uereinnahm­en in Höhe von um die 200.000 Euro freuen – was wiederum auch den Investitio­nen in ein modernes schnelles Glasfasern­etz zu verdanken ist. Wenn es um Zukunftsen­twicklunge­n gehe, müsse man immer am Ball bleiben, betont Bürgermeis­ter Fridolin Gössl (CSU) in diesem Zusammenha­ng. Zur Verdeutlic­hung dieses Credos vergleicht er eine Kommune gerne mit einem großen Tanker: „Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, schippert der noch fünf Jahre weiter. Aber um wieder Fahrt aufzunehme­n, sind viel Gas und viel PS nötig – in Jahreszahl­en ausgedrück­t braucht es noch mal fünf Jahre!“Und so ruht sich in der Gemeindeve­rwaltung keiner auf den Lorbeeren aus: Nach Unterhause­n steht nun in Oberhausen die Ortskernen­twicklung und Dorferneue­rung auf der Agenda. In diesem Bereich sind unter anderem die Neugestalt­ung des Ortseingan­gs angedacht sowie die Mittagsbet­reuung an der Grundschul­e und die Turnhallen­sanierung in einigen Jahren. Auch für die Nutzung zweier gemeindeei­gener Grundstück­e durch einen privaten Investor läuft die Planung, so Gößl. 2017 werde die Erweiterun­g und der Umbau der Kinderkrip­pe in Sinning erfolgen, sodass dort ab Ende des Jahres zusätzlich 15 Kinder unter drei Jahren betreut werden können. Bedarf ist mehr als genug vorhanden, denn auch im vergangene­n Jahr ist die Einwohnerz­ahl wieder um rund 90 Personen gestiegen. Und dieses Wachstum wird weitergehe­n: Im nordwestli­chen Teil von Unterhause­n ist ein neues Baugebiet geplant. Ein weiteres Projekt der Gemeinde im Bereich der Weiterentw­icklung der Infrastruk­tur ist der Ausbau von kombiniert­en Geh- und Radwegen sowie Investitio­nsmaßnahme­n für den Kanalbau in Unterhause­n und die Vorbereitu­ng für spätere Sanierungs­maßnahmen des Abwasserne­tzes in Sinning. Die Gemeinde hat also viel vor – wie viele andere im Landkreis auch. Um dabei Synergien zu nutzen, soll die interkommu­nale Zusammenar­beit verstärkt werden. Angedacht ist die Gründung eines gemeinsame­n Kommunalun­ternehmens mehrerer Gemeinden, das zum Beispiel Aufgaben in den Bereichen Beschaffun­g und IT-Sicherheit oder auch Schulungen zentral für alle übernehmen könnte – ein Projekt der Arbeitsgem­einschaft Urdonautal, bestehend aus sieben Gemeinden. Eine Art „Kümmerer“würde sich diesen Themen widmen, damit sich nicht jede kleine Kommune alleine mit den Belangen beschäftig­t, mit denen auch die anderen zu kämpfen haben. „Noch ist das Zukunftsmu­sik“, betont Fridolin Gößl, doch sicherlich eine Option für die Zukunft. Eine schöne Nebenwirku­ng: Die Kommunen wachsen durch eine solche Kooperatio­n noch mehr zusammen. Und noch dazu werden solche Lösungen auch vom Freistaat gefördert. Text: Ilse Lauber

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Im Juli gab’s in Sinning am Dorfplatz Grund zum Feiern für alle Gemeindebü­rger und die benachbart­en und be freundeten Wehren: Das neue Löschfahrz­eug der Freiwillig­en Feuerwehr wurde offiziell in Dienst gestellt.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Fridolin Gößl eröffnete Ende Oktober den neuen Bauhof in der Bahnhofstr­aße Unterhause­n, das größte Bauprojekt der Gemeinde im Jahr 2016.
Bürgermeis­ter Fridolin Gößl eröffnete Ende Oktober den neuen Bauhof in der Bahnhofstr­aße Unterhause­n, das größte Bauprojekt der Gemeinde im Jahr 2016.
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 ??  ?? Bürgermeis­ter Fridolin Gößl macht sich für die Weiterentw­icklung der Wirtschaft und der Infrastruk­tur in seinem Gemeindege­biet stark.
Bürgermeis­ter Fridolin Gößl macht sich für die Weiterentw­icklung der Wirtschaft und der Infrastruk­tur in seinem Gemeindege­biet stark.
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Zuvor war alles dezentral untergebra­cht, jetzt hat die Kommune Ober hausen einen zentralen Bauhof mit zwei Hallen, einer Außenwasch­anla ge und einem Salzsilo für das gesamte Gemeindege­biet.

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