Tierschutz, Umweltschutz, Region: An diesen Siegeln können sich Verbraucher orientieren
Bio Die meisten Verbraucher kennen das deutsche Bio Siegel, ein weiß grünes Sechseck mit der Aufschrift „Bio“. Seit 2010 darf es aber nur zu sammen mit dem EU Bio Siegel ver wendet werden – ein stilisiertes Blatt aus zwölf weißen Sternen auf grünem Grund. Voraussetzung für beide Sie gel ist, dass alle Zutaten landwirtschaft lichen Ursprungs zu mindestens 95 Prozent aus dem ökologischen Landbau stammen. Auch die Handelsketten führen eigene Bio Marken (Edeka Bio, Rewe Bio), die dem EU Standard ge nügen. Darüber hinaus gibt es die Siegel der Anbauverbände Bioland, Natur land und Demeter, diese haben noch strengere Richtlinien – etwa, was Futtermittel oder Tierschutz angeht.
Region Das Siegel „Geprüfte Quali tät Bayern“garantiert, dass die Hauptzutat für ein Produkt zu 100 Pro zent aus Bayern stammt und es im Freistaat erzeugt und verarbeitet wurde. Herausgeber ist das bayerische Land wirtschaftsministerium. Seit 2013 gibt es das Siegel auch mit einem regio nalen Zusatz, etwa „Geprüfte Qualität – Allgäu“. Wer Öko Produkte aus Bay ern kaufen will, kann unter anderem auf das „Bio Siegel Bayern“zurückgrei fen, ebenfalls vom Landwirtschaftsmi nisterium. Im Allgäu sind die Regio nalprodukte der Feneberg Dachmarke „Von hier“Marktführer. Das Siegel stellt sicher, dass die Produkte aus ei nem Umkreis von 100 Kilometer um Kempten stammen und aus kontrolliert biologischem Anbau. Die regionale Initiative „Unser Land“bietet regionale Produkte mit dem weiß blauen Logo an. Das Netzwerk bietet unter anderem Apfelsaft und Eier aus dem „Augsbur ger Land“an.
Herkunft Das gelb rote Siegel „Ge schützte Ursprungsbezeichnung“der EU besagt, dass Erzeugung, Verarbei tung und Herstellung in einem Gebiet erfolgen – etwa für Allgäuer Emmenta ler. Bei der „Geschützten geografi schen Angabe“ist einer der Herstel lungsstufen in einem bestimmten Ge biet erfolgt – etwa bei Nürnberger Leb kuchen. Am wenigsten aussagekräf tig ist das Label „Garantiert traditionelle Spezialität“, das nur eine Zusammen setzung hervorhebt – etwa bei Serrano Schinken.
Tierschutz/Umweltschutz Empfeh lenswert ist laut Verbraucherschüt zern das Siegel „Für mehr Tierschutz“des Deutschen Tierschutzbundes, das es für Schweinefleisch und Geflügel gibt. Als irreführend bezeichnen sie dage gen das Siegel „Aktion Tierwohl“. Bei Eiern empfehlen sie das KAT Siegel, das Hühnern bessere Bedingungen ga rantiert. Zudem wichtig: Die Label „Ohne Gentechnik“und „Pro Planet“für umweltschonende Produktionswei sen. Für Fisch ist das MSC Siegel am bekanntesten, das umweltgerechte Fischerei kennzeichnet. Der Nachteil: Viele kleine Fischer tun sich schwer, das Geld für die Zertifizierung aufzubrin gen. Das ASC Siegel kennzeichnet Fisch aus Aquakultur, als irreführend be werten Verbraucherschützer Label für „delphinfreundlichen Fang“.
Fairer Handel Am bekanntesten ist das Fairtrade Siegel für Lebensmit tel, das Erzeugern einen Mindestpreis si chert, gerechte Erlöse für Kleinbauern und Zwangs und Kinderarbeit verbie tet. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Label von Importorganisationen – unter anderem „Gepa“, „El Puente“und „Banana Fair“.
Lebensmittelsicherheit Das „DLG Siegel“der Deutschen Landwirt schaftsgesellschaft hat wenig Aussage kraft. Vergeben wird es von Experten aus Landwirtschaft und Lebensmittelin dustrie, getestet wird nur Geschmack, Aussehen und Geruch. Als irreführend werten Verbraucherschützer gar das Siegel vom „Institut Fresenius“, da die Prüfung von Lebensmitteln im Auf trag der Hersteller erfolgt und die Krite rien wenig transparent sind. (sok)