Volkstheater zeigt Uraufführung
Veranstaltung Am Ostersonntag feiert das „Trio Musicale – Eine musikalische Komödie“im Stadttheater Premiere. Was das Besondere an dem Stück ist und warum es zu den Neuburger Schauspielern so gut passt
Drei alternde Diven stehen im Mittelpunkt des Stücks, das das Neuburger Volkstheater im Frühjahr im Stadttheater auf die Bühne bringt. Es handelt sich um eine musikalische Komödie mit dem Titel „Trio Musicale“. Das Besondere daran: Das Stück wurde nie zuvor gezeigt. Am 16. April um 20 Uhr wird es in Neuburg uraufgeführt.
Worum geht‘s? Die drei Damen mit den antiquierten Namen Hermine, Alma und Pauline sind gut 60 Jahre alt und halten an dem Gedanken fest, in einer „Pension“zu leben. Mehr scheinen die ehemaligen darstellenden Künstlerinnen aber nicht gemeinsam zu haben. Hermine hatte es in den 1950er Jahren als Filmstar in dem fragwürdigen Streifen „Die Sünderin von St. Tropez“am weitesten gebracht. Die geistreiche Alma war zu dieser Zeit eine Operettensoubrette an einer Landesbühne und die rheinische Frohnatur Pauline Chorsängerin am Flensburger Opernhaus. Was die Drei mit dem Pianisten Paul zusammenführt und was es mit der „Pension“tatsächlich auf sich hat, erfährt der Zuschauer erst nach und nach. Musikproduzent Speckenbach will die Damen jedenfalls als „SeniorenGirlie-Trio“unter Vertrag nehmen. Doch hat er tatsächlich ihr künstlerisches Wohl im Sinn?
Auf das „Trio Musicale“von Autor Gerhard Haase Hindenberg (bekannt zum Beispiel durch die Rolle des Reichsmarschalls Hermann Göring im Hollywood-Kinofilm „Operation Walküre – Das StauffenbergAttentat“) und dem preisgekrönten Komponisten Thomas Erich Killinger stieß Regisseur Oliver Vief Ende Oktober des vergangenen Jahres. Vief, der seit 1997 beim Volkstheater ist und seit 2004 Regie führt, sei stets auf der Suche nach interessanten Stücken, die zur Besetzung des Volkstheaters passten, erzählt die Neuburgerin Nicola Kloss, die beim Volkstheater die Pressearbeit über- nommen hat. Im „Trio Musicale“müssten alle Schauspieler sehr gut singen können. Das sei vielleicht ein Grund, warum sich bisher keine andere Gruppe an das Werk herange- traut habe, vermutet die Neuburgerin.
Im Volkstheater sind bekanntermaßen einige talentierte Musiker versammelt: Nicola Kloss spielt die Hermine. Im wirklichen Leben ist sie Musiklehrerin. Sie singt viel, spielt in der Hofmusik und in verschiedenen Orchestern. Außerdem hat sie heuer zum zehnten Mal die musikalische Leitung beim Volkstheater inne. Katrin Mitko ist Alma. Eigentlich verdient Mitko als Tierärztin ihr Geld, ist aber ebenfalls in der Hofmusik und singt seit einigen Jahren in Chören, bei Opern und Operetten. Anita Kerner tritt als Pauline auf. Die gelernte Raumausstatterin ist bereits seit etlichen Jahren (2004) im Volkstheater dabei und hatte schon einige Gesangsrollen. Auch sie singt gerne. Der Pianist Paul wird von Martin Göbel verkörpert, Musiklehrer und Leiter des Liederkranzes. Eberhard Spieß gibt in einer reinen Sprechrolle den skrupellosen Musikproduzenten Speckenbach. Eva-Maria Schuster – neu beim Volkstheater – und Leon Zimmermann – mit 21 Jahren der jüngste in der Gruppe, aber ein „Volkstheater-Gewächs“– bilden die Band. Sie spielen Kontrabass beziehungsweise Schlagzeug.
„Die Musik spielt in dem Stück zwar eine große Rolle, es ist aber kein Musical“, betont Kloss. Auch handle es sich um keine reine Komödie, obwohl das Stück im Untertitel so deklariert ist. Die Geschichten der Damen werden mit viel Tiefgang erzählt, so die Neuburgerin. Dabei werden die Kehrseite der Glitzerwelt und die Skrupellosigkeit der Kunst-Maschinerie beleuchtet. Neben der Handlung verspricht vor allem die Musikauswahl einen unterhaltsamen Abend: Die Kompositionen reichen vom Chanson bis zum Boogie-Woogie. „Einfach zeitlos“, sagt Nicola Kloss.
Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Tickets gibt es in Neuburg beim Reisebüro Spangler (Rosenstraße C 97, Telefon 08431/8611), im Bücherturm (Sèter Platz, Telefon 08431/642392) und in der Tourist-Info (Ottheinrichplatz 118, Telefon 08431/55240). O
Weitere Aufführungen sind am Freitag, 21., Samstag, 22., Freitag, 28., und Samstag, 29. April. Beginn ist je weils um 20 Uhr im Stadttheater. I