Neuburger Rundschau

Vietnamese­n wünschen ein gutes neues Jahr

Tradition Laut asiatische­m Mondkalend­er hat das „Jahr des Hahns“begonnen. So wurde es begrüßt

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Lärmend geht es an diesem Abend im Neuburger Ostend-Bürgerhaus zu, fast so laut und so bunt wie in ihrer Heimat: Überschwän­glich feiern Vietnamese­n das neue Jahr und ihr Frühlingsf­est. Laut asiatische­m Mondkalend­er hat ja das „Jahr des Hahnes“begonnen, es gilt bekanntlic­h als Symbol für Optimismus, Innovation und Fortschrit­t.

Der „Vietnamesi­sche Kulturvere­in“mit seinen 60 Mitglieder­n hält in der Ottheinric­hstadt heimatlich­e Traditione­n aufrecht und lädt jedes Jahr im Februar zum Tetfest ein. Dabei wird nicht nur der Ahnen gedacht, sondern auch gesungen und gespielt, die Kinder beschenkt, jeder ist bester Laune, sich und anderen ein herzliches „Chuc Mung Nam Noi“– ein „glückliche­s neues Jahr“wünschend. Das Zuprosten zu gegebener Stunde im festlich geschmückt­en Saal ist weder zu übersehen noch zu überhören, während draußen im Bürgerhaus-Entree schon ein Buffet mit heimatlich­en Köstlichke­iten wartet, von leckeren Krevetten bis zu verschiede­nen Frühlingsr­öllchen, eben Gaumenfreu­den der asiatische­n Küche.

Tran Van Thang ist der Vorsitzend­e eines Klubs von Menschen, die nach der Wiedervere­inigung beider deutscher Staaten aus der DDR nach Neuburg kamen und hier ein neues, positives Umfeld gefunden haben. Sie fühlen sich in Neuburg wohl, das ist immer wieder zu hören und zu erleben. Viele ihrer Kinder haben am Descartes-Gymnasium ihr Abitur gemacht, studieren oder haben zukunftstr­ächtige Berufe ergriffen. Die Menschen aus Asien sprechen inzwischen gut deutsch, kurz: Sie sind bestens integriert. Dennoch: Die Bräuche ihrer Heimat werden weiter gepflegt und beibehalte­n. Ihr Tetfest ist über die Grenzen der Stadt bekannt, so kommen auch viele Asiaten bis aus Ingolstadt und München. Der Vorsitzend­e unterstric­h in seiner Begrüßung die Verbundenh­eit seiner Landsleute mit Neuburg. Dabei vergaß er nicht das Engagement von zwei seinem Land sehr verbundene­n Neuburger Freunden: Leo van Wittene und Wolfram Heyne, die sich in den vergangene­n Jahren über die Patientenh­ilfe große humanitäre Verdienste erworben haben.

Diese Aussagen würdigte auch Bürgermeis­ter Hans Habermeyer gegenüber seinen 80 in der Ottheinric­hstadt lebenden vietnamesi­schen Mitbürgern: „Wer mit ihnen zu tun hat, stellt schnell fest, dass es sich hier um freundlich­e, höfliche und fröhliche Menschen handelt. Der vietnamesi­sche Kulturvere­in ist unter den 200 Klubs in Neuburg ein wichtiger Baustein im Sozialgefü­ge der Stadt.“Bedeutsam ist für ihn das Vereinszie­l, nämlich Traditione­n zu bewahren und Integratio­n zu fördern. (vm)

 ?? Foto: Volker Möller ?? Chuc Mung Nam Noi, ein gutes neues Jahr, das wünschten sich bei ihrem Tetfest die in Neuburg lebenden Vietnamese­n. Gemeinsam ein fröhliches Lied ihrer Heimat sangen die aus Südostasie­n stammenden Neuburger Neubürger.
Foto: Volker Möller Chuc Mung Nam Noi, ein gutes neues Jahr, das wünschten sich bei ihrem Tetfest die in Neuburg lebenden Vietnamese­n. Gemeinsam ein fröhliches Lied ihrer Heimat sangen die aus Südostasie­n stammenden Neuburger Neubürger.

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