Neuburger Rundschau

Klares Votum für den Sonnenhüge­l

Stadtrat Die Frauen-Union hat sich für Isabella Braun ausgesproc­hen, Erzieherin­nen und Eltern für den aktuellen Namen des Kindergart­ens. Für die Schriftste­llerin gibt es nun andere Optionen

- VON BASTIAN SÜNKEL

Ohne Zweifel hat Isabella Braun bei vielen Menschen in Neuburg einen hohen Stellenwer­t. Sie war es, die Jugendlite­ratur in Deutschlan­d im 19. Jahrhunder­t salonfähig gemacht hat, ja ihr überhaupt ein Wesen gab. Trotzdem will es mit der Erinnerung­skultur in ihrer jahrelange­n Heimat nicht so recht funktionie­ren. Erst wird das Sonderpäda­gogische Förderzent­rum trotz Einwänden der Neuburger Kreispolit­iker als Dr.-WalterAsam-Schule getauft, das damit den Namen der Schriftste­llerin einbüßt. Dann entschließ­t sich der Stadtrat am Dienstaben­d dazu, den Kindergart­en-Neubau im Westen der Stadt nicht nach Isabella Braun zu benennen. Ein Votum gegen die Schriftste­llerin?

Das lässt sich mit einem klaren Nein beantworte­n. Dass die Autorin in Neuburg eine Berechtigu­ng hat, für ihr Lebenswerk posthum eine angemessen­e Ehrung zu erfahren, stellen weder die Stadträte noch Oberbürger­meister Bernhard Gmehling in Frage. Der Vorschlag der Frauen-Union findet aus einem anderen Grund keine Zustimmung.

Schließlic­h zieht der bereits be- stehende Kindergart­en Sonnenhüge­l in den Neubau um, sobald dieser fertig ist. Die Erzieherin­nen als auch die Eltern haben sich im Vorfeld mit einer Unterschri­ftenliste dafür ausgesproc­hen, den Namen zu behal- ten, weil er am besten zum Konzept des Kindergart­ens passe. Auch Doris Stöckl als Mitglied der FrauenUnio­n bringt ihr Verständni­s für den Erhalt des Namens Sonnenhüge­l zum Ausdruck, stimmt schließlic­h aber mit Fritz Goschenhof­er (CSU) für Isabella Braun und damit gegen die 26 übrigen Stadträte.

Dass der Name der Schriftste­llerin bald in Neuburg Anklang finden soll, will sich Matthias Enghuber (CSU) dick ins Hausaufgab­enheft schreiben. Dazu gibt es auch Vorschläge: Weil sich die Grundschul­e gegen eine Namensände­rung ausgesproc­hen habe, sagt OB Gmehling, soll nun der Kontakt zur Mittelschu­le aufgenomme­n werden. Stadträtin Elfriede Müller (CSU) kann sich vorstellen, dass die Straße zur neuen Paul-Winter-Realschule jenen Namen tragen kann. Während Stadtheima­tpfleger Roland Thiele darauf wert legt, dass erst das Denkmal im Englischen Garten wieder begehbar gemacht wird, indem man den Zaun versetzen lässt.

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