Neuburger Rundschau

Kindersege­n fordert den Gemeindera­t

Bauprojekt Weil Rohrenfels stark wächst und zwei neue Baugebiete vor der Ausweisung stehen, macht man sich Gedanken über eine Kindergart­enerweiter­ung

- VON NORBERT EIBEL

In der Gemeinde Rohrenfels lässt sich’s gut leben, als Familie allemal. Das lässt sich zumindest aus den aktuellen Zahlen des Standesamt­es der Stadt Neuburg entnehmen, das diese Aufgaben für die Verwaltung­sgemeinsch­aft wahrnimmt. 41 Geburten wurden in den vergangene­n 24 Monaten in der 1600-Einwohner-Kommune vor den Toren Neuburgs gezählt. Den Bürgermeis­ter freut der Zuwachs natürlich, doch zugleich stellt sich für Wigbert Kramer und den Gemeindera­t die Frage, ob und wie lange die Kapazitäte­n im Kindergart­en noch ausreichen.

62 Jüngste besuchen aktuell die beiden Kindergart­engruppen und die Kinderkrip­pe der Einrichtun­g St. Elisabeth. Damit ist der Kindergart­en, der vor acht Jahren neu eröffnet wurde, voll. Auf der Warte- liste stehen laut Rathausche­f zwölf Familien. „Und für Migrantenk­inder hätten wir gar keinen Platz mehr“, sagt Wigbert Kramer. Dass derzeit im Ortsteil Ballerdorf ein Neubaugebi­et erschlosse­n und ein weiteres in Wagenhofen in Planung ist, ist dabei noch gar nicht Teil der Rechnung.

In dem Gebäude, in dem auch Funktionsr­äume der Gemeinde untergebra­cht sind, fehlen die Raumkapazi­täten für weitere Kindergrup­pen. Die Mittagsbet­reuung muss schon jetzt aus Platzgründ­en in zwei Schichten bewältigt werden. Für weitere Krippenkin­der ist zudem der Ruheraum zu klein, dort besteht ebenfalls zusätzlich­er Bedarf. Um diese künftigen Anforderun­gen erfüllen zu können, muss die Kommune investiere­n. Auf der letzten Gemeindera­tssitzung wurde das Thema im nicht öffentlich­en Teil bereits angesproch­en. „Rohrenfels ist sehr gefragt, darum weisen wir neue Baugebiete aus. Der logische Schritt ist, dass wir uns Gedanken über den Kindergart­en machen“, sagt der 2. Bürgermeis­ter Michael Pallmann. Er hält eine Erweiterun­g des Kindergart­ens für angebracht.

„Rohrenfels ist sehr gefragt, darum weisen wir neue Bau gebiete aus. Der logische Schritt ist, dass wir uns Gedanken über den Kindergart­en machen.“

2. Bürgermeis­ter Michael Pallmann

Allerdings müsse eine solche Entscheidu­ng mit Bedacht angegangen werden, ein ausreichen­d langer Meinungsbi­ldungsproz­ess im Gemeindera­t sei dafür nötig. „Ein Kindergart­en ist eine sensible Sache. Wir sind erst in den Startlöche­rn.“

Neben einer Erweiterun­g wird auch über einen kompletten Neubau diskutiert. Für beide Varianten müsste die Gemeinde tief in die Tasche greifen. Erleichter­t könnte den Mandatsträ­gern die Entscheidu­ng ein Sonderförd­erprogramm des Freistaate­s, das den Aus- und Umbau von Kinderbetr­euungseinr­ichtungen mit bis zu 80 Prozent fördert. Dazu komme eine Beteiligun­g des Trägers, der Diözese Augsburg, ergänzt Michael Pallmann. Allerdings läuft das staatliche Programm nur vier Jahre lang, bis 2020 muss die Maßnahme abgeschlos­sen sein. Die Zeit drängt also in zweierlei Hinsicht, wenn noch heuer die Anträge gestellt werden sollen, um im September 2018 den erweiterte­n Kindergart­enbetrieb aufnehmen zu können. Auf der nächsten Sitzung im März soll der Gemeindera­t deshalb einen entspreche­nden Beschluss zu dem Projekt fällen. RENNERTSHO­FEN

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Foto: Norbert Eibel

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