Kindersegen fordert den Gemeinderat
Bauprojekt Weil Rohrenfels stark wächst und zwei neue Baugebiete vor der Ausweisung stehen, macht man sich Gedanken über eine Kindergartenerweiterung
In der Gemeinde Rohrenfels lässt sich’s gut leben, als Familie allemal. Das lässt sich zumindest aus den aktuellen Zahlen des Standesamtes der Stadt Neuburg entnehmen, das diese Aufgaben für die Verwaltungsgemeinschaft wahrnimmt. 41 Geburten wurden in den vergangenen 24 Monaten in der 1600-Einwohner-Kommune vor den Toren Neuburgs gezählt. Den Bürgermeister freut der Zuwachs natürlich, doch zugleich stellt sich für Wigbert Kramer und den Gemeinderat die Frage, ob und wie lange die Kapazitäten im Kindergarten noch ausreichen.
62 Jüngste besuchen aktuell die beiden Kindergartengruppen und die Kinderkrippe der Einrichtung St. Elisabeth. Damit ist der Kindergarten, der vor acht Jahren neu eröffnet wurde, voll. Auf der Warte- liste stehen laut Rathauschef zwölf Familien. „Und für Migrantenkinder hätten wir gar keinen Platz mehr“, sagt Wigbert Kramer. Dass derzeit im Ortsteil Ballerdorf ein Neubaugebiet erschlossen und ein weiteres in Wagenhofen in Planung ist, ist dabei noch gar nicht Teil der Rechnung.
In dem Gebäude, in dem auch Funktionsräume der Gemeinde untergebracht sind, fehlen die Raumkapazitäten für weitere Kindergruppen. Die Mittagsbetreuung muss schon jetzt aus Platzgründen in zwei Schichten bewältigt werden. Für weitere Krippenkinder ist zudem der Ruheraum zu klein, dort besteht ebenfalls zusätzlicher Bedarf. Um diese künftigen Anforderungen erfüllen zu können, muss die Kommune investieren. Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde das Thema im nicht öffentlichen Teil bereits angesprochen. „Rohrenfels ist sehr gefragt, darum weisen wir neue Baugebiete aus. Der logische Schritt ist, dass wir uns Gedanken über den Kindergarten machen“, sagt der 2. Bürgermeister Michael Pallmann. Er hält eine Erweiterung des Kindergartens für angebracht.
„Rohrenfels ist sehr gefragt, darum weisen wir neue Bau gebiete aus. Der logische Schritt ist, dass wir uns Gedanken über den Kindergarten machen.“
2. Bürgermeister Michael Pallmann
Allerdings müsse eine solche Entscheidung mit Bedacht angegangen werden, ein ausreichend langer Meinungsbildungsprozess im Gemeinderat sei dafür nötig. „Ein Kindergarten ist eine sensible Sache. Wir sind erst in den Startlöchern.“
Neben einer Erweiterung wird auch über einen kompletten Neubau diskutiert. Für beide Varianten müsste die Gemeinde tief in die Tasche greifen. Erleichtert könnte den Mandatsträgern die Entscheidung ein Sonderförderprogramm des Freistaates, das den Aus- und Umbau von Kinderbetreuungseinrichtungen mit bis zu 80 Prozent fördert. Dazu komme eine Beteiligung des Trägers, der Diözese Augsburg, ergänzt Michael Pallmann. Allerdings läuft das staatliche Programm nur vier Jahre lang, bis 2020 muss die Maßnahme abgeschlossen sein. Die Zeit drängt also in zweierlei Hinsicht, wenn noch heuer die Anträge gestellt werden sollen, um im September 2018 den erweiterten Kindergartenbetrieb aufnehmen zu können. Auf der nächsten Sitzung im März soll der Gemeinderat deshalb einen entsprechenden Beschluss zu dem Projekt fällen. RENNERTSHOFEN