Neuburger Rundschau

Trauer um Berliner Eisbär Baby Fritz

Tiere Der Kleine stirbt sechs Jahre nach Knut an einer rätselhaft­en Lebererkra­nkung

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Noch etwas ungelenk tapste das kleine Fellbündel um seine Mutter herum, machte sich durch spitze Quieklaute bemerkbar und schaute mit schwarzen Knopfaugen in die Kamera. Seit vier Monaten verzückte Eisbär-Baby Fritz die Berliner – obwohl sie ihn nur von Fotos und Videoaufna­hmen kannten. Eine Chance, das Mini-Raubtier im Freigehege des Tierparks zu beobachten, bekommen sie nun nicht mehr. Der kleine Fritz ist tot, er starb nach einer plötzlich aufgetrete­nen, noch rätselhaft­en Lebererkra­nkung.

Dabei hatte alles so schön angefangen. Stolz verkündete der Berli- ner Tierpark – das Ost-Pendant zum deutlich bekanntere­n Zoo im Westen der Hauptstadt – am 3. November seine erste Eisbärenge­burt seit 22 Jahren. Nachdem einer der Zwillinge bald darauf gestorben war, entwickelt­e sich der zweite Eisbär prächtig.

Von Anfang an wies Tierparkdi­rektor Andreas Knieriem aber auf die Risiken für ihn hin: „Die Jungtierst­erblichkei­t bei Eisbären liegt bei 50 Prozent.“Die Warnung kam nicht von ungefähr, wie sich nun zeigte. „Ich bin fassungslo­s, sehr traurig und deprimiert“, sagte er nach dem Tod des Jungtiers.

Besonders schlimm sei, dass Fritz innerhalb von zwölf Stunden aus unbekannte­n Gründen schwer erkrankt sei. „Wir haben derzeit keine Erkenntnis­se, was genau passiert ist.“Die tragische Geschichte „Berlin und seine Eisbären“hat nun ein neues Kapitel. Das von Fritz ist kürzer als das des prominente­n Eisbären Knut. Der kam im Dezember 2006 zur Welt. Seine Mutter nahm ihn nicht an, Pfleger Thomas Dörflein zog ihn mit der Flasche auf. Vor sechs Jahren – im März 2011 – trieb Knut tot im Wassergrab­en: Gehirnentz­ündung. Heute steht er im Naturkunde­museum.

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Foto: Tierpark Berlin, dpa Eisbär Baby Fritz war der Star des Berli ner Tierparks.

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