Neuburger Rundschau

Panther jubeln in Nürnberg

Eishockey Augsburg geht in den Play-offs in Führung. Im ersten von möglichen sieben Spielen überrasche­n die Gäste mit einem 4:1-Sieg. Am Freitag geht es im Curt-Frenzel-Stadion weiter

- VON MILAN SAKO

Traumstart für die Augsburger Panther ins Play-off-Viertelfin­ale. Dank eines überragend­en Torhüters Jonathan Boutin siegte der Außenseite­r gestern Abend bei den Nürnberg Ice Tigers mit 4:1 (1:1, 1:0, 2:0). Trevor Parkes, Thomas J. Trevelyan, Ben Hanowski und Aleksander Polaczek mit ihren Toren vor 7026 Zuschauern bescherten den AEV-Profis eine 1:0 Führung in der Best-of-seven-Serie, die am Freitag in Augsburg fortgesetz­t wird. Panther-Trainer Mike Stewart lobte seine Mannschaft entspreche­nd großzügig: „Meine Jungs haben viel investiert und viele Schüsse geblockt. Unser Powerplay war stark, unser Penaltykil­ling noch stärker. Und Torwart Boutin hat nicht nur die Paraden gemacht, die man von ihm erwartet, sondern uns mit ein paar Super-Saves im Match gehalten.“

Dabei waren die Panther ungewohnt hibbelig in ihre erste Playoff-Partie nach dreijährig­er Pause gestartet. Der verletzte Kaufbeurer Stürmer Alexander Thiel schilderte die Stimmung: „Die Mannschaft will loslegen, ist aber auch ziemlich nervös.“Auf dem Eis traf prompt vor dem 1:0 (6. Minute) der Gastgeber Scott Valentine eine falsche Entscheidu­ng. Der AEV-Verteidige­r setzte einen Check an, statt zurückzula­ufen. Die 2:1-Situation schloss Steven Reinprecht mit dem Führungsto­r ab. Augsburgs Torwart Jonathan Boutin war machtlos.

Als die AEV-Profis kurz darauf volle zwei Minuten mit 5:3-Überzahl agierten, brachten sie vor lauter Nervenflat­tern nicht mehr als einen Pfostensch­uss von Michael Davies zustande. Doch die Nervosität legte sich. Das zweite 5:3-Powerplay nutzte Trevor Parkes zum 1:1 (16.). Nach einem Schlagschu­ss von Brady Lamb fälschte der AEV-Topscorer den Puck unhaltbar für Torwart Andreas Jenike ab. Jetzt waren die Panther drin im Spiel und hatten auch Nürnbergs Paradereih­e mit Patrick Reimer, Reinprecht und Ehliz meist im Griff. In der 28. Mi- nute gingen die Augsburger erstmals in Führung. Ben Hanowski eroberte nach dem Bully den Puck und seinen sanften Schubserpa­ss verwandelt­e Thomas J. Trevelyan aus extrem spitzem Winkel zum 2:1 (28.). Trevelyan verpasste vier Minuten später die große Chance auf einen Doppelpack. Nachdem der Kanadier gefoult worden war, trat er zum Penalty an, doch der Außenstürm­er schoss Jenike an. Danach zogen die Franken aus allen Positionen ab, doch die Panther brachten immer wieder ein Körperteil in die Flugbahn oder Schlussman­n Boutin hielt. Zwischendu­rch verletzte sich AEV-Stürmer Michael Davies und humpelte in der 22. Minute mit einer Knieblessu­r in die Umkleide. Der Kanadier machte zwar kurze Belastungs­tests, kehrte aber nicht mehr ins Team zurück.

Danach stand Boutin öfter im Mittelpunk­t, als ihm lieb sein konnte. Der 31-jährige Deutsch-Kanadier stand sicher und parierte überragend. Wieder in 5:3-Überzahl sorgte Ben Hanowski 82 Sekunden vor der Schlusssir­ene mit dem 3:1 für die Entscheidu­ng. 13 Sekunden vor dem Ende schoss Aleksander Polaczek zum 4:1 ins leere Tor.

Das Duell zwischen dem Dritten und Sechsten der Vorrunde wird offenbar wie erwartet eng. Das gestrige 4:1 sagt noch gar nichts, wie Augsburgs Trainer Mike Stewart beteuert: „Du darfst in so einer langen Serie emotional nicht zu tief fallen oder zu hoch steigen. Es gibt genügend Chancen, einen Rückschlag wegzusteck­en.“Aber mit einem Auswärtssi­eg in die K.-o.-Runde zu starten, hat dem Coach geschmeckt.

 ?? Foto: ISPFD ?? Der Moment des Ausgleichs: Trevor Parkes reißt nach seinem Tor zum 1:1 die Arme hoch. Die Augsburger feierten am Ende einer spannenden und hochklassi­gen ersten Play off Begegnung in Nürnberg einen 4:1 Erfolg.
Foto: ISPFD Der Moment des Ausgleichs: Trevor Parkes reißt nach seinem Tor zum 1:1 die Arme hoch. Die Augsburger feierten am Ende einer spannenden und hochklassi­gen ersten Play off Begegnung in Nürnberg einen 4:1 Erfolg.

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