Neuburger Rundschau

Wie sicher ist diese Kreuzung?

Verkehr Am Übergang von der Ingolstädt­er Straße zur Monheimer Straße kommt es zu gefährlich­en Situatione­n. Unter anderem ein Blinklicht soll Abhilfe schaffen. Genügt das?

- VON MARCEL ROTHER

Es geschah an einem Samstag, an einem dunklen Novemberab­end des vergangene­n Jahres, gegen 19 Uhr. Es regnete, die Straßen waren nass und die Ampeln ausgeschal­tet, als eine Neuburgeri­n – von der Donaubrück­e kommend – zu Fuß die Monheimer Straße überqueren wollte. Ein Autofahrer, ebenfalls stadtauswä­rts unterwegs, bog in die Monheimer Straße ein, übersah die Frau und erfasste sie. Mit schweren Knochenbrü­chen kam sie ins Krankenhau­s und leidet noch heute unter den Folgen des Unfalls. Ohne namentlich genannt werden zu wollen, wandte sie sich mit ihrem Fall an die Neuburger Rundschau.

Der Übergang von der Ingolstädt­er Straße zur Monheimer Straße ist eine der meistbefah­renen Kreuzungen in Neuburg. „Rein von der Verkehrsbe­lastung haben wir es sicherlich mit einem Schwerpunk­t zu tun“, bestätigt Werner Schade von der Polizei Neuburg. Dennoch sei die Stelle kein Unfallschw­erpunkt – zumindest, was die Zahlen betreffe, betont der Hauptkommi­ssar. Seit 2014 seien der Polizei drei Unfälle mit Radfahrern sowie der eingangs geschilder­te Fall bekannt.

Gleichwohl könne die Dunkelziff­er höher liegen, räumt Schade ein. Nicht immer würden unliebsame Begegnunge­n zwischen Verkehrste­ilnehmern in Unfällen mit Sachoder Personensc­haden enden und auch nicht alle Zwischenfä­lle kämen bei der Polizei zur Anzeige. „Es kann durchaus zu heiklen Situatione­n kommen, aber wir sind darauf angewiesen, dass sich die Bürger bei uns melden“, ruft Schade auf.

Eine Unfallkomm­ission aus Polizei, Straßenbau­amt, Ordnungsam­t und Landratsam­t steht in ständigem Austausch und sammelt die eingegange­ne Kritik aus der Bevölkerun­g. Je nach Beschwerde­lage überprüfen die Mitarbeite­r im Abstand von etwa 14 Tagen die beanstande­ten Stellen. Die Leiterin des Ordnungsam­ts, Birgit Peter-Fest, bestätigt, dass es in der Vergangenh­eit wiederholt Meldungen von Bürgern gegeben habe, die auf die Kreuzung als Gefahrenst­elle aufmerksam gemacht hatten. „Die Folge waren zahlreiche Begehungen, bei denen geprüft wurde, wie sich die Situation entschärfe­n lässt,“sagt PeterFest.

Und es wurden Maßnahmen ergriffen. Ab 2012 wurde das Ampelsyste­m umgerüstet: Neben akustische­n Warnsignal­en für Sehbehinde­rte wurden am Übergang über die Ingolstädt­er Straße sogenannte Bedarfssch­altungen angebracht. Diese setzen die Ampel auf Knopfdruck in Gang und seien vorwiegend wegen der Touristen installier­t worden, sagt Peter-Fest. Sie würden an Wochenende­n und Feiertagen die Stadt besuchen, auf der Schlösslwi­ese parken und sollen mithilfe der Nachrüstun­g sicherer auf die andere Straßensei­te gelangen. Hintergrun­d ist die Ampelschal­tung, die nur zu bestimmten Zeiten aktiv ist: Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr und am Samstag von 7 bis 16 Uhr. An Sonnund Feiertagen bleibt das Signal aus.

Die Sicherheit an der Einmündung von der Ingolstädt­er Straße in die Monheimer Straße soll seit 2014 ein sogenannte­r Wechselbli­nker erhöhen. Das Leuchtsign­al erinnert an eine Ampel und macht die Autofahrer auf mögliche Fußgänger und Radfahrer aufmerksam, die zeitgleich Grün haben und die Monheimer Straße überqueren. Dieser funktionie­rt jedoch nur während der Betriebsze­iten des Ampelsyste­ms. In dem Fall der Neuburgeri­n, die von einem Auto erfasst wurde, war dieses jedoch schon aus. Eine Bedarfssch­altung, die per Knopfdruck aktiviert werden kann, gibt es an dieser Stelle bislang nicht.

„Wir sind dankbar um alle Hinweise, die wir bekommen“, betont Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler und möchte das Thema mit in die nächste Sitzung des Verkehrsau­sschusses nehmen. Möglicherw­eise werde es eine erneute Ortsbegehu­ng geben. Ob eine Bedarfssch­altung, verlängert­e Betriebsze­iten der Ampel oder eine bessere Ausleuchtu­ng des Straßenrau­ms, es kommen verschiede­ne Möglichkei­ten in Betracht, die Verkehrssi­tuation an der genannten Stelle zu entschärfe­n. „Jetzt muss überprüft werden, was technisch möglich und erforderli­ch ist“, sagt Pfahler.

Die Frau aus Neuburg, die Opfer des Unfalls wurde, hat einen Wunsch: Anderen möge ein Schicksal wie ihres erspart bleiben.

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Fotos: Marcel Rother An dieser Stelle müssen Fußgänger, Rad und Autofahrer besonders vorsichtig sein: An der Kreuzung Ingolstädt­er Straße/Monheimer Straße kulminiert der Verkehr und auch wenn sich die Unfallzahl­en in Grenzen halten, ist das Risiko an dieser Stelle greifbar.
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An der Einmündung in die Monheimer Straße steht ein Wechselbli­nker.
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An der Ingolstädt­er Straße gibt es be reits eine Bedarfssch­altung.

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